Der philharmonische Chor aus Gomel brillierte in der Meitinger Johanneskirche
Eingefädelt hatte alles Herr Anton Hauser.
Eigentlich wären sie auf der Durchreise von Italien nach Norden gewesen, denn sie waren angenommen bei einem Chorwettbewerb des Vatikan.
Erstmalig hätte ein orthodoxer liturgischer Chor an einem vatikanischen Gesangswettkampf teilgenommen. Doch leider wurde dieser Wettbewerb für dieses Jahr aufgrund des Erdbebenkatastrophe in Italien abgesagt.
Also waren sie direkt von Gomel/ Weißrußland nach Meitingen/ Bayern gekommen, um für ein diakonisches Projekt Ihrer Kirchengemeinde zu singen.
Die Sängerinnen und Sänger sind alle Profis, die am Konservatorium ausgebildet wurden oder ausgebildet werden und auch im philharmonischen Chor mitsingen. Dieses Mal waren sie als Kirchenchor der Gemeinde "Aller Betrübten Freude" unterwegs.
Vor zwei Jahren waren die Minsker Freunde schon einmal in der Meitinger Johanneskirche.
Euphorisch wurden sie begrüßt durch das von nah und fern angereiste Publikum; schließlich war dieses Konzert das einzige Gastspiel dieses herausragenden Chores in Süddeutschland.
Ganz herzlich wurden die Künstler nach dem ersten Stück durch den Gastgeber Pfarrer Markus Maiwald begrüßt.
Er stellte auch das Projekt vor, das unterstützt werden sollte: Es wird die Arbeit von Pope (Das ist der russische Ausdruck für Pfarrer und bedeutet eigentlich Vater!) Igor Korosteljev unterstützt, Diakoniebeauftragter der Kirche in Minsk, und dessen Gemeinde "Der Betrübten Freude", die in ihren Anfängen direkt nach der Tschernoyblkatastrophe ihre Gottesdienste in einem ehemaligen Militärzelt feierte. Dort ist inzwischen eine Taufkirche, ein Kirchenzentrum sowie ein diakonisches Zentrum für Kranke und Bedürftige entstanden.
Das Konzert des Chores war zweigeteilt. Im ersten Teil kamen die Freunde orthodoxer Kirchenmusik voll auf ihre Kosten. In einer solchen Präzision und Finesse waren Teile der orthodoxen Liturgie, vor allem der Osterliturgie, noch nie in der Johanneskirche zu hören gewesen.
Im weltlichen Teil erklangen Volkslieder aus Russland, der Ukraine und natürlich aus der Minsker Heimat des Chores. Dirigentin Olga Janum, selber Dozentin an der Musikakademie und an der Fachschule in Minsk, reihte sich dabei auch als Sängerin in die Riege der glänzenden Solisten ihres Chores ein und dirigiert dabei locker selber weiter.
Das Publikum zollte der höchsten Meisterschaft, dem tiefen Glaube und der bewunderswerten musikalischen Disziplin des Chores immer wieder kräftig Applaus.
Auch ging am Ende ein beachtlicher Betrag für das Minsker Hilfsprojekt ein.
Der Chor wurde anschließend durch die Meitinger Johannesgemeinde verköstigt; die Sängerinnen und Sänger waren im benachbaren Christkönigsinstitut untergebracht. Am Morgen wurde sie noch von unserer Mesnerin Frau Josefa Kopp und der Kirchenvorsteherin Helga Trauner mit einem Frühstück verwöhnt und von Pfarrer Maiwald mit einem Reisesegen verabschiedet.
Wer natürlich noch nicht die Gelegenheit hatte, das Minsker Projekt zu unterstützen, kann das durch Überweisung auf die Gabenkasse der Lutherischen Kirchengemeinde tun unter dem Stichwort "Minskhilfe" (Kontonummer 190 200 899; BLZ 720 501 01, Kreissparkasse Augsburg) - schon im voraus ein herzliches Vergelt´s Gott!
Wirklich schade