Ein Weihnachtsgeschenk mitten im Sommer
Jetzt war es endlich soweit – das neue Gemeindezentrum war fertig. Trotzdem wurde es am Ende noch ganz betriebsam. Die Außenanlagen sollten fertig werden, die Kirche und eine Seite des Pfarrhauses sollte gestrichen, der Gemeindehausgarten Gestalt gewinnen. Ein neuer Schaukasten und ein neuer Fahnenmaste musste her. Und so ist noch ganz viel passiert in den Wochen vor dem großen Fest. Bereits am Freitag wurde das ganz große Zeit mit Küchenzelt aufgestellt. Bis tief in die Nacht wurde dafür geschuftet. Sogar eine Bühne für den Dankabend und das Duo Meyer wurde aufgestellt. Am nächsten Morgen ging es weiter mit Herrichten für das Büfett und für den Festakt. In ganz besonderem Glanze präsentierte sich das neue Gemeindehaus, das umgebaute Kirchengebäude und der neue Pfarramtseingang samt neuem Büro. Alles war hergerichtet für den Dank-Festakt und den Ansturm von Jung und Alt beim Kirchweih. Ab 17 Uhr 30 trudelten unsere Gäste ein und bekamen ein Begrüßungsgetränk. Alle waren eingeladen. Ehrengäste waren unter anderem Frau Fischer, Pfarrer Klöck, Pfarrer Waldmann mit Ehefrau, Herr Dr. Higl (erster Bürgermeister Meitingen), Herr Helfert (zweiter Bürgermeister Meitingen), Herr Grimm (dritter Bürgermeister Meitingen), Herr Schafnitzel (Bürgermeister Ellgau), Herr Neher (Bürgermeister Thierhaupten), die Architekten Herr Obel mit Frau (Gesamtverwantwortung), Herr Michel (Bauausführung) und Herr Dipl. Ing. Grad (Statik), Rektor Scholze von der Realschule, Frau Mair vom Markt Meitingen und Frau Götz von der Kreissparkasse Augsburg. Der Johanneschor bildete den Startschuß für den Festakt mit „I´ve got a reason to praise the Lord“ - ein gutes Motto für dieses Wochenende. Die Johannesgemeinde hatte einen Grund, Gott zu preisen, nämlich für das, was mit seiner Hilfe entstehen durfte. Nach einer Begrüßung aller Gäste sprach Pfarrer Maiwald davon, dass das Kirche nur wirklich Kirche Jesu Christi sei, wenn sie Kirche für andere ist, dienend und helfend und eben nicht herrschend, wenn die Armen in unserer Gesellschaft nicht außen vor bleiben. Ein großes Standbein der Johannesgemeinde bilden dabei die Selbsthilfegruppen, die unter ihrem Dach Heimat gefunden haben, die Anonymen Alkoholiker, die ADHS-Gruppe, die Schmerzgruppe, die Krebs-Selbsthilfegruppe. „Menschen in Not finden hier Menschen, die schon einmal in der selben Notlage waren und helfen durch Zuhören, durch Rat und Tat.“ Ein Vertreter der Anonymen Alkoholiker trat auf, bedankte sich für die langjährige Gastfreundschaft der Evangelischen Johannesgemeinde und wünschte dem neuen Gemeindehaus eine gute Zukunft. Pfarrer Maiwald erzählte vom langen Vorlauf bis zur Realisierung des neuen Gemeindehauses. Den Weg dahin haben alle Kommunen im Einzugsbereich der Kirchengemeinde vor langer Zeit bereitet. Der Altbürgermeister Alfred Sartor war schon mit dabei, der folgende gute Wünsche per Fax der Festgemeinde schickte: „Allen wünsche ich eine schöne Feier und später allen Gästen in den neuen Räumen Erbauung, Freude und immer Gottes Segen. Mit freundlichen Grüßen Alfred Sartor.“ Daran schloss sich das Grußwort von Bürgermeister Dr. Michael Higl an. Auch er dachte, dass ihn dieser Neubau des Gemeindehauses nicht mehr beschäftigen würde. Doch dem war nicht so, denn der Bau verteuerte sich und konnte nur durch ein größeres finanzielles Engagement des Marktes Meitingen und der Städtebauförderung verwirklicht werden. Doch eigentlich feiern wir heute nicht dieses Bauwerk, sondern die vielen Helferinnen und Helfer, die zum Gelingen des Projektes „Neues Gemeindehaus“ beigetragen haben, die Menschen, die in der Kirche Schlitze für die neue Heizung geschlagen haben, die Kirche immer wieder zum Sonntag hin gereinigt haben, die das Gemeindehaus gestrichen, die Möbel aufgebaut und den Bauputz gemacht haben. Die den Rollrasen verlegt, eine Jugendterasse angelegt haben, die Glockenwerk und Lautsprecheranlage provisorisch verlegt und dann endgültig an ihrem Bestimmungsort anbrachten. Diejenigen, die die Kirche auch außen gereinigt und neu gestrichen, die das alte Vordach, den alten Schaukasten und den alten Fahnenmast fachgerecht abgebaut und entsorgt hatten, einen neuen Schaukasten und Fahnenmast installierten und vieles mehr: „Diese Gemeinschaft wird hier und heute gefeiert. Allen daran beteiligten Menschen gilt der Dank.