myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Japanreisebericht 2012 - Teil 3d "Kaiserpalast Kyoto"

Der Kaiserpalast von Kyoto war während des größten Teiles seiner Geschichte die Residenz des Kaisers von Japan. Dies begann mit der Heian-Zeit, als die kaiserliche Hauptstadt von Heijo-kyo (Nara) nach Heian-kyo, dem heutigen Kyoto, umzog (794). Die Funktion als offizielle Residenz endete mit der Meiji-Restauration, als der Kaiser seinen Sitz nach Edo, dem heutigen Tokyo verlegte (Kaiserpalast Tokio).

Allgemein bezeichnet der Gosho in Kyoto alle Gebäude im ummauerten enorm großen Parkgelände mit einer Ausdehnung von etwa 1100×600 m. Die Anlage wird vom Kaiserlichen Hofamt unterhalten und muß, so unsere Reiseführerin, in einem Zustand erhalten werden, daß der Kaiser jederzeit, wenn es ihm beliebt, hierherkommen und leben kann.

Das Parkgelände steht der Allgemeinheit rund um die Uhr zur Verfügung, auch die Grünflächen dürfen ähnlich wie in europäischen Parks zum Zeitvertreib genutzt werden. Die Palastanlagen selbst werden der öffentlichkeit im Frühjahr und im Herbst jeweils eine Woche zugänglich gemacht. Nach einer Anmeldung war es uns, als ausländische Gäste, möglich, innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters im Rahmen einer Führung das Innere zu besichtigen. Wunderschöne Gebäude und herrlich angelegte Parkanlagen. Man wußte gar nicht, wohin man zuerst blicken sollte. Da die Gruppenstärke bei der Anmeldung limitiert war, war die Palastanlage in dieser Zeit nur für diese Personengruppe geöffnet. Sicherheitspersonal sorgte dafür, dass jeder auf der Route blieb und nicht zurück- oder verloren ging.

Der Palast wurde mehrere Male durch Feuer zerstört und wieder aufgebaut. Als der Palast 1788 wieder abbrannte, wurde Matsudaira Sadanobu vom Shogunat mit dem Wiederaufbau beauftragt. 1790 ließ Sadanobu nach den heian-zeitlichen Vorbildern rekonstruieren. 1854 wurde der Palast wieder durch ein Feuer zerstört aber im Jahr darauf in der heutigen Form neuaufgebaut.

Das Hauptgebäude auf dem Palastgelände umfasst neben anderen Hallen die Halle für Staatszeremonien (Shishinden, purpurne kaiserliche Halle), SeiryMden (kühle/erfrischende Halle), Hofraum (Kogosho, kleines, kaiserliches Zimmer), Ogakumonsho (kaiserliches Studienzimmer oder Bibliothek) sowie eine Anzahl von Residenzen für die Kaiserin, hochrangige Aristokraten und Regierungsbeamte.

Das Haupttor an der Südseite des Palastes besitzt ein Dach aus Zypressenholz und wird von vier Pfeilern unterstützt. Dieses Tor wird nur bei den selten Gelegenheiten genutzt, zu denen der Kaiser ausländische Diplomaten oder Würdenträger empfängt, sowie bei anderen wichtigen Staatszeremonien.

Direkt hinter dem Haupttor befindet sich ein mit Zinnober bemaltes und mit Ziegeln gedecktes zweites Tor, das zum Shishinden, der Halle für die Staatszeremonien, führt. Der Shishinden wurde für solch wichtige Zeremonien wie Kaiserkrönungen und Einsetzung von Kronprinzen benutzt. Sie ist 33 × 23 m groß und in traditionellem Stil mit Giebeln und vier abfallenden Dachseiten errichtet.

Das Zentrum des Shishinden wird von einem Hisashi, einem langen schmalen Gang, umgeben, wie er in Adelshäusern der traditionellen Architektur von Heian üblich ist. Darin öffnet sich ein weiter offener Raum, der von mit Matten bedeckten Bereichen überbrückt wird, die zum zentralen Thronraum führen. Der Thron selbst, genannt Takamikura, steht auf einer achteckigen Plattform fünf Meter über dem Boden und kann vom Rest des Raumes durch eine Gardine getrennt werden. Die Schiebetüren, die den Kaiser vor Blicken verbergen, heißen kenjM no shoji (dt. „Schiebetür der Weisen und Heiligen“) und sind mit einem Bild von 32 Heiligen bemalt, das eines der wichtigsten Vorbilder für die Malerei der Heian-Zeit wurde. Der SeiryMden befindet sich westlich der Shishinden mit der Vorderseite nach Osten. Es hat ebenfalls ein an vier Seiten abgeschrägtes Dach mit Giebeln und besteht hauptsächlich aus Zypressenholz. Ursprünglich war dies der Platz, wo der Kaiser seine persönlichen Angelegenheiten regelte. Später wurde er auch für verschiedene Versammlungen und Zusammenkünfte genutzt. In der Mitte befindet sich ein Bereich, wo der Kaiser ruhte, an der Ostseite der Halle war ein Bereich von zwei Tatami als Sitzplatz für Aristokraten und Würdenträger reserviert. Hier konnte der Kaiser formelle Angelegenheiten regeln. An der Nordseite der Halls war ein abgeschlossener Bereich, wo der Kaiser nachts schlief. Später begannen die Kaiser, dazu die offizielle Residenz (dairi) zu benutzen. Die Westseite war für das Frühstück des Kaisers reserviert und enthielt auch die Toiletten, die Südseite wurde durch den kaiserlichen Archivar genutzt.

Weitere Beiträge zu den Themen

JapanReiseberichtBushidoKyotoJiuAikidoIaidoKaisepalastVerband asiatischer Kampfkünste e.V.Bushido-KaiDai Nippon Butoku KaiJiu Jitsu

Kommentare

Beteiligen Sie sich!

Es gibt noch keine Kommentare. Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite

Themen der Woche

digitalPolitikAugsburger LandDr. Fabian MehringStaatsregierungkünstliche IntelligenzStaatsminister Dr. Fabian MehringBayernZukunftLandtagsabgeordneter Dr. Fabian MehringAugsburgDigitalisierung

Meistgelesene Beiträge