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Höher – schneller – weiter – wirklich auf Dauer gut? (Sieben Wochen ohne – 5. Tag)

Liebe Leserin, lieber Leser,
ich weiß noch, wie ehrgeizig ich früher war.
Schneller – höher – weiter lautete die Devise.
Beim Einhundertmeterlauf war ich
mal der Schnellste an meiner Schule.
Später ließ die Schnellkraft nach.
Dann ging es eher um die Ausdauer
und dabei möglichst weit zu kommen.
Da kann an einem Morgen schon mal
fast ein Halbmarathon heraus.
Unter 10 Kilometer lief ich nicht
und das möglichst schnell.
Es war wie im Rausch.
Wie ist das bei Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser?
Müssen Sie immer die erste, der erste sein
in der Arbeit oder in der Freizeit?
Bricht für Sie eine Welt zusammen,
wenn Sie vor Ihnen dran ist?
Wenn ich versuche, immer der erste zu sein,
baut sich ein enormer innerer Druck auf.
Ich will alles geben und
oft überfordere ich mich dabei.
Das ist ein anstrengender Lebensstil.
Ich stehe ständig unter Strom
und bin eigentlich ständig am Limit.
Nichts geht mehr darüber hinaus.
Auf die Dauer ist das nicht gut – ein mörderischer,
ein selbstmörderischer Lebensstil
Jetzt sehe ich das gelassener.
Es geht nicht darum, der erste zu sein.
Was geht, geht eben.
Mal geht eine Menge, mal geht wenig.
Ich brauche eben auch Phasen der Ruhe,
wo es langsamer gehen muss.
Ich bin keine Maschine,
die dauerhaft auf dem gleichen Level
Leistung bringen kann.
Und selbst Maschinen brauchen
von Zeit zu Zeit einen Service
und das eine oder andere Ersatzteil.
Selbst Gott gönnte sich am siebten Tag einen Ruhetag.
Also, liebe Leserin, lieber Leser,
sehen Sie es gelassener.
Und gönnen Sie sich zwischendrin einen Ruhetag.
Ihnen einen gesegneten Sonntag und eine behütete Woche:
Machen Sie es gut!

Ihr Pfarrer Markus Maiwald aus Meitingen

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14 Kommentare

Danke, das mein Gedicht gefallen hat. Weitere Gedichte auf meiner Home
http/www.jürgen-bruns.de/ Gruß Jürgen

Höher - schneller - weiter . . . diesen Rauch, die Adrenalinauschüttung im Sport kenne ich noch aus meiner aktiver jugendlichen Sportzeit.

Es war eine freiwillige, fröhliche das Leben auspobierende Leistung. Als mein Verein meine Möglichkeiten fördern, verstärken wollte, habe ich meinen öffentlichen Sport an den Nagel gehängt.
So habe ich frühzeitig gelernt, mein Leben immer in der Bemessung meiner eigenen Leistung zu erleben.

Heute, nach einem 40 Jahre langen Leben mit Multiple Sklerose, beschäftige ich mich genau mit dem Gegenteil der obigen Deviese.
Nur: Ziele zu haben, Dinge nicht aus den Augen zu verlieren, kein Zeitlimmet zu setzen.

Täglich erlebe ich neu die Beständigkei der kleinen Lebens-Schritte und ich lerne mehr und mehr wie sie mich zufrieden machen.

Danke Markus, daß ich durch Deinen Gedankenanstoß zu diesem Resume komme.

LG Bärbel

@Markus
Es gibt ja den schönen Begriff der Demut.
Den kennt heute kaum einer mehr.
Das sich fügen ins eigene Schicksal und trotzdem glücklich sein.

Uns wird immer verkauft, dass wir die Besten sein sollten (schön, schlank, sportlich, beruflich erfolgreich usw.). Daran können die Allermeisten nur scheitern.

LG

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