Fachwerkhäuser, Flammkuchen und schwungvolle Karussellrunden
Die diesjährige Orchesterreise führte das Akkordeonorchester der Sing- und Musikschule Gersthofen ins Elsaß
Auch in diesem Jahr wurde die Tradition einer Orchesterfahrt für das Akkordeonorchester der Sing- und Musikschule Gersthofen fortgesetzt. Die diesjährige Reise führte das Orchester unter der Leitung von Stefanie Saule, einige Mitglieder der Vorstandschaft und Freunde des Orchesters am ersten Oktorberwochenende ins Elsaß. Traditionell war der Treffpunkt sehr früh am Festplatz in Gersthofen und natürlich wurde auch wieder eine ausgiebige Pause auf einem Rastplatz inklusive Klapptisch (an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Herrn Vogel) gemacht. Manche Dinge müssen eben so bleiben, wie sie immer waren :-).
Auf unserem Weg ins Elsaß machten wir einen Stopp in der schönen Stadt Freiburg im Breisgau, bummelten durch die Altstadt und ließen auch ein Freiburger Boot in den sogenannten "Bächle" schwimmen. Das erschien uns weitaus ungefährlicher, als unbeabsichtigt in einen der kleinen Stadtbäche zu treten, denn einer badischen Sage zufolge wird jeder, der bei einem Besuch in Freiburg unabsichtlich in eines der "Bächle" tritt, im späteren Verlauf seines Lebens eine gebürtige Freiburgerin bzw. einen gebürtigen Freiburger heiraten.
Dann ging die Fahrt weiter und am frühen Abend erreichten wir unser Hotel in Mülhausen. Nach einem Abendessen mit typisch elsässischen Spezialitäten ließen wir den Tag an der Hotelbar gemütlich ausklingen.
Stadtbummel in Ribeauville
Am nächsten Tag ging es bei herrlichstem Herbstwetter zunächst in die kleine, romantische Stadt Ribeauville. Die Altstadt zeichnet sich durch zahlreiche Häuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert aus und es war wunderschön durch die malerischen Gassen entlang der Fachwerkhäuser zu schlendern. Dann ging es weiter nach Colmar.
New York und Venedig in Colmar
Nach Straßburg und Mülhausen ist Colmar die drittgrößte Stadt im Elsaß und berühmt für ihr gut erhaltenes architektonisches Erbe aus sechs Jahrhunderten und ihre Museen. Colmar ist die Geburtsstadt des Künstlers Frédéric-Auguste Bartholdi. Wenn auch der Name nicht jedem etwas sagt - sein bekanntestes Werk kennt wirklich jedes Kind: Es ist die Freiheitsstatue auf Liberty Island im New Yorker Hafen. Während einer Stadtführung sahen wir viele schöne Fleckchen der Stadt, unter anderem das Geburtshaus Bartholdis, bestaunten das Martinsmünster mit seinem 71 Meter hohen Turm, zahlreiche bedeutende Bürgerhäuser aus dem Mittelalter und der Renaissance, die der Altstadt über Jahrhunderte ihren Charakter erhalten haben und genossen die Atmosphäre.
Nachdem wir dank Bartholdi etwas New York in Colmar erleben durften, ging es nun weiter nach Venedig, genauer gesagt in das am Fluss Lauch gelegene Viertel Krutenau, das auf Französisch "Petite Venise", also "Klein-Venedig" genannt wird. Das ganz besondere, venezianisch anmutende Flair wird durch die wunderschönen Häuser und mit Blumen geschmückten Brücken ausgemacht und verleiht dem Viertel einen ganz besonders malerischen und verträumten Charakter.
