Jahreshauptversammlung der FFW Meitingen

Viele Einsätze, viele Vereinsaktivitäten – und eine Reihe von Ehrungen für langjährig Aktive

„Bestenfalls geht es nicht so weiter wie bisher“, warf Markus Schmidt, der Erste Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr zum Ende seines Berichts auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung in die Runde. Was er damit meinte, war nicht etwa die Einsatzbereitschaft der aktiven Wehr, die aktuell rund 60 Mitglieder zählt, sondern die Anzahl der Einsätze. Bereits viermal waren die Floriansjünger heuer ausgerückt – der jüngste Einsatz endete knapp vor der Jahreshauptversammlung, so dass einige nur kurz Zeit hatten, um die Einsatzklamotten gegen die Ausgehuniform zu tauschen – um sich anschließend für ihren Dienst an der Gesellschaft ehren zu lassen.

Doch es sind nicht nur die 126 Einsätze, die die aktive Mannschaft im Jahr 2023 zu bewerkstelligen hatte. Es sind auch veränderte Bedingungen, mit denen sie seit einiger Zeit konfrontiert werden: 64 Mal wurde die Wehr zur technischen Hilfeleistung alarmiert, mit 23 Mal am zweithäufigsten rückten die Floriansjünger jedoch als Ersthelfer aus. Gerade diese Einsätze hätten stark zugenommen, so Markus Schmidt. Wohlwissend, dass nur eine gut ausgebildete Mannschaft mit dem entsprechenden Equipment die Herausforderungen stemmen kann, dankte Kommandant Markus Schmidt den Akteuren, die hinter den Kulissen aktiv sind – beispielsweise in der Atemschutzwerkstatt sowie als Schlauch- und Gerätewarte – und richtete seinen Dank auch an die Gemeinde, die für Wünsche, was die Ausrüstung betrifft, stets ein offenes Ohr habe. Wie gut sich die Mannschaft im Ausbildungsjahr 2023 gemacht hat – bei der First-Responder-Ausbildung, bei der Modularen Truppmannausbildung sowie bei Leistungsprüfungen – referierte Anton Kraus. Dass aktuell 12 Jugendliche in den Startlöchern stehen, berichtete Jugendwart Bernhard Rau.

Als ganz besondere Einsätze des Jahres 2023 nannte Kommandant Markus Schmidt drei Einsätze: einen Stadelbrand in Thierhaupten, einen Garagenbrand in Waltershofen und den „längsten Einsatz des Jahres“, der erst kürzlich – am Abend des zweiten Weihnachtsfeiertages – begann. 16 Stunden waren die Floriansjünger in der Nacht vom 26. auf den 27. Dezember im Einsatz, weil ein Teil des Kanals in der Raiffeisenstraße in Meitingen eingebrochen war. Weitere Stunden wurden investiert, um die verunreinigten Gerätschaften wieder einsatzklar zu machen, berichtete Markus Schmidt. „Keine Ahnung, wie wir das ohne euch hätten lösen können“, erklärte Rudi Helfert, der in seiner Funktion als dritter Bürgermeister der Marktgemeinde Worte des Dankes und des Lobes an die über 50 Floriansjünger richtete, die zur diesjährigen Jahreshauptversammlung gekommen waren. Der Vertreter der Gemeinde, der ebenso zur Sitzung gekommen war wie einige Gemeinderatsmitglieder, erklärte auch, dass es zwei Tage gedauert hat, bis der gebrochene Kanal wieder repariert war. Dankbar sei die Gemeinde dafür, dass die Mannschaft über ein derart breites „ruhendes Wissen“ verfüge, das jederzeit abrufbar sei – im Falle eines Brandes, um Menschen zu retten oder „wenn die Scheiße bis unter die Decke steht“, so Rudi Helfert.