“ Pfarrer Maiwald stellte im Anschluss daran, die Kontemplation Sitzgruppe und weitere spirituelle Gruppen der Kirchengemeinde vor, die über ihren Glauben und mit Paul Gerhardt bekennen: „Er ist Dein Schatz, Dein Erb und Teil, Dein Glanz und Freudenlicht, Dein Schirm und Schild, Dein Hilf und Heil, schafft Rat und lässt Dich nicht.“ Spirituelles Zentrum der Kirchengemeinde ist der Gottesdienst und Pfarrer Maiwald richtet von Prädikant Wolfgang Plarre aus Wertingen beste Wünsche aus: „Von Herzen bitte ich um Gottes Segen für alle Menschen, die das neue Gemeindezentrum nutzen und nutzen werden. Mit liebem Gruß Wolfgang Plarre.“ Damit dieses entstehen kann, braucht es qualifizierte Menschen, an erster Stelle zunächst einmal den Architekten. Eine rückblickende Chronologie der Bauarbeiten bot Architekt Wolfgang Obel begonnen mit dem Spatenstich Oktober 2009 über die falschen Kostenschätzung und kompletten Neuplanung bis Fertigstellung jetzt im Juli. Er endete humoresk mit den Worten: Lieber Gott, bewahre dieses Haus vor Wasser und vor Feuer, denn es war furchtbar teuer.“ Im Anschluß daran stellte Frau Diakonin Fock die Gruppen für Kinder und Jugendliche vor, die Kinder-Bibelstunde, die Picolos, die Kreativos, die Aktivos, die Krabbelgruppe und die Mädchengruppe. Für die in Entstehung sich befindende Jungengruppe machte sie Werbung. Engagierte Männer werden dafür gesucht. Dann erhob Vertrauensfrau, Frau Ute Felgenträger für ein Gruß und Dank das Wort. Zunächst wurde ein Theaterstück mit Pfarrer Maiwald an der E-Gitarre und Chormitgliedern aufgeführt, dann wurde versucht, allen Helferinnen und Helfern zu danken, was natürlich gar nicht möglich ist. Besonders gedankt wurden durch einen Lorbeerbaum der ausgeschiedenen Bauausschußvorsitzenden, Frau Petra Schneewind, durch eine Orchidee Pfarrfrau Beate Maiwald und durch einen edlen Tropfen dem amtierenden Bauausschussvorsitzenden, Herrn Mathias Unger. Last but not least ergriff Frau Gudrun Krumschmidt als Leiterin der größten Gruppe im Gemeindehaus das Wort, der Krebs-Selbsthilfegruppe Meitingen 1 bis 3. Sie beschrieb das Wesen der Selbsthilfe am Beispiel Krebserkrankung und lud die Festgäste ein, die Ausstellung ihrer Kreativgruppe im Foyer des Gemeindehauses zu besichtigen. Nochmals dankte Pfarrer Maiwald allen Rednern, den Helfer für dieses Festwochenende, dem Johanneschor und der Band Rockodil, den Helfern der Bauzeit und eröffnete mit Martin Luther´s Tischgebet das Büfett: „>Alle guten Gaben, alles, was wir haben, kommt, o Gott, von Dir. Dank sei Dir dafür. Amen.< Ich wünsche guten Appetit.“ Der Schlusspunkt des Dankaktes bildet der Johanneschor mit „Oh happy day“. Bis spät in die Nacht wurde getanzt zu den rockigen Klängen von Rockodil. Zwischendrin gab es noch eine Einlage der Gögginger Squaredancegruppe, wobei das Publikum eingebunden wurde. Kurz vor 11 wurde es plötzlich wieder rappelvoll im Festzelt. Eine Brautentführung war im Zelt gelandet, wünschte sich Sekt und Orangensaft für die Entführungsgesellschaft und wartete auf den Bräutigam. Bald kam der Bräutigam, doch der Hochzeitsgesellschaft gefiel es so gut, dass sie fast bis zum Schluß blieb. Das Brautpaar legte die eine oder andere kesse Sohle aufs Parkett. Weit nach Mitternacht war dann auch für die Helfer zunächst einmal Ruhe, doch bereits um 7 Uhr in der Früh ging es weiter. Es wurde umgebaut fürs Kirchweihfest. Den Gottesdienst teilten sich Frau Diakonin Tanja Fock (Eingangsteil), Herr Regionalbischof Michael Grabow (Festpredigt und Einweihung) und