Ökumenische Meditation 1: "Römisch-Katholisch" - "Evangelisch-Lutherische" Konkurrenz?
Liebe Leserin, lieber Leser,
oft höre ich als Pfarrer, wenn wieder etwas in der Zeitung über eine Aktivität der Römisch-Katholischen Kirche steht:
“Ihr katholischer Kollege macht Ihnen ganz schön Konkurrenz.”
Dem kann ich dann überhaupt nicht beipflichten.
Mit meinen beiden jetzt scheidenden katholischen “Konkurrenten” in Meitingen, Herrn Pfarrer Ludwig Hihler und Herrn Pfarrer Wilhelm Zettler, war ich stets brüderlich verbunden. Im Vordergrund stand der gegenseitige Respekt, die Rücksichtnahme auf die jeweilige konfessionelle Befindlichkeit und ganz viele gemeinsame ökumenische Aktionen, soweit es eben vor Ort, von oben her, zeitlich und kräftemässig möglich war.
Die Zusammenarbeit mit den beiden war für mich eine erfüllte und beglückende Zeit, auch wenn schwere Dinge dabei waren wie “ökumenische Beerdigungen”, die es so eigentlich gar nicht gibt.
Das mit der Konkurrenz habe ich also dabei stets heftig abgewehrt.
Wenn ich aber den Begriff “Konkurrent” nehme und ihn mir von seinem lateinischen Ursprung herleite, dann gefällt er mir. Der Konkurrent ist einer, von dem gilt:
“Er kommt aus einer anderen Richtung als ich, von einer andere Tradition und aus einer anderen Erfahrungswelt. Wir treffen zusammen und laufen dann gemeinsam ein Stück weit zusammen denselben Weg.”
Und so einen Weggefährten kann ich gut gebrauchen. Wir bereichern uns gegenseitig.
Schon Jesus hat nach dem Lukasevangelium (10,1) seine Jünger zu zweit ausgesandt.
Er wusste genau, warum. Wenn wir zu zweit den selben Auftrag verfolgen, dann sind wir viel schwerer unterzukriegen. Wir können uns auf schweren Wegstrecken gegenseitig stützen und aufrichten.
Ich sehe Menschen, die mit mir den gleichen Weg gehen, nicht als Gegner, sondern als Begleiter und Gefährten.
Wir bilden ein Team.
Das gilt für meine Zusammenarbeit mit unserer Pfarramtsekretärin Gudrun Krumschmidt oder mit den jetzt auch scheidenden FSJler Felix Henkelmann:
Wenn wir als Team nicht an einem Strang ziehen, werden wir gar nichts bewegen oder das Gegenteil von dem bewirken, was wir erreichen wollen.
Es wird viel kaputt gehen. Vor allem in Sachen Ökumene ist eine Entfernung von dem Pauluswort, dass wir in Christus alle eins sind, weder dem Anliegen der Kirchen noch der Sache Jesu dienlich.
Sogar außerhalb meines Dienstes als Pfarrer brauche ich Weggefährten, Kameraden, Lebenspartner, Freunde. Eben, weil es besser für uns alle ist.
Wir sind gemeinsam im Namen des Herrn und unter seinem Begleitschutz unterwegs. Ihnen treue Begleiter auf Ihrem Lebensweg als Pilger hin zur Ewigkeit, einen wunderbaren Sommer und eine behütete Zeit: Machen Sie es gut!
Ihr Pfarrer Markus C. Maiwald
PS als kleines persönlches Dankeschön:
- Fezi, treuer Gefährte und Wegbegleiter, vielen Dank für Dein “freiwilliges soziales Jahr” in unserer Johanneskirche: Du hast viel geschafft und vieles und viele bewegt im positiven Sinne.
- Liebe Frau Claudia Arenz, schön, dass Sie zu uns kommen nach Meitingen: Willkommen an Bord des “Johannes-Kirchenschiffs”. Ich wünsche Ihnen und uns eine gesegnete Zeit!
Schön, dass es diese Partnerschaft vor Ort gibt! Danke, lieber Gott!