Meitingerin gründete „Bayerische Kammeroperette e.V.“ und präsentiert sich in München erstmals der Öffentlichkeit
Ein musikalisches Pressegespräch, im vollbesetzten Saal des Presseclub München, präsentierte die in Augsburg geborene Gründerin und Vorsitzende Iris Steiner, des neu gegründeten Kulturvereins und stellte diesen erstmals der Öffentlichkeit vor.
Operette ist weder spießig noch überholt und dass auch junge Sänger Spaß daran haben, wurde am vergangenen Dienstag auf eindrucksvolle Weise bewiesen. Der Presseclub in München war bis auf den letzten Platz besetzt und viele Fans des Genres zeigten Interesse am neu gegründeten Verein “Bayerische Kammeroperette e.V.”, der sich an diesem Tag erstmals präsentierte.
Die Bayerische Kammeroperette hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Operette zu pflegen, ein Netzwerk für Fans zu sein und auch unbekannte Werke auch im bayerischen Raum vorzustellen. Darüber hinaus soll talentierten jungen Künstlern ein Forum gegeben werden, sich in einem Genre zu präsentieren, das in der etablierten Theaterlandschaft noch immer unterrepräsentiert ist.
Unter der Leitung von Iris Steiner, der Vorsitzenden des Vereins, waren fachkundige Gäste zu einer Gesprächsrunde gebeten worden, die mit Charles Kalman (Komponist und Sohn von Emmerich Kalman), Stefan Frey (Operettenforscher und -biograph), Stefanie C. Braun (Sängerin) und Annette Lubosch (Regisseurin) ein breites Spektrum an Musikschaffenden abdeckte. Von der Frage, warum Operette eigentlich nie aus der Mode war, bis hin zu Sinn und Unsinn moderner Inszenierungen. Die Runde bot schon aufgrund des “Mehr- Generationen- Aufgebots” reichlich Diskussionsstoff in diesen Fragen.
Ebenfalls erstmals vorgestellt wurde das erste Projekt der neuen Bayerischen Kammeroperette: “Die Schützenliesel” von Edmund Eysler, in einer eigens neu geschriebenen „Münchner Coletta Möritz“ - Fassung, die im kommenden Jahr zur Aufführung kommen soll.
Musikalische Kostproben – und mehr als einen Beweis dafür, dass Operette durchaus anspruchsvolle Gesangstechnik voraussetzt – lieferten die Sopranistin Stefanie C. Braun mit einem Lied aus einer Operette des anwesenden Charles Kalman, das Tenor- Duo Sandro Schmalzl und Richard Wiedl mit einem Ausschnitt aus dem „Vogelhändler“ und – unterstützt von der Sopranistin Barbara Sauter – der zeitlosen Erkenntnis, dass „alle Geld brauchen“ (Terzett aus „Der liebe Augustin“, Leo Fall). Mezzosopranistin Kathrin Anna Stahl präsentierte mit einer ganz anderen stimmlichen Klangfarbe ein herrlich verrucht- komisches „Ich bin heut frei meine Herrn“ von Franz Grothe und selbstverständlich gab es auch eine musikalische Kostprobe aus der „Schützenliesel“: Das „Mutterllied“ gesungen von Richard Wiedl und originell in Szene gesetzt von Annette Lubosch, die auch die Regie des Gesamtwerkes übernehmen wird. Susanna Klovsky am Klavier war eine wunderbar souveräne und einfühlsame Begleiterin.
Insgesamt eine gelungene Mischung aus Information und Musik für Hörer von 15-80 Jahren, was der Zusammensetzung von Mitwirkenden und Publikum durchaus entsprach.
Kontakt und Mitgliedschaft:
www.bayerische-kammeroperette.de