Pfarrer Markus Maiwald (Einsetzung des Abendmahls). Mit Hilfe von Kelchen und Hostienschalen der St.Wolfgangskirche teilten sie mit den Kirchenvorstehern Frau Helga Mauthe und Herr Frank Kochsiek das Abendmahl aus. Ein besonderes Highlight des Gottesdienstes war die lateinische Messe Missa classica von Siegfried Singer, die der Johanneschor mit vier Streichern, einer Organistin und Gesangsolisten kongenial unter der Leitung von Andrea Henkelmann zum Besten gab. Wunderbar diese Premiere - ein wahrhafter Ohrenschmaus in den Ohren der Gottesdienstbesucher. Am Ende segnete Regionalbischof Michael Grabow die Festgemeinde und wünschte ein schönes Einweihungsfest. Er wurde durch den Meitinger Bürgermeister Dr. Michael Higl an der Kirchentür abgefangen. Der Besuch des Bischofs in Meitingen sei eine große Ehre. Er möge sich bitte im neuen Martin-Luther-Saal – nomen est omen – in das goldene Buch der Marktgemeinde eintragen. Auch die von Frau Diakonin Fock organisierten Stände fanden regen Zuspruch. Es gab einen Outdorparcour unter der Leitung von Doris Henning, wo sich der Meitinger Bürgermeister auf dem Pedalo ein Duell mit einer jungen Damen lieferte. Natürlich gewann die jungte Dame, aber: „Respekt, Herr Bürgermeister, Sie waren ganz schön flott und elegant unterwegs. Ein gutes Gleichgewichtsgefühl!“ Es wurden Cupcakes gebacken unter Anleitung von Franziska Wohletz und Johannes Maiwald. Es gab einen Basteltisch unter der Anleitung von Andrea Koch. Auch die Konfi-Teamer haben kräftig an den Ständen mitgemacht. Kurz vor eins gab es dann kein Essen, obwohl besonders viel eingekauft worden waren. Schon begann der Run auf die zahlreich gespendete Kuchen. Das Büfett hielt dem Ansturm nicht lange stand. Bereits um kurz vor 3 gab es nicht einmal mehr ein trockenes Stück Kuchen. Zwischendrin konnte man innehalten. Das Streuka-Trio schenkte der Festgemeinde ein wunderbares Konzert in der Kirche. Sie sangen Gospels, Volkslieder, Lieder aus Oper, Operette und Musical und bewegte den Zuhörer zu Begeisterungsstürmen und immer einem Schmunzeln ins Gesicht wegen der oft so raffinierten Arrangement und witzigen Einlagen. Vor allem freute man sich, endlich einmal einen dieser Evergreens live zu hören – ein Herzliches Vergelt´s Gott, den Gebrüdern Streubel und Herrn Karpa für Gesang und Gitarre: „Ihr wart eine wunderbare Bereicherung dieses Festtages.“ Am Beginn des Konzertes wurde der Namensgeber des neuen Gemeindebriefes, Herr Alfred Schuller aus Nordendorf prämiert. Sein Namensvorschlag „Johannesbrief“ bekam den Zuschlag. So langsam leerte sich das Zelt und die fleißige Helferinnen und Helfer machten sich an den Abbau des Zeltes unter Anleitung von Herrn Kosick. Wie immer sperrte als Letzte Meserin Frau Josefa Kopp die Tür des Gemeindehauses zu. Ihr für Ihren Einsatz und Geduld während der Baumaßnahme und für das Kirchweihfest an dieser Stelle ein herzliches Vergelt´s Gott! Alle waren wieder ganz herzlich willkommen in der Johannesgemeinde. Oder wie es Pfarrer Maiwald immer wieder sagt: „Schön, dass Sie da sind.“ Sein Ausspruch ist sogar schon bis zum Regionalbischof gedrungen, der ihn in seiner Predigt zitierte. Er sagte dazu: „Das klingt gut und das tut gut. Das tut den Menschen gut, die hierher kommen in eine putzmuntere und quicklebendige Gemeinde. Es ist eine so lebendige Gemeinde, weil viele Verantwortung übernehmen, mitarbeiten und sogar mitbauen. ….Ich wünsche Ihnen, liebe Gemeinde, dass das neue Gemeindehaus immer offene Türen hat. So dass Menschen spüren: Ich bin hier herzlich willkommen.“ Ein rundum gelungenes Fest – ein herzliches Vergelt´s Gott allen, die zum Gelingen des Bauprojektes und des Kirchweihfestes beigetragen haben.
herzlichen glückwunsch und gottes segen für das wirken in dem neuen haus.
sie haben sehr umfangreich das projekt beschrieben. und eins war mir klar, es ist ein lebendiges haus. so soll es auch sein, denke ich, wenn wir mit christus bauen und aufbauen.
lg