14. Türchen: Ode auf einen guten Freund
Liebe Leserin, lieber Leser,
es gibt Menschen,
die sind wie Lichtbringer für uns selbst.
Doch manchmal merken wird es erst später.
Von einem solchen guten Freund
will ich heute erzählen:
Ich weiß gar nicht,
wann ich ihn das erste Mal gesehen habe.
Er liebte es mit anzupacken.
Er stand lieber im Hintergrund.
Sein Motto war:
Jeden Tag eine gute Tat.
Er war ein alter Pfadfinder
und für ihn galt dieses Motto.
Es war für ihn zu einer Lebenseinstellung geworden.
Er lebte es einfach, ohne darüber nachzudenken.
Fragte ihn jemand um seine Hilfe,
dann half er.
Klar war er manchmal auch ruppig und ungeduldig,
wenn nichts voranging,
wenn Menschen in ihrer Lethargie erstarrten
und nichts vorwärts ging.
War ich es selber,
an dem es hing und hakte,
dann konnte mich sein heiliger Zorn treffen.
Dann rauchte und schepperte es gewaltig.
Es war dann aber auch wieder gut,
denn er konnte vergeben und vergessen.
Aber vor allem konnte ich mit ihm Pferde stehlen,
wenn es um die gute Sache Jesu ging.
Ich spreche meinen lieben Freund noch einmal direkt an,
auch wenn er dieses Jahr völlig unerwartet verstorben ist:
"Ja, lieber Freund,
guter Bruder in Christo,
gerne hätte ich mit Dir noch einmal
Weihnachten gefeiert,
doch es hat Dir im wahrsten Sinne des Wortes
Dein Herz zerrissen.
Jetzt feierst Du das wahre Weihnachten.
Du bist im Herzen Gottes angekommen.
Bestell ihm liebe Grüße von uns.
Du begegnest ihm sicher.
Schön, dass Du bei mir warst,
denn Deine Lichtstrahlen spür ich immer noch,
wenn ich einen Durchhänger habe
und nicht weiter kann und will.
Dann richtet Dein Vorbild mich auf,
Du, der Du immer wieder gesagt hast:
´Markus, lass Dich nicht unterkriegen!
Halt die Ohren steif für die gute Sache Jesu.
Was soll denn so schlecht sein
an Glaube, Liebe und Hoffnung
und einer ewigen Heimat?´
Du hast die Zeit voll ausgeschöpft
und bist trotzdem für uns viel zu früh gegangen
Und ich denke jetzt an das adventliche Versprechen Gottes.
Er legt es dem Propheten Jesaja in den Mund:
Friede dem Land, Frieden den Menschen. Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht eine helles Licht; und allen, die im Finstern wohnen, erscheint ein Licht. Denn uns wird ein Kind geboren, der wahre König, genannt umsichtiger Herrscher, mächtiger Held, Ewigvater und Friedensfürst. (nach Jesaja 9, 1.5.6)
Dieses Wort hast Du geliebt und
immer wieder gerne im Weihnachtsgottesdienst verlesen.
Es war Dir wichtig und wertvoll.
Danke, liebe Freund, für Deine Engagement,
Deine Energie und Dein helles Licht,
was immer wieder durch Deine raue Schale hindurchstrahlte.
Du, guter Freund, warst mir eine großes Vorbild,
wie Du Jesus nachgefolgt bist,
der jetzt unser gemeinsamer Friede ist:
Dir ein herzliches Vergelt´s Gott!"
Solche Lichtträger und Lichtbringer brauchen wir und
sind wir selber auch mit unseren jeweiligen Talenten.
Also, liebe Leserin, lieber Leser,
mögen Sie die Lichtträger und Lichtbringer um Sich herum erkennen
und mögen Sie immer wieder Licht zu den Menschen bringen,
die es brauchen!
Weiterhin eine besinnliche und behütete Adventszeit: Machen Sie es gut!
Ihr Pfarrer Markus Maiwald
So einen Freund hatte ich auch.
Noch heute fehlt er mir.