Ein neues Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott,
der den Menschen schuf sich zum Bilde,
damit er zur Welt Ja sagt:
- in ihr lebt
ohne Angst vor den Mitmenschen
- in ihr wirkt
als Gestalter der Möglichkeiten,
- in ihr hofft
auf die Anerkennung seines Lebens
durch Gott,
der am Ende jedes Schöpfungstages sagt:
Siehe, es war gut!
Ich glaube an Gott,
der den Menschen schuf sich zum Bilde,
damit er in der Welt die Grenzen durchbricht:
- in ihnen lebt
ohne Scheu, Risiken einzugehen,
- in ihnen wirkt
als Anstoß für andere,
- in ihnen hofft
auf die Begegnung mit Gott
und seinem Sohn Jesus Christus,
dem Auferstandenen,
dem Durchbrecher
aller Mauern,
dem Überwinder
aller Grenzen.
Ich glaube an Gott,
der den Menschen schuf sich zum Bilde,
damit er in der Welt Verantwortung trägt
im Geist der Liebe und Besonnenheit,
im Geist der Versöhnung und des Friedens:
in ihr lebt
ohne Garantie für sein Tun,
in ihr wirkt
als Helfer der Schwachen wie Jesus Christus,
in ihr hofft
auf Gottes endgültiges Ja,
wenn er am Ende aller Tage sagt:
Siehe, ich mache alles neu!
Amen
Nachbemerkung: Immer wieder entwerfen ich im Rahmen des Konfirmandenkurses neue, anders formulierte Glaubensbekenntnis zusammen mit den jungen Menschen, aber auch alleine. Dieses hier ist an einem Morgen. Es versucht den modernen Menschen und dessen Sprachspiel abzuholen, doch ich denke, vieles, was das alte apostolische Glaubensbekenntnis umgreift, ist darin indirekt – ohne seine alte Sprache zu verwenden - enthalten, ohne es in der alten Worten zu sagen. Liebe Leserin, lieber Leser, was fehlt Ihnen? Schreiben Sie es als Kommentar! Was würden Sie anders machen? Ihnen ein wunderbares Wochenende!
(Pfarrer Markus C. Maiwald am 4.11.2011 um 7 Uhr)
Ja, Johanna, es ist die Frage nach Henne und Ei.
Du zitierst den alten Feuerbach.
Gott ist da und er schuf jeden Menschen nach seinem Bilde.
Und: Du sollst nicht töten.
Das Unglück kam, weil der Mensch dem Menschen zum Wolf, zum Unmenschen wurde und nicht weil wir uns gegenseitig als Ebenbilder Gottes schätzen lernten.
Die Crux des Menschen ist doch, dass es aus alles Gutes oder Schlechtes machen kann. Das spricht nicht gegen den Gottesgedanken, sondern eher für ihn.
Ja, ich glaube an Gott, den den Menschen schuf sich zum Bilde.
Doch das ist kein Freifahrtschein, Böses zu tun, sondern es ist eine Verpflichtung zur Liebe!