Karussell und Konzert
Wie auf einer kleinen Zeitreise fühlten wir uns, als wir den größten Karussellsalon Europas im Champ de Mars, einer großen Parkanlage in Colmar, entdeckten. Die wunderschön nostalgischen Karussellpferde ließen Kindheitserinnerungen lebendig werden. Am Kiosk neben dem Karussell wurden sehr gute Crêpes angeboten, von denen wir uns natürlich auch welche genehmigten. Dann ging es ans Aufbauen für unseren Auftritt. Dank des schönen Herbstwetters konnte dieser im Park in einem Pavillon stattfinden. Ein Mitglied des Orchesters sagte uns und unsere Stücke auf französisch an. Unter der Leitung von Stefanie Saule boten wir den vielen Zuhörern ein buntes und abwechslungsreiches Programm, das zum Träumen, Mitklatschen oder auch mal zum Tanzen einlud. Selbstverständlich hatten wir auch einige typische französische Stücke im Repertoire, die natürlich besonders gut ankamen.
Nach diesem langen und erlebnisreichen Tag ging es zurück ins Hotel. Nach dem Abendessen saßen wir noch gemütlich an der Hotelbar zusammen und genossen Gemeinschaft und Gewürztraminer :-).
Stadtführung in Straßburg
Am nächsten Tag stand Straßburg auf dem Programm. Die geplante Schifffahrt konnte leider nicht stattfinden, das tat unserem Ausflug in die größte Stadt im Elsaß aber keinen Abbruch. Wir erkundeten die Stadt zunächst auf eigene Faust und bekamen dann auch eine Stadtführung. Besonders beeindruckend ist das berühmte Straßburger Münster, das Wahrzeichen der Stadt, das 2015 sein 1000-jähriges Jubiläum feiern konnte. Der Münsterplatz davor wird zu den schönsten Marktplätzen in Europa gezählt, auch weil hier zahlreiche, malerische Fachwerkhäuser mit zum Teil vier und fünf Etagen zu finden sind. Ein Prunkstück des Münsterplatzes stellt sicherlich das bekannte, reich verzierte Kammerzellhaus dar. Das ganze Zentrum der Stadt, das auch als "Grande Île" bezeichnet wird, wurde von der UNESCO auf Grund der vielfältigen Architektur zum Weltkulturerbe erklärt. Bemerkenswert ist hierbei, dass gleich ein gesamtes Stadtzentrum diese Auszeichnung erhielt. Auch zahlreiche EU-Institutionen, wie etwa das Europaparlament, der Europarat oder der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte sind in Straßburg zu finden.
Neben den kulturellen Besonderheiten der Stadt genossen wir natürlich auch die kulinarischen Vorzüge. Der Flammkuchen war hervorragend :-).
Nachdem wir auch in Straßburg ein wunderschön nostalgisches Karussell entdeckt hatten, konnten wir es uns nicht verkneifen, eine Runde mitzufahren :-).
Zurück im Hotel und nach dem Abendessen verbrachten wir in geselliger Runde unseren letzten Abend im Elsaß.
Halt in bzw. am Titisee
Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Heimweg. Es ist ebenfalls schon gute Tradition, dass auch auf der Heimfahrt noch das ein oder andere Ziel angefahren wird. Die erste Station machten wir am Titisee im gleichnamigen Kurort im Schwarzwald. Nachdem wir dann doch keine Kuckucksuhr gekauft, aber eine Schwarzwälder Kirschtorte gegessen hatten, ging es durch den Schwarzwald weiter Richtung Heimat. Einen weiteren Halt machten wir in Obermarchtal, wo wir einen kleinen Spaziergang machten und das Münster betrachteten, bevor wir endgültig in Richtung Heimat fuhren und am späten Nachmittag wieder in Gersthofen ankamen.
Ein herzliches Dankeschön
Es war auch in diesem Jahr wieder eine tolle Orchesterfahrt. Ein herzliches Dankeschön geht an Maria Vogel und Armin Gaurieder von der Sing- und Musikschule Gersthofen, in deren Händen Organisation und Mitfinanzierung der Reise lag, an unsere "treuen Fans", die uns schon auf vielen Reisen und auch auf dieser wieder begleitet haben und natürlich ganz besonders an unsere Dirigentin Stefanie Saule, die ihre "Dirigenten-Premiere" beim Akkordeonorchester Gersthofen bravourös gemeistert hat.