Dass der Spagat zwischen den ureigenen Aufgaben der Floriansjünger und einem Vereinsleben funktioniere, sei der guten Gemeinschaft geschuldet, die spürbar sei, erklärte der dritte Bürgermeister und spannte damit einen Bogen über die Berichte von Vorstand Dominic Nebe und Kommandant Markus Schmidt. Der erste Vorstand, der den ersten Teil der Versammlung bestritt, erwähnte schlaglichtartig die Veranstaltungen, zu denen die Vereinsmitglieder oft aber nicht immer in großer Anzahl erschienen sind. Ganz besonders freute sich der im vergangenen Jahr neu gewählte Vorstand darüber, dass der Nachwuchs vieler aktiver Vereinsmitglieder nachrückt und der Verein so aktuell über eine Mitgliederstärke von 264 Personen verfüge. Zu den traurigsten Momenten des Jahres zählte der Abschied von Ehrenmitglied Klemens Off, der kurz nach seinem 98. Geburtstag, zu dem ihn noch eine Abordnung der Wehr besucht hat, gestorben sei. Die Sirene, die bei seiner Beerdigung ertönte, sei ein „ergreifender Moment“ gewesen, erklärte Vorstand Dominic Nebe.

Neben dem Engagement beim Tag der offenen Tür, der traditionell am ersten Sonntag im April stattfindet, dem Engagement beim Kulturverein Meitingen, in dem eine ganze Gruppe von Vereinen aktiv ist, um den Maibaum zu errichten und ein Maifest auszurichten, sowie den Nikoläusen der Freiwilligen Feuerwehr Meitingen, die in Dreierteams an zwei Tagen fast 200 Kinderaugen zum Strahlen brachten, erinnerte Dominic Nebe auch an die Fahrt zur Partnerfeuerwehr nach Wolkramshausen. In Thüringen wurde die 30-jährige Patenschaft sowie ein Oktoberfest gefeiert. Und auch in diesem Jahr sollen die Kameradinnen und Kameraden in Thüringen erneut besucht werden. Dafür warb Hans Peukert, der zum Ende der Sitzung daran erinnerte, dass im September das 160-jährige Jubiläum der Partnerfeuerwehr anstünde – und die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Meitingen zu diesem Fest mit einer möglichst großen Abordnung anreisen sollten.

Ehrung für jahrelanges Engagement der Freiwilligen Feuerwehr Meitingen

Stolz nahmen die Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen der Freiwilligen Feuerwehr Meitingen im Zuge der Jahreshauptversammlung ihre Urkunden in Empfang. Ausgezeichnet wurde die Floriansjünger unter anderem für jahrzehntelanges Engagement oder für eine Beförderung im Feuerwehrdienst. Im Bild (von links nach rechts): Christian Scheer (Kreisbrandmeister), Stefan Beutmiller (Zweiter Kommandant, ernannt zum Hauptlöschmeister und geehrt für zehn Jahre aktiven Dienst), Markus Schmidt (Erster Kommandant), Dominic Nebe (Erster Vorstand, ernannt zum Löschmeister), Lea Mayr (ernannt zur Feuerwehrfrau), Stefan Becker (geehrt für 25 Jahre aktiven Dienst), Pius Rau (geehrt für 25 Jahre aktiven Dienst), Jochen Irsigler (geehrt für 30 Jahre aktiven Dienst), Felix Surrer (geehrt für 20 Jahre aktiven Dienst), Alexander Brand (Zweiter Vorstand), Anna-Maria Balliet (ernannt zur Feuerwehrfrau), Thomas Altmann (ernannt zum Hauptfeuerwehrmann, geehrt für 20 Jahre aktiven Dienst), Robert Scherer (ernannt zum Oberbrandmeister), Vincent Gerber (ernannt zum Feuerwehrmann) und Rudi Helfert (Dritter Bürgermeister der Gemeinde Meitingen). Auch Ehrungen für langjährige Vereinsmitglieder wurden verlesen. Da Joachim Glas (geehrt für 25 Jahre Mitgliedschaft), Johann Wittmann (geehrt für 25 Jahre Mitgliedschaft) und Helmut Grunenberg (geehrt für 40 Jahre Mitgliedschaft) nicht an der Jahreshauptversammlung teilnahmen, sind sie nicht im Bild zu sehen. Die Urkunden werden ihnen nachträglich ausgehändigt.