Sommerempfang: Freie Wähler in Aufbruchstimmung! Marina Jakob soll den Sprung in den Bundestag schaffen
Direkt ungewohnt war es für die Freie Wähler Kreistagsfraktion und ihre Vorsitzende Melanie Schappin, sowie deren Stellvertreter Claudia Schuster und Peter Kraus, erstmals in der aktuellen Wahlperiode wieder eine Veranstaltung mit Publikum abhalten zu dürfen. „Darauf hatte nicht nur unsere Fraktion, sondern anscheinend auch viele Bürgerinnen und Bürger nur gewartet, denn der Saal im Wirtshaus Strasser in Gersthofen wurde regelrecht gestürmt. Trotz Hygienekonzept, 3G und Maskenpflicht kam dank hochkarätiger volkstümlicher Blasmusik der Edenberger Musikanten und traditionellem Weißwurstfrühschoppen endlich wieder ein Gefühl von Freude und Geselligkeit in gemütlicher Stammtisch-Atmosphäre auf“, resümiert Schappin.
Als Kreistagsfraktionschefin der Freien Wähler im Landkreis Augsburg nutzte Schappin die Kulisse, um die Arbeit der FREIEN WÄHLER im Kreistag zu präsentieren. Das Ruder zwar nicht gänzlich herumreißen, aber dazu beitragen, den richtigen Kurs anzusteuern, sei das gemeinsame Ziel. Schappin: „Hierzu werden die Freien Wähler in Zeiten, in denen die Bürgernähe gerade der großen Parteien nahezu gänzlich verloren gegangen scheint, mehr denn je gebraucht.“ Im Kreis gelte dies vor allem auch für den öffentlichen Personennahverkehr: „Obwohl alle von Verkehrswende reden und den Individualverkehr eindämmen möchten, ist außer uns keiner bereit, diese Thematik ernsthaft anzugehen. Natürlich muss uns dies etwas wert sein, wenn wir künftig nicht im Verkehr ersticken wollen - ein 365,00 €-Ticket wäre ein erster Schritt“, so Schappin.
Die stellvertretende Bürgermeisterin Sigrid Steiner nutzte ihr Grußwort um auf die Situation der Schülerinnen und Schüler in der Pandemie zu verweisen und freute sich, dass der Landkreis keine Kosten und Anstrengungen scheut um in Gersthofen ein Leuchtturmprojekt für die Jugend, den Neubau des Paul-Klee-Gymnasiums zu realisieren, der nun Tag für Tag mehr Form annehme. Trotz der schwierigen Situation hätten gerade die Jugendlichen ihr Päckchen getragen und gleichwohl die Chance auf ein gutes Abitur nicht liegen lassen, sondern abgeliefert. Dies gelte es zu honorieren, indem bestmögliche Bedingungen fürs Lernen in gut ausgestatteten Schulen zur Verfügung gestellt werden.
„Für die vollständige Rückkehr zum Präsenzunterricht unter bestmöglichen Rahmenbedingungen, sowie die Sicherheit des Schulbesuchs, aber auch des Schulweges werden wir uns weiterhin mit allem Nachdruck einsetzen“, kontestierte auch Claudia Schuster, stellvertretende Fraktions- und Kreisvorsitzende der Freien Wähler im Landkreis.
Johann Häusler, Heimatabgeordneter und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler Landtagsfraktion lobte die Arbeit der Fraktion, die unter der neuen Führung von Schappin erst ein gutes Jahr im Amt und unter Pandemiebedingungen bereits viele Verbesserungen im Landkreis anschieben konnte. Nicht nur die geplante Erweiterung der Pflegeschule an den Wertachkliniken, die Einrichtung eines Hauses der Bildung in Neusäß oder die Einführung eines On-Demand-Verkehrs im westlichen Landkreis, bezeichnete Häusler einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Ein großartiger Erfolg sei laut Häusler auch, dass sich die Freien Wähler mit Ihrem Antrag auf Beschaffung von Luftreinigungsgeräten im Landkreis nun doch durchsetzen konnten. Durch die geplante Beschaffung von über 600 mobilen Luftreinigungsgeräten für unsere Schulen gehe unser Landkreis voran und schaffe die Möglichkeit den Präsenzunterricht auch unter den anhaltenden Pandemiebedingungen aufrecht zu erhalten.
