Betrachtung >light< am Montag: Oben sein - Unten sein
Für manche ist Zeit ein knappes Gut. Deswegen habe ich auch eine "light" Version der Meditation verfaßt frei nach dem Motto "In der Kürze liegt die Würze". Die Konzentration auf das Wesentliche ist Trumpf. Ich bin gespannt, wie die myheimat-Freunde darauf reagieren. Lest selbst und überlegt, ob es noch die gleiche Botschaft ist:
Liebe Leserin, lieber Leser!
Es ist schon so: Oben sein ist schöner als unten sein. Wer ist schon gerne der Unterlegene? Wer verliert gerne? Wir wollen doch alle Sieger sein. Unserer Gesellschaft scheint nach dem unbarmherzigen Prinzip aufgebaut: Oben und Unten; Reich und Arm.
Ich höre oft: “Das muß so sein. Das wird es immer geben. Weil wir nicht gleich sind.” Ein System der Unterdrückung entsteht.
Doch Gott wollte es anders. Klar sind wir verschieden. Doch worin sind wir alle gleich? Jeder Mensch ist ein Geschöpf Gottes. Er gehört weder sich selbst noch denen, die Macht über ihn haben. Er gehört Gott. Darum habe ich es immer mit Gott zu tun, wenn ich mit Menschen umgehe. Nicht nur die Gesetze fragen danach, wie Menschen mit anderen Menschen umgehen. Sondern besonders Gott, vor allem wenn Menschen überlegen sind. Denn wenn ich überlegen bin, dann bin ich das durch eine besondere Gabe Gottes.
Seine Gaben sind aber Aufgaben: “Wer groß sein will unter Euch, der sei Euer Diener”, sagt Jesus. Und: “Was ihr getan habt einem unter diesen meinen Geringsten, das habt ihr mir getan.”
“Oben Sein” bedeutet also Verantwortung für den Menschen und Verpflichtung zum Dienst. Liebe Leserin, lieber Leser, wo sind Sie “oben”? Seien Sie sich Ihrer besonderen Verantwortung bewusst. Wo können Sie Menschen etwas Gutes tun? In diesem Sinne eine behütete Zeit: Machen Sie es gut!
Ihr Pfarrer Markus C. Maiwald aus Meitingen
(1. PS: Verändert hat sich nicht viel, aber es wurde kürzer, elementarer. Meine Frage: Deswegen leichter? Ich bin auf Eure Kommentare gespannt.
2. PS: Von mir nochmals vielen, vielen Dank für Eure für mich so aufschlußreichen Kommentare zur "schweren Version". Euch eine behütete Zeit! MM)
Ich bin reich an Gottes Liebe und an dem, was ich habe. Ich habe Gemüse im Garten, ein Dach über dem Kopf, ein paar (von mir gewollte) Tiere, einen lieben Mann, eine Arbeit und ein paar gute Freunde. Seit wir den Hof gekauft haben, ist es immer knapp an Geld. Und nun das "Unglück", dass mir Geld und "Papiere" (heute mehr Plastik) geklaut wurden. Es ist viel Rennerei, für die, wegen der Arbeit, eigentlich keine Zeit ist.
Wofür ist es gut? Ich bitte Gott immer wieder, mir zu sagen, welche Lehre ich daraus ziehen soll. Gut, ich war leichtsinnig, unkonzentriert und selber Schuld. Gäbe es jedoch nur Menschen, die ehrlich sind, wäre es eine Lapalie und schon fast vergessen. So ist es aber leider nicht, also grübele und bete ich weiter um die Erkenntnis.
Dabei wurde mir klar, dass ich ziemlich reich bin - auch ohne Geld. Ich bin nicht allein, ich muß deswegen nicht hungern, ich habe Kleidung, die auch noch länger hält. Ich weiß, dass Gott für mich/uns sorgen wird!
Sicher steckt noch mehr dahinter, aber dafür ist es wohl noch etwas zu früh?!
Besinnung auf das Wesentliche ist eine schöne Erfahrung, die nicht mit Geld aufzurechnen geht. Nicht, dass ich raten möchte, sich beklauen zu lassen - solche Situationen kommen nur ungeplant :-)