Klimapartnerschaft: Gersthofens Kenia-Projekt soll bayernweit Schule machen
Bürgermeister Wörle und Landtagsabgeordneter Mehring werben um Unterstützung der Staatsregierung
Das Engagement der Stadt Gersthofen, die Bayerns erste kommunale Klimapartnerschaft auf dem afrikanischen Kontinent begründet hat, sorgte zuletzt für viel positives Aufsehen. So erhielt das Projekt, an dem sich neben dem Trägerverein Pro Kapsogo eV auch die Handwerksinnung und private Unternehmen aus der Region beteiligen, im letzten Jahr den Bayerischen Eine-Welt-Preis, der zu den höchsten Auszeichnungen für entwicklungspolitisches Engagement im Freistaat gehört. Sowohl Bayerns Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo als auch Tobias Gotthardt, der Chef des Europaausschusses im Bayerischen Landtag, kamen auf Einladung Mehrings persönlich in die Ballonstadt um sich über das besondere Engagement der Kommune zu informieren. Auf Einladung von Dr. Fabian Mehring waren die Initiatoren ferner zu Gast auf der Klausurtagung der FW-Regierungsfraktion in Bad Windsheim. Dort entstand eine Resolution, die sich für die Ausweitung des Projektes auf bis zu 100 weitere Kommunen im Freistaat aussprach, was Stadtoberhaupt Wörle und Landespolitiker Mehring nun mit Leben erfüllen wollen.
Geht es nach Gersthofens Bürgermeister und dem Heimatabgeordneten aus Meitingen, soll das „Gersthofener Modell“ nun Pate für eine konzertierte Initiative im ganzen Freistaat stehen. Dazu wollen die beiden Politiker noch vor der Sommerpause bei Staatsministerin Melanie Huml vorsprechen, um die Unterstützung der Staatsregierung einzuwerben. Zeitgleich bemühen sich Wörle und Mehring um die Erweiterung der Partner des Projektes, wobei auch Schwabens Industrie- und Handelskammer eine Rolle spielen könnte. Die nächsten Schritte dazu haben Wörle und Mehring jetzt bei einem Gespräch im Gersthofener Rathaus miteinander abgestimmt.
„Die großen Problemlagen unserer Zeit sind fast ausnahmslos von globaler Natur. Herausforderungen wie der Klimawandel können nicht im Alleingang vor Ort bewerkstelligt werden. Wenn wir unsere Energieversorgung umstellen wollen, brauchen wir neue, verlässliche strategische Partner. Partnerschaften bayerischer Kommunen auf dem afrikanischen Kontinent müssen deshalb genauso selbstverständlich werden, wie es die Städtepartnerschaften mit Frankreich nach dem zweiten Weltkrieg waren. Wer das zuerst versteht und sein Netzwerk erweitert, wird in Zukunft die Nase vorne haben. Kommunen, die dabei mitmachen wollen, müssen das sprichwörtliche Rad nicht neu erfinden. Stattdessen können sie von den erfolgreichen Erfahrungen Gersthofens profitieren“, fasst Parlamentarischer Geschäftsführer Dr. Mehring das Ziel der Bemühungen zusammen.