Petition: Familie Jalloh will in Meitingen bleiben
Warum sich Landtagsabgeordneter Dr. Mehring für das Paar aus Sierra Leone stark macht
Schon einmal stand die Marktgemeinde Meitingen in der laufenden Legislaturperiode im Mittelpunkt der Landespolitik im Münchener Landtag. Damals diskutierten die Abgeordneten im Plenum über die Erweiterungspläne des Lech-Stahlwerks. Der Petitionsausschuss des Landesparlaments könnte sich nun bald ein zweites Mal mit einem Fall aus dem Mittelzentrum am Lech befassen. Im Hintergrund steht eine Petition der Familie Jalloh, die das Ehepaar nun an den Landtagsabgeordneten Dr. Fabian Mehring übergeben hat. Dem Paar aus Sierra Leone, das seit sieben Jahren in Meitingen lebt und trotz aller Bemühungen bislang glücklos um eine Arbeitserlaubnis kämpft, droht die Abschiebung in ihr Heimatland. Mit ihrer Petition wollen die Jallohs sich nun ein Bleiberecht und die Erlaubnis zur Aufnahme einer Ausbildung erkämpfen.
Nun erscheint es möglich, dass dafür gar keine Beschlussfassung des Landtags nötig ist. Denn Dr. Mehring, der Parlamentarische Geschäftsführer der FREIE WÄHLER-Regierungsfraktion im Landtag, will sich auf Bitten von Meitingens Bürgermeister Dr. Michael Higl persönlich für Familie Jalloh stark machen und vorab das Gespräch mit Bayerns Innenminister Joachim Herrmann suchen. Grund dafür ist Mehrings ausnahmslos positiver Eindruck vom Engagement der nach Meitingen Geflüchteten: „Da sie ja keine Arbeitserlaubnis bekamen, haben Bodo und Fatou Jalloh zahllose Praktika absolviert und jeweils bestmögliche Zeugnisse verschiedenster Arbeitgeber erhalten. Die beiden haben Sprachzertifikate erworben und engagieren sich überaus vorbildlich. Herr Jalloh trainiert die Kinder im örtlichen Fußballverein und Frau Jalloh übernimmt die Begleitung des schwerkranken Kindes einer Meitinger Familie. Ein Mittelständler aus der Region hat sogar schriftlich zugesichert, Herrn Jalloh unverzüglich eine Ausbildung zu ermöglichen, wenn er in Deutschland bleiben und arbeiten darf“, berichtet Mehring.
Nicht umsonst, so der Abgeordnete, hätten bereits 150 Meitinger die Petition des Paares unterzeichnet – darunter örtliche Ärzte, Unternehmer und Vereinsvorsitzende. Mehring: „Familie Jalloh ist ein Musterbeispiel gelungener Integration. In ihren sieben Jahren in Meitingen sind sie zu einem wertvollen Teil der örtlichen Gesellschaft geworden. Gerade in Zeiten des grassierenden Fachkräftemangels wäre es absurd, bestens integrierten Menschen weiter das Arbeiten zu verbieten und sie gegen ihren Willen Nachhause zu schicken – während wir zeitgleich Anwerbeabkommen mit anderen schließen, um die Lücken auf unserem Arbeitsmarkt zu schließen“, findet der Landespolitiker. Wie Mehring erklärt, hoffe er nun im Dialog mit Innenminister Herrmann auf eine gute Lösung für das Paar aus Meitingen. „Unsere Hoffnung liegt auf der Härtefallkommission des Freistaates, die wir zur Beurteilung solcher Fälle installiert haben“, sagt Mehring. „Wenn wir dort scheitern, reichen wir die Petition ein und versuchen über das Parlament zum Ziel zu kommen“, skizziert der Landtagsabgeordnete den Weg.
-
Gelöschter Nutzer
am 30.06.2022
um 11:50
Gelöschter Kommentar