Neue Dorfgestaltung steht im Fokus beim Erlinger Bürgergespräch
Bei der Bürgersprechstunde in Erlingen wird über kommende Baumaßnahmen diskutiert und über örtliche Verbesserungen debattiert Die zweite Bürgergesprächsrunde im Jahr 2022 für Bürgerinnen und Bürger des Marktes Meitingen, in der Bürgermeister Michael Higl alle Ortsteile der Marktgemeinde in den kommenden Wo-chen besuchen wird, fand in diesem Jahr in Erlingen statt. In der örtlichen Sportgaststätte nahmen ei-ne große Anzahl Bürgerinnen und Bürger, darunter auch mehrere Neubürger an der Veranstaltung teil, um sich von Bürgermeister Michael Higl über aktuelle Themen und Entwicklungen in der Kommu-ne, speziell im Ortsteil Erlingen, zu informieren lassen und mit ihm über örtliche Belange, Neuerungen sowie Veränderungen zu sprechen und diskutieren. „Es ist doch schön, wenn sich so viele Bürgerin-nen und Bürger über die Infrastruktur sowie über Neuerungen Veränderungen informieren wollen“, freute sich eine Besucherin über den großen Besucherzuspruch. Im Fokus des Abends stand dabei die Neugestaltung der Erlinger Ortsmitte mit baulichen Veränderungen im derzeit 1690 Einwohner zählenden Ortsteil. Pandemiebedingt fand seit 2019 keine Gesprächsrunde in Erlingen statt.
Das Hauptaugenmerkt der Veranstaltung galt dem Ideenprozess Dorferneuerung Erlingen sowie der derzeitigen Kindergartensituation. Meitingen erfreut sich einem großen Einwohnerzuwachs, in den Kindergärten der Marktgemeinde stehen 932 Plätze zur Verfügung, derzeit sind 700 besetzt“, gab Higl bekannt. Derzeit sind jedoch nicht alle Betreuungsplätze besetzt da in den Kindergärten zurzeit Per-sonalmangel herrscht. „Wir werden trotz einem derzeitigen Personalmangel unser Ziel, dass jedes Kind einen Betreuungsplatz bekommt, einhalten“, versprach der Meitinger Rathauschef. So sollen weitere Einrichtungen geschaffen werden, um dieser Entwicklung gerecht zu werden. Anhand einer Machbarkeitsstudie für eine Erweiterung am Haus der Kinder in Erlingen würden sich die Gesamtkos-ten auf 4,11 Millionen Euro belaufen. Zum derzeitigen Stand des Projekts „Erlinger Dorferneuerung“ gab Susanne Moser Knoll vom Nördlinger Architekturbüro Moser & Knoll den Veranstaltungsbesu-chern Auskunft. Im Fokus der Dorferneuerung steht dabei die Erweiterung des Hauses für Kinder und die Gestaltung der Ortsmitte. Zurzeit sind Teile des Kindergartens auf einem benachbarten Grund-stück in einer Containeranlage untergebracht. Ein weiterer Baustein bei der Sanierung der Ortsmitte wird der Dorfstadel sein. Ob ein Neubau oder eine Instandsetzung des Bestandsgebäudes zur Umset-zung kommt, ist für die Zuhörer eine spannende Sache. Ein Neubau würde nach ersten Schätzungen sich auf 1,7 Millionen Euro belaufen. Genauere Maßnahmen für ein Ja oder Nein zu einem Neubau werden nach einer erneuten Begehung des Stadels mit Zimmerermeister Hermann Schilling und unter Einbeziehung örtlicher Vereine entschieden. „Der Stadel bereitet uns nach den vorgelegten Vorschrif-ten Ein heikles Thema waren die Geschwindigkeitsregelungen in der Marktgemeinde. So wurde von einem Besucher angesprochen, die Alte Dorfstraße in der Mitte Erlingens auf 30 Stundenkilometer „zu entschärfen“ was nach Meinung des Meitinger Bürgermeisters nicht so leicht machbar sei. Als unwirk-sames Beispiel von Tempobeschilderungen nannte dazu ein Erlinger Bürger, dass im Eichenweg be-reits Tempo 30 ausgeschildert ist, was jedoch überwiegend von Eltern der Kindergartenkinder igno-riert und missachtet werde. Eine weitere Frage lautete, ob die Container am Kindergarten nach Ablauf des Mietvertrages abgebaut werden. Manfred Wagner, Besitzer des Grundstücks erläuterte dazu, dass die Container weiterhin bis zum Ende der Kindergartenbaumaßnahmen weiter stehen bleiben können. Von einem Friedhofsbesucher wurde der „ schlechte Zustand“ des neuen Friedhains ange-prangert. Dritter Bürgermeister Rudi Helfert, der mit Marktgemeinderat Patrick Gerblinger Initiator des neuen Urnenfeldes war erläuterte, dass die neue Urnenfläche nicht als Parkanlage gedacht und be-trachtet werden dürfe, es braucht Zeit bis die naturbelassene Urnenfläche zu einem Friedwäldchen herangewachsen ist. Angeregt wurde aus der Versammlung, den Meitinger Wertstoffhof in den Herbstmonaten in Bezug auf Anlieferungen von Gartenabfällen und Laub mehrfach zu öffnen. Bürger-meister Michael Higl versprach, sich darum zu kümmern. Ein Besucher regte an, Asylbewerbern ein breites Angebot an Deutschunterricht zu bieten, da nur mit Sprachkenntnissen der deutschen Spra-che ist eine rasche Integration möglich. Mit Informationen über die kommenden Preisentwicklungen im Haushalt der Marktgemeinde und über die Rodungsmaßnahmen der Lechstahl- Werke am Lohwald bei Herbertshofen (wir berichteten darüber), wurde die Bürgergesprächsrunde in Erlingen abgerundet.
Text: Peter Heider