Sternenkinder-Initiative Meitingen
Buchrezension „Opas Insel“ Benji Davies
Buchrezension
Opas Insel
von Benji Davies
Hardcover, 32 Seiten
Erscheinungsjahr: 2015
Aladin GmbH, Hamburg
Lesealter-Empfehlung: ab 4 – 6 Jahre
Neupreis: 12,95 EUR
In anderen Formaten auch günstiger, aber auch teurer erhältlich.
Inhalt: siehe Foto Buchrückseite
Wer einen Opa hat, der für einen da ist und womöglich allen Schabernack mit macht, der darf sich glücklich schätzen. Wer so einen Opa hatte und noch kennenlernen durfte bevor dieser verstorben ist, sollte sich auch glücklich schätzen und dankbar für die gemeinsame Zeit sein. Und für all die anderen, deren Opa vor der Geburt des/der Enkel verstorben ist, die sollten die Erzählungen über den Opa, die Fotos und dergleichen wie einen Schatz bewahren. An einen Schatz erinnert mich das Cover dieses Buches und so einige Illustrationen darin.
Für Kinder, die ihren Opa verloren haben, unabhängig ob der Opa verstorben, aufgrund Demenz nicht mehr wie gewohnt reagiert, oder „nur“ in ein fernes Land ausgewandert ist, soll dieses Buch hilfreich sein. In diesem Buch wird sich nicht festgelegt, ob der Opa verstorben, ausgewandert oder z.B. an Demenz erkrankt ist. Im Buch steht vielmehr, dass Sam seinen Opa zum letzten Mal umarmt. Ich persönlich habe dieses Buch als sehr philosophisch empfunden. Meiner Ansicht nach benötigen Kinder und eigentlich auch Erwachsene zum Begreifen keine geflügelten Umschreibungen sondern vielmehr klare verständliche Worte. Möglicherweise kann es jedoch im Verlauf der Trauer eine Wohltat sein, gemeinsam sich in eine Phantasiewelt zu begeben bzw. sich in Geschichten einzufühlen. Neben „Opas Insel“ habe ich ein weiteres Buch entdeckt, mit dem man den Inhalt dieses Buches „Opas Insel“ mit Kindern wertvoll erarbeiten kann. Dieses Buch heißt „Trauer – Starke Gefühle erleben, 40 Kita-Projektideen zu 5 Bilderbüchern“ .
Meine eigenen Kinder waren nach dem Vorlesen des Buches „Opas Insel“ sehr verdutzt, genaugenommen auch empört, warum der Opa seinen kleinen Enkel Sam alleine von der Insel zurückfahren lässt und sie machten sich Gedanken darüber, ob der Opa auf der Insel genug zu Essen hat. Ganz wichtige Dinge eben. - Über die wir uns dann unterhalten haben, warum das eben so ist oder eben sein könnte.
Dieses Buch ist meiner Ansicht nach bedingt empfehlenswert. Man muss sich darüber im klaren sein, dass Kinder hier besonders viele Fragen danach stellen, dass es ihnen womöglich zu sehr die Tatsache umschreibt.Wer die dadurch auftauchenden Fragen des Kindes/der Kinder sich selbst (noch) nicht zutraut, sollte dieses Buch seinem Kind/seinen Kindern besser nicht vorlesen. Alternativ wäre es jedoch eine Möglichkeit, im Kindergarten zu bitten, sich „Opas Insel“ samt dem Buch „Trauer – Starke Gefühle erleben“ als Kiga-Projekt anzunehmen.
Ich habe diesem Buch 5 von 5 Sternen für die ansprechenden Illustrationen gegeben, die mich ehrlich gesagt an das wunderschöne Kinderbuch „Opapi-Opapa“ von Paul McCartney erinnern.
Für die Geschichte, die für Kinder etwas zu philosophisch und verwirrend sein kann („Warum muss Sam alleine mit dem Schiff den weiten Weg nach Hause nehmen?“) gebe ich nur 3 von 5 Sternen.
Kessler Nicole Kristin, Meitingen