Humanitäre Hilfe Japan 2011 - Spendenaktion des Verband asiatischer Kampfkünste e.V.
Am 11. März dieses Jahres erschütterte die Welt die Nachricht von dem Tokuki Erdbeben im Nordosten Japans.
Das katastrophenauslösende Erdbeben der Stärke MW 9,0 ereignete sich am 11. März 2011 um 14:46:23 Uhr Ortszeit (also um 06:46 Uhr MEZ). Das Epizentrum lag vor der Küste der Präfektur Miyagi etwa 370 km nordöstlich von Tokio und 130 km östlich der Stadt Sendai.
Das historisch grösste Erdbeben samt vieler Nachbeben, die Tsunami-Flutwellen und mehrere schwerwiegende Vorfälle in den Kernkraftwerken - all diese Nachrichten liesen uns nicht mehr vom Fernsehen, Radio oder anderen Medien wegkommen. Fassungslos konnte man die enormen Flutwellen sehen, wie sie ganze Landstriche unter sich begruben und alles was auf der Erde stand, mit sich rissen - ganze Schiffe wurden landeinwärts gepült. Was für ein schweres Ereignis mit weitreichenden und vor allem tiefen, existenziellen Auswirkungen auf die Bevölkerung im "jetzt und hier" - aber durch die Atomkraftwerke auch für viele Jahre (Jahrzehnte - Jahrtausende??) für künftige Generationen.
Ich selbst habe über meine Zugehörigkeit zu der japanischen Budovereinigung des Dai Nippon Butoku Kai, aber auch durch meinen Aufenthalt dort im Jahr 2008 einige Kontakte und hatte deshalb auch intensive Gedanken um die Menschen in diesem Land. So erreichte mich, wie auch die restlichen Repräsentanten der DNBK weltweit, eine Email von Hanshi Hamada, Vorstand der Internationalen Abteilung der DNBK und zugleich Vizepräsident der DNBK, in der er uns über die aktuellen Ereignisse vor Ort informierte und um finanzielle Hilfe bat (Hanshi Hamada hält sich z.Zt. in Japan auf).
Bereits vor einigen Jahren, bei dem schweren Erdbeben in Kobe, leistete die DNBK weltweit Hilfe in Form von Spendengeldern. Wie damals, so werden auch diesmal die gesammelten Spenden von der DNBK in Japan direkt den Hilfsbedürftigen zukommen. Somit wird sichergestellt, dass alle Spenden, ohne verwaltungsgebundene Abzüge, zweckmässig verwendet werden und den Notleidenden und Opfern der aktuellen Katastrophe sinnvolle Hilfe zukommt.
Und so startete ich einen Aufruf an alle Mitgliedsdojo des Verband asiatischer Kampfkünste e.V., welchem auch der Bushido-Kai des SV Erlingen angehört. Und die Resonanz war überwältigend. Die angeschlossenen Dojo bundesweit unterstützten durch Sammelspenden. Ebenso gingen enorm viele Einzelspenden auf das Spendenkonto ein.
Daneben wurde am Wochenende des 26./27. März in Penzberg ein Budoseminar durchgeführt. Jeder der Referenten verzichtete auf eine Entschädigung und so konnten die gesamten Einnahmen für diese Spendenaktion von Shihan Rudolf Gabert, Ausrichter dieses Seminares der Jiu Jitsu und Karate Schule Penzberg e.V., zur Verfügung gestellt werden - 1210 Euro!
10440 Euro kamen innerhalb von nur 2 Wochen für diese Spendenaktion zusammen! Ich persönlich fand es bewunders- und anerkennungswert mit welcher Spontanität all dies stattfand. Noch mehr war ich jedoch auch davon gerührt, dass Kinder und Jugendliche aus dem Bushido-Kai mir etwas von ihrem Taschengeld gaben mit dem Hinweis "Ich hab im Fernsehen die schrecklichen Bilder gesehen, die haben jetzt da unten ja gar nichts mehr und ich weiss jetzt, wie gut ich es eigentlich hier habe...."
Ich könnte noch viele meiner Erlebnisse im Zusammenhang mit dieser Spendenaktion erzählen - bin aber auch zutiefst gerührt über den Riesenerfolg, das Engagement, die tiefe Anteilnahme und Bereitschaft eines jeden, aktiv zu helfen!
Mir, als deutscher Repräsentant des Dai Nippon Butoku Kai und Organisator dieser Spendenaktion hier in Deutschland, innerhalb des Verband asiatischer Kampfkünste e.V., bleibt nur eines zu sagen....
D A N K E !!!