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Warum hat er nichts gesagt?

  • Es ging einfach nicht mehr weiter. Er konnte einfach nicht sagen. Das Land dahinter war in weite Ferne gerückt!
  • hochgeladen von Markus Christian Maiwald

Liebe Leserin, lieber Leser,
warum hat er nichts gesagt?
Wann haben Sie sich das letzte Mal diese Frage gestellt?

In der Seelsorge komme ich oft
genau an diesen Punkt:
Ich hätte doch helfen können.
Es gibt immer einen Ausweg, eine Lösung, eine Möglichkeit. Niemand ist allein auf dieser Welt.
Hätte er doch ein Signal ausgesendet?
Warum tat er das nicht?
Warum hält er so lange
hinter dem Berg mit seinem Problem, seiner Sorge?
Jetzt ist es zu spät!

Oder waren Sie selber schon einmal an einem solchen Punkt, es sich selber zu sagen:
Warum habe ICH nicht schon vorher etwas gesagt?

Aber so sind wir Menschen:
Auch ich glaube auf meine dunklen Seiten verzichten zu können. Gleichzeitig weiß ich, dass sie mich im Umgang mit meinen Lieben hemmen, dass sie mich unsicher, dass sie mich sprachlos machen.
Ich möchte sie verstecken.
Ich umgebe mich mit einer dunklen Mauer des Schweigens. Nicht einmal meine Lebensgefährtin weiß, wie es in mir brodelt, wie ich mit mir selber hadere, was in mir vorgeht.
Doch warum sage ich nichts?
Warum schaffe ich es nicht über meinen eigenen inneren Schweinehund zu springen?
Alle meine Türen und Fenster nach außen sind dann ganz fest. Ich lasse niemanden mehr an mich ran. Ich versperr mich ganz fest in mir selber.
Ich meine, damit selber zurechtkommen zu können.
Doch in solchem inneren Gefängnis kann ich umkommen.

Jesus Christus sagt dann zu mir:
“So kannst Du nicht leben, nicht überleben.
Mach aus Deinem Herzen keine Mördergrube.”

Ich brauche jemanden, der mich aus dieser Isolation befreit.
Jesus legt uns ein Gespräch ans Herz,
ein Gespräch mit Gott.
Das ist in einem solchen Augenblick oft die einzige Möglichkeit. Vor ihm kann ich es aussprechen, herausschreien - ohne innere Verstecke und selbst auferlegten Mauerkorb, weil ich das Gegenüber schonen will und meine, schonen zu müssen.
Einfach ganz ehrlich sein vor Gott - und das hilft. Na klar.
Es kommt Licht und Luft herein.
In seinem Licht ist es gar nicht mehr so düster.
Ein Ausweg lässt sich finden.
Plötzlich gibt es eine Lösung für das Problem. Gott sei dank. Ich öffne mich wieder. Ich kann es endlich sagen. Ich kann Neues versuchen, denn es gibt einen Weg aus der Sackgasse.
Also warten Sie nicht zu lange, liebe Leserin, lieber Leser.
Haben Sie auch keine Angst vor falschen Tönen! Es muss raus.
Nicht das es irgendwann heißt,
warum hat er nichts gesagt.
Ihnen stets sensible Menschen
und gute Freunde um Sie herum,
die Sie in einer solchen Lebenskrise nicht im Stich lassen!
Ihnen Mut zur Offenheit und Ehrlichkeit
genüber sich selber und genüber den anderen!

Und Ihnen stets immer wieder be-geisternde Momente,
die Sie wieder Feuer und Flamme werden lassen
für Ihre Leben und Ihren Weg.

Ihnen eine gesegnete Zeit: Machen Sie es gut!

Ihr Pfarrer Markus Maiwald

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18 Kommentare

Es gibt leider Menschen die würden gerne reden, trauen sich aber nicht, oder wissen nicht wie sie sich in Worten ausdrücken sollen. Ich glaube das ist gar nicht so einfach und ist für viele ein heikles Thema.

ich bin jemand, der redet.
reden will.
leider hört mir selten jemand richtig zu......

schade! ich wünsch dir offene ohren

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