Fünfzehntes Lichtzeichen: Schwanger gehen mit Josef
Ja, liebes Jesuskind,
woher kommst Du?
Ich erkenne manches an Dir wieder,
manches wie im Spiegel,
wie in den Bildern meiner eigenen Kindheit
und manches bleibt mit rätselhaft und fremd bis heute.
Josef, der Mann von Maria,
hält diese Fremdheit aus,
diese Befremdung durch Dich, Jesuskind.
Später wird er Dich in seinen Armen halten
und wird Dir Deinen Namen geben:
Jeschua - das heißt: Gott rettet.
Gott rettet uns. Gott rettet diese Welt. Gott rettet mich.
Und ich?
Wo begegnest Du, mir, Jesuskind?
Das Kind, das ganz Mensch geworden ist
und doch “aus Gott geboren ist”.
Vielleicht in den Kindern der Welt,
in meinen Kindern.
Meine Kinder sind ja auch nicht nur meine Kinder.
Sie sind wie alle Kinder Gottes Boten aus der Zukunft.
Häufig bin ich als Vater zu nah dran,
zu betriebsblind, um das zu merken.
Ich muss frei werden
für die Begegnung mit dem Boten aus der Zukunft.
Ich muß frei werden für Dich, Jesuskind.
Josef trägt Dich, Jesuskind,
in seinen Armen,
das ihn ein Leben lang getragen hat,
der sein Herzschlag war,
sein Atem,
die Quelle und die Zukunft seines Lebens.
Jesuskind,
Du bist in meiner Mitte.
Sind wir nicht alle schon längst Christusträger?
Sind wir nicht schon längst
unterwegs wie Maria und Josef,
wie Hanna und Simeon?
Vielleicht sind wir alle
schon längst ergriffen
vom Geist Gottes,
in all unserem Suchen,
in all unserer Sehnsucht,
auch in allen Irrwegen unseres Lebens.
Vielleicht sind wir schon längst Christusträger.
Wir merken es nur nicht.
Weil unsere Augen noch gehalten sind.
Weil die Zeit unseres Schwangergehens noch dauert.
Aber wir sind es: Christusträger.
Ja, liebes Christuskind,
ich glaube es ganz fest.
Hab mit uns Erbarmen.
Bring es ans Licht.
Amen