Betrachtung >light< am Donnerstag: Der erste Flug meines Lebens
Und jetzt mal richtig kürzer. Die Erzählung mußte darunter leiden. Sie wurde elementarer, das andere aber auch. Fehlt jetzt etwas? Ich frage Euch. Lest selber:
Liebe Leserin, lieber Leser,
Lange ist es her, der erste Flug meines Lebens: Mit viel Lärm startete sie, gewann langsam an Höhe. Unterwegs gerieten wir in Turbulenzen: mal sackten wir ins Bodenlose, dann drückte uns eine unsichtbare Faust nach oben. Mit gemischten Gefühlen sah ich, wie sich die Tragflächen dabei durchbiegen. Später erfuhr ich: Sie dürfen gar nicht steif und fest sein, sonst würden sie durchbrechen. Sie müssen elastisch durchschwingen wie eine Brücke. Festigkeit und Härte sind also zuweilen unvereinbare Gegensätze.
Und ich denke an meine stillen Befürchtungen: Heute ist vielfach “Härte” Trumpf - eine Gegenreaktion gegen eine weiche Erziehung. Die “weiche” Welle war zu hart für die Menschen: Sie verlangte die Fähigkeit, mit Freiheit verantwortlich und sinnvoll umzugehen. Das ist schwer.
Doch falsche Härte führt zu unmenschlicher Gedankenlosigkeit. Verantwortung wird abgeschoben: “Befehl ist Befehl.” Oder: “Die Fachleute wissen es sowieso besser.”
Gefährliche Sprüche, denn Menschen stehlen sich damit aus ihrer Verantwortung. Sie drücken sich.
Ich denke an die leicht schwankenden und doch tragfähigen Flächen des Flugzeugs. Werden Sie mir, lieber Leserin, lieber Leser, nicht unbarmherzig hart, dann werden die Höhenflüge Ihres Lebens gelingen! Nehmen Sie sich Jesus zum Vorbild mit der rechten Balance an Standfestigkeit und Liebe! Ihnen eine behütete Zeit: Machen Sie es gut!
Ihr Pfarrer Markus C. Maiwald aus Meitingen
@ Willi Preis: wunderbarer Hinweis - danke!