Glauben an den Fortschritt - in Jesu Namen: Nein!
Liebe Leserin, lieber Leser,
der Glaube an den unbegrenzten Fortschritt ist ein Traum. Scheinwelt in Chrom und Blech, in Reiseprospekten und Inseraten. Scheinwelt noch in Grabreden und Nachrufen. "Wir werden ihn nie vergessen." Die Scheinwelt höret niemals auf.
Wir leben im Als-ob. Wenn ich mal groß bin. Wenn ich Kinder habe. Wenn die Kinder erst groß sind. Wenn ich mal im Ruhestand bin. Eine schönbemalte Kulisse hinter der anderen. Eine nach der anderen fallen um. Eines Tages auch die letzte: "Wenn ich erst tot bin - ."
Die Scheinwelt hört niemals auf? Ich habe das satt. Ich will nicht im Als-ob leben. Ich will in der Wirklichkeit leben. Ich will auch wirklich leben, lieben und leiden. Ich will Mensch sein, wirklich Mensch sein. Als Menschen bin ich in diese Welt gestellt. Ich will mich nicht mehr an ihr vorbei lügen. Ich will sie bewältigen.
Ich nehme mir Jesus zum Vorbild. Er hat die Welt entzaubert. Nichts als ein einfaches Kreuz, doch es sagt alles. Gott warf mich ins Leben. Gezielt! Und komme ich ans Ziel, dann ist er schon da und fängt mich auf. Ich falle immer nur in seine Hand.
Das können Sie glauben und hoffen, liebe Leserin, lieber Leser: "Du fällst nie tiefer als in Gottes Hand." So können Sie getrost Ihre Straße ziehen. Ihnen eine behütete Zeit: Machen Sie’s gut!
Ihr Pfarrer Markus Maiwald aus Meitingen
Sie sprechen mir aus der Seele, Herr Maiwald!
Fortschritt gibt es meines Erachtens nur noch durch einen Einhalt, durch eine Umkehr zu wahrer Menschlichkeit, zu echtem Miteinander und Füreinander. Der Glaube, die Welt durch ungebremsten technischen Fortschritt weiterzubringen, erweist sich zunehmend als eine Illusion, die sehr hohe Opfer fordert. Daher haben mich die "sieben neuen Todsünden", die Bischof Girotti in Rom angesprochen hat, auch sehr interessiert und beschäftigt (siehe Link zu meinem Beitrag):
http://www.myheimat.de/landsberg/sieben-neue-todsu...
Ich glaube, er spricht auch Ihnen ein wenig aus dem Herzen, auch wenn die einzelnen Punkte natürlich intensiv diskutiert werden müssten. Aber bei Stichworten ist dies ja immer so.
Danke für Ihren Beitrag!