Ich bete an die Macht der Liebe - der MGV Liederkranz Meitingen in der Johanneskirche
In die gut gefüllte Johanneskirche zogen die Männer des MGV Liederkranzes Meitingen unter der Leitung von Josef Deffner ein. Selbst im siebensiebzigsten Jahr seines Bestehens zeigte sich der Männergesangsverein kein bißchen leise.
Thematisch stimmten sie mit "Schäfers Sonntagslied" in diese musikalische Stunde ein, wobei der Triumphalismus dieses Stückes gut zur Geltung gebracht wurde. So sollte ich den Tag des Herrn begehen. Nach einer Begrüßung durch den Gastgeber schlossen sich drei weitere Lieder zum Thema des Gotteslobes an. In der "Ode an Gott" beginnt der Chor zusammen. Der Wechsel zwischen den Tenor und Bass erinnert dann an das Rauschen eines Gebirgsbaches: "Wir sind Deiner Hände Werk, Gott!" Die sanften und leisen, fast flehenden Strophen wechseln sich mit dem Forte des Refrains ab: "Ich spüre Deine Größe, Gott, wie Deine Engel mich begleiten. So irre ich nicht ab von meinem Ziel." So der Inhalt dieses Liedes. Sanft beginnt das Psalmlied "Herr, Deine Güte reicht so weit der Himmel ist" und steigert sich in einem behutsamen Crescendo. Beim Hören erblickt das innere Augen die Weite des Himmels. Es eröffnet sich nach dem irdischen Himmel der göttlichen Himmel. Das Lied mündet in einem triumphalen Halleluja, das die Johanneskirche erzittern lässt. Das dritte, sehr bekannte Lied "Die Himmel rühmen" von Ludwig van Beethoven schließt diesen Block ab - eine Ode an die Sonne, die wie ein Held am Firmament ihre Bahnen zieht. Die nächsten beiden Lieder sind ganz anderen Himmelsmächten gewidmet, nämlich der Liebe und den Engeln, die Dietrich Bonhoeffer gute Mächte nennt und dabei ein weites Feld an Bildern eröffnet. Als einen Kommentar zu dem populären russischen Kirchenlied "Ich bete an die Macht der Liebe" versteht Pfarrer Maiwald seine Meditation "Es ist doch so leicht", die von der Leichtigkeit der Lebenslasten berichtet, wenn im Hintergrund die Liebe steht. Daran schließt der moderne Kirchenklassiker "Von guten Mächten wunderbar geborgen" an.
Jetzt bricht der Männerchor mit zwei Spirituals ins gelobte Land des Glaubens auf. In "Go down, Moses" wird der Befreiung aus dem Lande der Knechtschaft gedacht. Mose führt das geplagte Volk in die Freiheit. Immer wieder muss er dabei dem Mächtigen die Stirn bieten. Er ruft ihm im Auftrage Gottes entgegen: "Let my people go!"
Am Ende steht das Volk Gottes vor dem "Deep River", dem tiefen Fluss, den ich überwinden muss, um ins gelobte Land zu kommen. Einem "Kreuz am Straßenrand" widmet Pfarrer Markus Maiwald seine zweite Meditation, die davon Zeugnis ablegt, wie das Leid die Menschen oft schlägt und wie sie durch das Kreuz wieder Trost und Lebensmut geschenkt bekommen.
In Mozarts "Ave verum" blicken wir auf den wahren Leib, den Leib Christi, der uns erlöst von aller Not. Dieser Not können wir oft nur in einem gestammelten Vaterunser die Stirn bieten, dieses Mal in einem lateinisch-gregorianischen Satz des Männerchores "Pater noster". Beim letzten lateinischen Lied, dem Kanon "Dona nobis pacem" blieb das Publikum nicht stumm. Es sang leise und zart mit.
Eigentlich sollte ja nach dem Segen durch Pfarrer Maiwald der Andachtsjodler den Abschluss bilden, doch blieb es nach dem begeisterten Applaus und Zugaberufen des Publikums nicht dabei.
Die Männer gaben noch einmal "Deep river" zum besten mit dieser wunderbar gelungenen Steigerung von sanft bittend bis energisch fordernd. In dieser musikalischen Feierstunde klappte fast alles. Die 31 Männer des MGV Liederkranz Meitingen zeigten sich stimmlich von ihrer besten Seite. Am Ende bedankte sich Pfarrer Maiwald ganz herzlich beim MGV Liederkranz Meitingen unter der Leitung Josef Deffner für dieses musikalische Benefizkonzert, das einen beachtlichen Erlös für "Komm bau mit" einspielte: "Ein herzliches Vergelt´s Gott den Sänger, dem Dirigenten und dem Publikum."
Lieber Markus,
du hast diesen Konzertnachmittag in deiner Kirche so wunderbar beschrieben, daß man meinen könnte, man wäre dabei gewesen . . . danke
l.G.Heidi