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Lech-Stahlwerk: Energie macht der Belegschaft Sorge

  • v.l.n.r.: Stefan Janik, Fabian Mehring, Björn Kannler, Manuel Schablas
  • Foto: Marina Jakob
  • hochgeladen von Team Fabi

Betriebsrat und Gewerkschaft haben sich mit Dr. Mehring ausgetauscht

Mit verschiedensten Vertretern des Lech-Stahlwerks hat sich Dr. Fabian Mehring, Meitinger Landtagsabgeordneter und Parlamentarischer Geschäftsführer der FW-Regierungsfraktion im Münchner Landtag, in den letzten Jahren häufig getroffen. Fast immer ging es dabei um die Erweiterungspläne von Max Aicher für sein Werk im Ortsteil Herbertshofen oder die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Lagerung und Entsorgung von Elektroofenschlacke. Beim jüngsten Austausch des Landespolitikers mit den Spitzen der Arbeitnehmervertretung ist nun die Weltpolitik in den Fokus gerückt: Die Angst vor knapper Energie zu hohen Preisen macht der Belegschaft große Sorge.

„Lech-Stahl ist Bayerns einziges Stahlwerk. Als Lieferant von Qualitätsstahl für unsere Automobilindustrie ist LSW von erheblicher strategischer Bedeutung für den Freistaat. Max Aicher gehört aber auch zu den größten Arbeitgebern unserer Heimat, weshalb ich mich nicht nur regelmäßig mit der Unternehmensleitung austausche, sondern auch den kurzen Draht zum Betriebsrat und der Gewerkschaft pflege. Beides gehört untrennbar zusammen, wenn man dauerhaft Erfolg haben will“, erklärt Mehring.

Umso mehr freute sich der Heimatabgeordnete über den Besuch des Betriebsratsvorsitzenden Stefan Janik, der als oberster Arbeitnehmervertreter auch im Aufsichtsrat des Stahlwerks sitzt und dessen Stellvertreter Manuel Schablas, die in Begleitung von IG-Metall Gewerkschaftssekretär Björn Kannler zu einem Arbeitsfrühstück in Mehrings Stimmkreisbüro auf dem Rathausplatz gekommen waren. „Zentrales Thema war die Sicherstellung einer verlässlichen und bezahlbaren Energieversorgung, die für LSW von existentieller Bedeutung ist. Wir verbrauchen 1% des Stroms in ganz Bayern. Wenn die stabile Versorgung damit nicht zu vernünftigen Preisen gelingt, stehen über tausend Arbeitsplätze auf dem Spiel“, erklärte Janik im Anschluss an das Gespräch seine Sorge unter dem Eindruck erster preisbedingter Abschaltungen der Elektrolichtbogenöfen in Herbertshofen.

Bei Mehring, der diesbezüglich seit Wochen die Alarmglocken in der Landespolitik läutet (u.a. die Augsburger Allgemeine und das BR hatten mehrfach berichtet, u.a.: https://www.augsburger-allgemeine.de/wirtschaft/interview-fabian-mehring-es-geht-schwabens-wirtschaft-erstaunlich-gut-id62486346.html), rannten die Spitzenvertreter der LSW-Belegschaft damit die sprichwörtlich offenen Türen ein. Vor diesem Hintergrund skizzierte der Parlamentarische Geschäftsführer auch, wie die Staatsregierung der Herausforderung begegnen will. Dabei unterschied der Abgeordnete in kurz-, mittel- und langfristige Aufgaben der Politik.

Mehring: „Um durch den nächsten Winter zu kommen, hilft nur die Gasspeicher zu füllen und das Atomkraftwerk in Landshut bis zum Frühjahr in Reserve zu behalten. Das kann aber keine Dauerlösung sein. Schließlich haben wir keine Lösung für den Atommüll und die Brennstäbe kommen ebenso aus Russland wie derzeit unser Gas. Im gleichen Atemzug müssen wir daher endlich den Turbo für die erneuerbaren Energien zünden, um uns vom Tropf Russlands und anderer Autokratien zu lösen. Langfristig braucht es effiziente Speicher und Wasserstoff als Energieträger, damit wir auch in der Dunkelflaute grundlastfähig sind“, so Mehring.

Zum wiederholten Mal positionierte sich Mehring im Zuge dessen auch für die Idee, Bayerns einziges Stahlwerk mit Strom aus einem Pumpspeicherkraftwerk am Poschberg zu betreiben, für dessen Bau die Aicher-Gruppe seit vielen Jahren wirbt. „Hätten die Politik das bei Zeiten möglich gemacht, wären wir heute einige Sorgen los. Daraus sollten wir lernen. Energie kann heutzutage schlicht als Waffe in einem Wirtschaftskrieg eingesetzt werden, weshalb wir uns so autark wie möglich machen müssen“, findet Mehring.

Den Austausch mit den LSW-Vertretern will der Landtagsabgeordnete indes weiter pflegen. „Ich hoffe, dass Politik und Wirtschaft gemeinsam abwenden können, was heute zu befürchten steht, sodass wir im Herbst wieder angenehmere Themen haben“, so Mehring abschließend.

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