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7. Türchen: Türerfahrung 1 - Horch was kommt von draußen rein

Liebe Leserin, lieber Leser,
jedes Mal,
wenn ich vor einer mir fremden Tür stehe,
klopft mein Herz ein wenig höher.

Was wird mich hinter dieser Tür erwarten
- Freude oder Leid oder Gleichgültigkeit?
Welcher Geist herrscht hinter dieser Tür
- ein liebevoller, ein freundlicher,
ein unfreundlicher oder gar ein boshafter Geist?

Werde ich erwartet
oder lässt man mich vor der Tür eiskalt abblitzen,
will mich eben ganz schnell los werden,
will nichts mit mir zu tun haben?

Vor einer neuen Tür hol ich einmal tief Luft
und fahre all meine Antennen auf Empfang.
Ich stimme mich innerlich ein.
Ich erwarte nichts.
Ich mache mich ganz frei von dem,
was hinter mir liegt.
Wenn es geht, laufe ich ein paar Schritte,
um meins loszulassen
und offen und frei zu werden für die Begegnung.

Mit all meinem Sinne nehme ich
mein Gegenüber wahr,
denn auf diesen ersten Augenblick
kommt es an.
Er öffnet oder verschließt mir das Gegenüber.

Also: Ist der andere offen für mich,
für die Begegnungen mit einem neuen Menschen,
oder ist er gerade zu sehr mit sich selbst beschäftigt.

Ich will eben ankommen,
nicht in dem Sinne,
dass mein Gegenüber mich sympathisch findet
- das natürlich gern auch.

Aber vor allem will ich beim anderen,
beim neuen und
mir bisher fremden Menschen ankommen.
Was heißt das?
Ich will wissen, wie er denkt und was er denkt,
was ihn bewegt, was ihn bedrückt,
was ihm Mühe macht und was ihn erfreut.

Ich möchte ihm
von Menschen zu Menschen
begegnen.
Eben auf gleicher Augenhöhe.
Ich komme als Fremder und
möchte als Freund gehen,
so wie Gott an Weihnachten.
Solche Türerfahrungen und
solche Weihnachtserfahrungen
geschehen uns Menschen,
wenn unser Leben gelingt.

Ich wünsche sie Ihnen,
liebe Leserin, lieber Leser.
Was heißt das?
Ich wünsche Ihnen,
dass Gott in Form des Kindes in der Krippe
und des Mannes am Kreuz bei Ihnen
ankommt,
dass er in Ihrem Herz als Freund
und guter Wegbegleiter wohnt,
dass er Sie wärmt und stärkt für Ihr Leben.

Ich wünsche Ihnen,
dass Gott bei Ihnen ankommt
und Sie mit seiner Menschlichkeit
beflügelt.

Ihnen eine besinnliche Adventszeit:
Machen Sie es gut!

Ihr Pfarrer Markus Maiwald aus Meitingen

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3 Kommentare

Ich vermute mal, dass du mit deiner offenen Art eher als Freund gehst! Eine schöne Zeit noch, Silke

danke, liebe silke, für das kompliment

Tür dahinter
© Brigitte Obermaier, Muenchen, 2009-11-27

Ich wage einen weiteren Schrit?
Was passiert in meiner Gegenwart:
Komm geh doch einfach mit mir mit.
Die Vorschau in die Zukunft bleibt hart.

Vor einer fremden Türe steh ich da.
Was verbirgt sich wohl dahinter?
Klopft mein Herz vor Freude, hurra?
Wer versteckt sich da? Das Leben? Der Winter?

Habe ich mich angemeldet oder als Überraschung.
Ich bringe ein Anliegen, ist das dahinter entzückt?
Menschen, das ist das wichtigste, darüber bin ich froh
Freunde, Hoffnung, Sympathie, oder nur einen Augenblick?

Mit all meiner Anspannung kann ich das Fremde spüren.
Wird die Begegnung wohltun meiner Seele?
Meinen Auftrag will ich ausführen.
Erst wenn die Türe aufgeht kann sich die Spannung legen.

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