Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg – Neue Politik (und neue Medien) braucht das Land
Liebe Leserin, lieber Leser!
Bis zu diesem Rauschen durch den Blätterwald wusste ich gar nicht, dass der Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg einen Doktortitel hatte. Bei Doktor Helmut Kohl und bei Frau Doktor Angela Merkel hätte ich es gewußt. Hätte es mich interessieren sollen? Warum ist das überhaupt eine Nachricht wert? Ich verstehe die Medien nicht mehr.
Klar gibt es die Mediengesetzlichkeit, dass die Medien immer wieder eine neue „arme Sau“ durchs mediale Dorf treiben müssen. Ist er denn besoffen durch die Lande gefahren? Wir Evangelischen sind da gebrannte Kinder. Hat er im Suff jemanden tot gefahren? Dieser CSU-Politiker und Minister war irgendwann trotzdem wieder in Amt und Würden. Oder hat er eine unklare Stasi-Vergangenheit? Trotzdem kann er bleiben, denn jeder kann aus seinen Fehlern lernen? Oder hat er Wahlkampfspenden verbucht und dabei die Rüstungslobby bevorzugt? Oder hat er sich bei der Tiroler Landesbank verzockt und wird damit wahrscheinlich durchkommen?
Ist Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg mit Doktortitel oder ohne Doktortitel ein besserer oder ein schlechtere Menschen, ein besserer oder schlechterer Bundesverteidigungsminister?
Was sagt er selber dazu?
„Für diese Stellungnahme bedurfte es keiner Aufforderung – sie gab es auch nicht.
Meine von mir verfasste Dissertation ist kein Plagiat. Den Vorwurf weise ich mit allem Nachdruck von mir.
Sie ist über etwa 7 Jahre neben meiner Berufs- und Abgeordnetentätigkeit als junger Familienvater in mühevollster Kleinarbeit entstanden und sie enthält fraglos Fehler. Und über jeden einzelnen dieser Fehler bin ich selbst am unglücklichsten.
Es wurde allerdings zu keinem Zeitpunkt bewußt getäuscht oder bewußt die Urheberschaft anderer nicht kenntlich gemacht. Sollte sich jemand durch inkorrektes Zitieren oder versäumtes Setzen von Fußnoten bei insgesamt 1.300 Fußnoten und 475 Seiten hierdurch verletzt fühlen, so tut mir dies aufrichtig leid.
Die eingehende Prüfung und Gewichtung dieser Fehler obliegt jetzt der Universität Bayreuth. Ich werde selbstverständlich aktiv mithelfen festzustellen, inwiefern darin ein wissenschaftliches Fehlverhalten liegen könnte und werde gerne bis zum Ergebnis der Prüfung vorübergehend auf das Führen des Titels verzichten – allerdings nur bis dahin, anschließend würde ich ihn wieder führen. Ich werde bei mir keine anderen Maßstäbe setzen, als ich sie bei anderen angesetzt habe.
Jede weitere Kommunikation über dieses Thema werde ich ausschließlich mit der Universität Bayreuth führen.
Die Menschen erwarten, dass ich mich um mein Amt als Verteidigungsministers mit voller Kraft kümmere. Eine historische Reform der Bundeswehr gibt hierfür genügend Anlass. Ebenso die Verantwortung für die Soldaten im Einsatzgebiet wie ein Ereignis des heutigen Tages erneut vor Augen führt.“ (Zitat von Link: http://www.zuguttenberg.de/volltext.php?id=79)
Deswegen mein Appell an Politik und Medien:
"Lassen wir doch endlich diese unendlichen Neiddiskussionen und diese aufgesetzten Politikerschelten, werter Medienvertreter, werte Politiker!
Sie lieben es, werte Politikerinnen und Politiker, den anderen, vor allem dem politischen Gegner, oft aber auch den Kontrahenten in der eigenen Partei mit Dreck zu bewerfen, doch wir, Euer Klientel, sind dieser Schlagzeilen müde!
Werter Medienvertreterinnen – und vertreter, prangert doch endlich mal die wirklich wichtigen Missstände in unserem Land an und betreibt sachliche Berichterstattung!
Mich interessiert nicht, werte Politikerinnen, werte Politiker, was Sie über andere Politiker denken. Bauscht endlich die wirklich wichtigen Themen auf! Informiert uns über Eure Sachpolitik und wie Sie sich einen guten Weg in ein bessere Deutschland und in eine bessere Welt vorstellen.
Eine neue Politik (und neue Medienberichterstattung) braucht das Land, braucht die Welt.
Gerade eben schrieb mir ein aktiver Soldat im Chat, den ich fragte, was er denn von seinem aktuellen Verteidigungsminister Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg halte.
Er sagte zu mir: „Ich finde, er ist immer noch ein guter Mann. Er macht wenigstens was für uns. Endlich wird die lang fällige Reform angepackt.“
Wir brauchen endlich ein Politik für die Menschen
in unserem Land
in Augenhöhe mit den Menschen unseres Landes.
Dann würde Politikerinnen und Politiker über fünf Euro mehr bei Hartz IV diskutieren."
Was meinen Sie dazu, liebe Leserin, lieber Leser?
Ihnen eine behütete Zeit und vor allem einen gesegneten Sonntag:
Machen Sie es gut!
Vielleicht sehen wir uns ja in der Kirche.
Ihr Pfarrer Markus Maiwald
Tschuldigung:
Fischer war natürlich Aussenminister.