Einen Höhepunkt des festlichen Empfangs stellte die anschließende Festrede der Europaabgeordneten und ehemaligen Landtagsabgeordneten Ulrike Müller zur Zukunft Europas dar.
"Wer mich kennt, weiß, dass ich eine überzeugte Europäerin bin und dass ich arbeite für dieses gemeinsame Europa, damit es unsere jungen Menschen in der nächsten Generation noch so erleben, wie wir es kennen. Wir müssen dieses gemeinsame Europa erhalten. Die Herausforderungen unserer Gegenwart sind enorm. Wir müssen die Zukunft gemeinsam positiv gestalten und wir wissen alle, nach den letzten eineinhalb Jahren, dass weder Covid noch der Klimawandel vor Ländergrenzen haltmacht, also müssen wir diese Dinge auch europäisch lösen.“ Müller erinnerte diesbezüglich an die Flut-Katastrophen der letzten Wochen, von denen der Landkreis Augsburg diesmal zwar verschont blieb, empfahl aber gleichwohl besser frühzeitig tätig zu werden und verwies auf zahlreiche europäische Förderprogramme, die auch in diesem Zusammenhang ausgeschöpft werden sollten.
Die 32-jährige FW-Bundestagskandidatin Marina Jakob, Nebenerwerbslandwirtin und Wissenschaftliche Referentin des parlamentarischen Geschäftsführers der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion Dr. Fabian Mehring nutzte die Bühne zur Darstellung ihrer bundespolitischen Ziele und bedankte sich bei der „FW-Familie“ für die „leidenschaftliche Unterstützung“ im Wahlkampf die ihr in den letzten Wochen im Augsburger Land zuteilgeworden sei. In ihrer anschließenden Rede gab Jakob einen Streifzug durch die aktuelle Bundespolitik und forderte mehr Bürgernähe und Weitblick. Keinesfalls dürfe die einheimische Wirtschaft einem rot-rot-grünen Bündnis zum Opfer fallen. Gerade in Zeiten der Pandemie gelte es unsere regionalen Betriebe zu stützen und nicht unsere Schlüsselindustrien, wie die Auto- oder Metallindustrie, mit dem Schlaghammer niederzustrecken.
Den gekonnten Schlusspunkt der Veranstaltung markierte Dr. Fabian Mehring, Landtagsabgeordneter und parlamentarischer Geschäftsführer der Freien Wähler-Landtagsfraktion. In seiner Rede, die immer wieder vom Applaus der Zuhörer unterbrochen wurde, warb Mehring leidenschaftlich für den erstmaligen Einzug seiner Partei in den Bundestag: „Der bisherige Wahlkampf der Kanzlerkandidaten ist ein ideenloses Trauerspiel. Wir müssen dringend frischen Wind in dieses Parlament bringen und dem Bundestag die gleiche orange Vitaminspritze verabreichen, als die wir in Bayern schon wirken“, so Mehring. Einige Spitzen hatte der FW-Spitzenpolitiker auch für seine Münchner Koalitionspartner parat als er etwa davor warnte, „unseren Freunden von der CSU auf den Leim zu gehen“. Mehring: „Markus Söder mag der Posterboy der Union sein, dessen Plakat an allen Bäumen hängt – er steht allerdings nicht zur Wahl. Wer CSU wählt, bekommt ein Trio Infernale aus Laschet, Merz und Scheuer.“ Jede Zweitstimme für die CSU sei laut Mehring sogar ganz verloren: „Die CSU tritt nur in Bayern an, wo all ihre Abgeordneten per Erststimme über das Direktmandat gewählt werden. Kein einziger CSU-Kollege schafft es über die Listenstimme nach Berlin. Jede Zweitstimme für die CSU ist daher eine verlorene Stimme, über die sich grüne Ideologen oder rechte Spinner freuen“, so Mehring.