Dr. Mehring will Landwirte nicht im Regen stehen lassen
Parlamentarischer Geschäftsführer hat sich mit Spitzenvertretern der Milchbauern seiner Heimat getroffen
Auf Einladung von Walburga Meitinger, der Vorsitzenden des Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM) im Landkreis Augsburg, hat sich Dr. Fabian Mehring mit Landwirten aus der Region getroffen, um sich aus erster Hand über die angespannte Situation der bayerischen Milcherzeuger zu informieren.
Wie sich die Lage unterdessen zugespitzt hat, erfuhr Mehring schon bei der Begrüßung in Dinkelscherben. Gastgeberin Meitinger, die mit ihrer Familie einen Betrieb mit 85 Kühe und Nachzucht bewirtschaftet, erläuterte dem FW-Spitzenpolitiker gleich zu Beginn, dass sie sämtliche Pläne für die Aussiedlung ihres Milchviehstalles vorerst stoppen musste. Grund hierfür: massive Kostensteigerung und fehlende Planungssicherheit auf Seiten von Politik und Molkereien. „Eigentlich wollten wir in einen modernen und zukunftsgerechten Milchviehstall investieren. Die derzeitige Lage lässt es aber nicht zu, sich über Jahrzehnte an große Schuldenberge zu binden. Schließlich weiß heute niemand, ob ein neuer Stall in fünf Jahren noch ständig veränderten Vorgaben entspricht oder eigentlich schon wieder unkalkulierbare Neuinvestitionen nötig sein werden.“ Dieses Problem, so bestätigten Meitingers Berufskollegen, habe sich auch auf ihren Höfen in der Vergangenheit bereits gezeigt.
Dr. Fabian Mehring zeigt Verständnis für die Situation der Milchbauern: „Seit Jahren werden immer neue Vorgaben zum Umwelt- und Tierschutz gemacht, die sich bedeutend schneller ändern, als die Finanzierungszeiträume der hierfür notwendigen Investitionen. Während der Abschreibungszeiten von oft über 20 Jahren, müssen meistens schon wieder Neuinvestitionen getätigt werden, um die nächsten politischen Vorgaben zu erfüllen. Das ist das Gegenteil von Planungssicherheit und ein unkalkulierbares Risiko, weil die Milchabnahmepreise seit Jahren auf niedrigem Niveau stagnieren“, beschreibt der Parlamentarier sachkundig das schwierige Marktumfeld, das immer mehr Milchbauern zur Aufgabe ihrer Betriebe zwingt.
Besonders schwer haben es die Milchviehalter aktuell durch den starken Anstieg der Futterpreise. So ist GVO-Freies Soja aktuell 55% teurer als noch vor einem Jahr. „Auch die Preise für Diesel und Strom sind stark gestiegen, während der Auszahlungspreis für unsere Milch bei 32-34 Cent/Liter Milch stagniert“, erklärt BDM-Referent Johannes Fritz, der eigens aus Freising zum Ortstermin mit dem FW-Geschäftsführer in den Landkreis Augsburg gekommen war.
„Während in anderen Branchen steigende Produktionskosten in der Lieferkette weitergegeben werden, ist uns das im erzeugenden Lebensmittelsektor nicht möglich. Wir Landwirte sind auf den Preis angewiesen, den die Molkereien uns zahlen“, bemängelt BDM-Chefin Meitinger.
Unter Anderem hier will auch Dr. Mehring ansetzen: „Wenn Monopolstrukturen dazu führen, dass allgemeine Preissteigerungen vollumfänglich auf dem Rücken der Bauern ausgetragen werden, liegt ein klassisches Marktversagen vor“, diagnostiziert der Landespolitiker. Um Abhilfe zu schaffen nimmt Abgeordneter Mehring auch die Verbraucher in die Pflicht und wirbt für Lösungen im europäischen Maßstab:
„Ich kenne keinen Landwirt den es stört, wenn die Verbraucher sich bessere Haltungsbedingungen für ihre Tiere und höhere Umweltstandards wünschen – ganz im Gegenteil. Problematisch wird es dann, wenn die Konsumenten zeitgleich nicht bereit sind, die damit verbundenen Mehrkosten zu tragen und weiterhin zu Billigprodukten greifen. Solange das so ist, bringt keine Vorreiterrolle der bayerischen Agrarwirtschaft einen wirklichen Mehrwert für die Umwelt oder das Tierwohl, sondern nur Marktverschiebungen ins weniger regulierte Ausland. Deshalb muss jeder neue Standard stets überregional gelten und sich im Abnahmepreis widerspiegeln um zu verhindern, dass Importe aus dem Ausland die hohe Qualität der heimischen Produktion verdrängen“, so Mehring, der im Anschluss an die Aussprache zusagte sich innerhalb der Bayernkoalition aus FREIE WÄHLER und CSU weiterhin für die heimische Landwirtschaft stark zu machen und sich für den kurzen Draht zu den Milcherzeugern der Region bedankte.