90 Sekunden Advent - Teil 4: Voller Erwartung
Liebe Leserin, lieber Leser!
Eigentlich wollte ich mir in der Küche nur eine Tasse Tee holen. Da sah ich ihn, unseren Junior. Ganz vorsichtig hantierte er mit den Streichhölzern. Eine Kerze hatte er schon anbekommen. Er schaute in das Licht, war ganz ruhig. Eigentlich hätte ich schimpfen müssen. Doch der kleine Knopf ganz besinnlich vor dem Adventskranz. Geborgenheit, Ruhe, Wärme und - Erwartung lagen in diesem Augenblick. Das wollte ich nicht zerstören.
Erwartung - er ist voller Erwartung, was das Christfest wohl bringen wird. Worauf wartet er? Auf schöne Geschenke unter dem Weihnachtsbaum? Oder dass einer kommt und Zeit für ihn hat, der mit ihm spricht, lacht und singt, mit ihm traurig ist?
Advent - Zeit des Wartens, Zeit der Erwartung. Wissen wir eigentlich noch, worauf wir in dieser Zeit warten, was wir wirklich vom Leben erwarten und was wirklich wichtig ist?
“Siehe, ich verkündige Euch große Freude..!” Gottes Sohn ist Mensch geworden, damit wir menschlich leben können. Als mein Sohn den Raum verließ, ließ ich meine Gedanken noch ein wenig wandern - voller Erwartung auf das Weihnachtsfest. Nehmen Sie sich ein wenig Erwartungszeit vor Weihnachten. In diesem Sinne, liebe Leserin, lieber Leser, eine erwartungsschwangere Adventszeit: Machen Sie’s gut!
Ihr Pfarrer Markus Maiwald
Advent und Weihnachten dürfen keine Feste des Kommerzes sein und auch werden. Allein die Vorstellung dass die meisten Menschen in dieser hektischen Alltagswelt sich eher nach Frieden und Geborgenheit sehnen, lässt die Hoffnung aufkeimen, dass wir uns wieder den Dingen zu wenden dich wichtiger sind als nur das Denken an Geschenke. Wir reden über Kinder- und Altersarmut und handeln trotzdem gegensätzlich.
Freue mich darüber dass Markus uns gerade in dieser Hinsicht immer aufs neue sensibilisiert und uns auch die Gelegenheit gibt vieles zu Überdenken.