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Dr. Mehring: Volle Fußballstadien sind das falsche Signal!

  • Foto: Wolfgang Prokoph
  • hochgeladen von Team Fabi

Kampf gegen Corona: FREIE WÄHLER-Fraktion will vermeidbare Kontakte drosseln und nimmt auch ,König Fußball‘ in die Pflicht

München. Die Regierungsfraktion der FREIEN WÄHLER im Bayerischen Landtag warnt vor einer weiteren Eskalation des Corona-Infektionsgeschehens in Deutschland. „Ich habe den Eindruck, dass Teile von Politik und Bevölkerung den Ernst unserer Lage noch nicht verstanden haben. Wir stehen an der Schwelle zur größten Katastrophe der Nachkriegszeit. Wenn wir nicht schnellstmöglich den Mut finden, das Ruder beherzt herumzureißen, drohen Bayern Zustände wie letztes Jahr in Bergamo“, so der Parlamentarische Geschäftsführer Dr. Fabian Mehring.

Mehring weiter: „Bayerns Intensivstationen sind voll. Wichtige Operationen werden abgesagt und intensivpflichtige Patienten verlegt. In manchen Regionen finden unsere Sanitäter nur mit großer Mühe Krankenhäuser, in die sie medizinische Notfälle noch bringen können. Zeitgleich liegt die Inzidenz unter Ungeimpften bei über 1.000, sodass eine weitere Verschlechterung der Lage bereits vorgezeichnet ist“, schildert Mehring die Dramatik der Situation.

Umso wichtiger ist es in den Augen Mehrings, dies der Bevölkerung klarzumachen und die richtigen Signale zu senden. Dabei nimmt der der FREIE WÄHLER-Abgeordnete auch „König Fußball“ in die Pflicht: „Am Wochenende nochmals unsere Stadien voll zu machen, während Operationen abgesagt und kranke Menschen kreuz und quer durchs Land verlegt werden müssen, ist eine fatale Botschaft. Ich will mir nicht ausmalen, wie unsere Pflegekräfte darüber denken, wenn wir das ohne eine empfindliche Begrenzung der Zuschauerzahlen einfach laufen lassen“, sagt Mehring, der selbst begeisterter Fan des FC Augsburg ist und seine Karte für das morgige Spitzenspiel gegen den FC Bayern nicht nutzen will.

In diesem Zusammenhang zieht der Parlamentarische Geschäftsführer auch Parallelen zu anderen Bereichen der Gesellschaft: „Bayerns Kommunen sagen ihre Weihnachtsmärkte ab. Unsere Vereine verzichten verantwortungsbewusst auf zahllose ehrenamtliche Aktivitäten. Wenn nun der Frauenbund das gemeinsame Adventskranzbinden coronabedingt absagt und zeitgleich Zehntausende ins Fußballstadion pilgern, kann das niemand nachvollziehen“, gibt der Landespolitiker zu bedenken.

Insbesondere von der Bundesregierung wünscht sich Mehring deshalb klare Vorgaben und tiefgreifende Handlungsoptionen. „Ein ,Weiter so‘ führt in die Katastrophe. Dieser Winter wird brutal. Angesichts der aktuellen Pandemie-Entwicklung müssen wir mit voller Kraft die Notbremse ziehen, um eine Katastrophe zu vermeiden. Die Fähigkeit, markante Entscheidungen durch Kompromisse zu glätten, ist in normalen Zeiten die größte Stärke unserer Demokratie. Sie darf in unserer jetzigen Lage aber nicht dazu führen, dass Notwendiges zu lange unterbleibt. Stattdessen müssen wir uns ehrlich machen, das Ausmaß der Bedrohung erkennen und entschlossen handeln. In Bayern sollten wir dazu alle Mittel nutzen, die der Bund uns in die Hand gibt“, fordert Mehring.

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