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Auszeichnung für JBO-Jugendleiterin
Simone Möckl erhält Ehrenzeichen für Verdienste im Ehrenamt

„Die Arbeit mit den Jugendlichen werde ich vermissen“, lässt Simone Möckl, die Jugendleiterin des Jugendblasorchesters (JBO) Meitingen e.V., am Rande des Gesprächs verlauten, bei dem sie eigentlich sich selbst feiern könnte. Im März hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ihr das Ehrenzeichen für Verdienste im Ehrenamt überreicht. Binnen 20 bis 30 Sekunden, in der die Verdienste der Geehrten versucht wurden anzureißen, schritt sie zur Bühne. Doch wer glaubt zu wissen, warum die 66-Jährige eben diese Auszeichnung erhalten hat, weiß auch: In dieser Zeit lässt sich nur ein Bruchteil dessen sagen, was Simone Möckl an Organisationsstärke, Ideenreichtum und Engagement über die letzten Jahrzehnte insbesondere als Jugendleiterin, aber auch für den Verein und im Ort auf die Beine gestellt hat.

Warum bereits ein bisschen Wehmut in ihrer Stimme mitklingt, ist der Tatsache geschuldet, dass sie nach 30 Jahren ihr Amt als Jugendleiterin im September abgeben wird, das sie seit 1994 engagiert ausgefüllt hat. Aus dem „Bewerbungsschreiben“ – das ihr Sohn, Florian Möckl, ihr erst auf der Anfahrt zur Ehrung nach München aushändigte – geht hervor, wie die 66-Jährige ihr organisatorisches Geschick eingebracht hat. Damit wurde der zweifachen Mutter und bald fünffachen Oma auch klar, wer dafür verantwortlich ist, dass sie überhaupt mit dieser höchsten Ehrung für ehrenamtliche Tätigkeiten ausgezeichnet wurde: „Es war die Art meines Sohnes, Danke zu sagen“, verrät sie.

Die Ausbildung mehrerer hundert Musikschülerinnen und Musikschüler sowie die Organisation von außermusikalischen Aktivitäten im Verein ist das, wofür Simone Möckl im Ort bekannt ist. Ihr Engagement rund um den Neubau des Hauses der Musik und Kultur, auf den sie buchstäblich von ihrer Terrasse aus einen Blick hat, ist vielen bekannt. Dass die JBO-Musikerinnen und -Musiker in die USA und nach Rumänien reisen konnten, diese Reisen bezuschusst wurden und sie durch private Unterkünfte Land und Leute aus der Nähe kennenlernen durften – ist ein unbekannterer Verdienst von Simone Möckl. Auch Fahrten nach Berlin, Hamburg, Prag sowie in die französische Partnerschaft Pouzauges oder in die nähere Umgebung wurden regelmäßig von der Jugendleiterin organisiert. Als Delegierte des Allgäu-Schwäbischen-Musikbundes Bezirk 15 und des Kreisjugendrings ist sie seit Jahren aktiv, den Posten als Bundesjugendleiterin schlug sie jedoch mit der Begründung aus, dass ihr die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen in Meitingen wichtiger sei.

Und nicht nur fürs JBO sondern auch für die Marktgemeinde engagiert sich Simone Möckl fast wie selbstverständlich. Als der Besuch des Nikolauses vor circa 20 Jahren zu scheitern drohte, organisierte sie kurzerhand das Engelsspiel, das für viele Besucherinnen und Besucher des Meitinger Weihnachtsmarkts längst dazugehört. Und auch im Kulturverein Meitingen, in dem in erster Linie Vereine zu den Mitgliedern zählen, die für das Maifest sorgen, engagiert sich Simone Möckl – und zwar als Privatperson. Ein Abschied mit Ehrenzeichen soll es für Simone Möckl heuer übrigens nicht werden. Nur weil sie das Amt als Jugendleiterin im September übergibt – und damit vielleicht einige der Jobs abgibt, die im Laufe der Jahrzehnte irgendwie zu ihren Aufgaben geworden sind – wird sie weiterhin beim JBO aktiv sein. Die Bläserprüfungen möchte sie weiter organisieren. Auch mit den Freizeitmusikanten – einer Gruppe des JBO, bei der Musikerinnen und Musiker zwischen 18 und 82 gemeinsam Musik machen – wird sie weiterhin aktiv sein. Und natürlich bleibt sie Ausbilderin und ihrem Saxophon-Register treu.

Als Vollblutmusikerin würde Simone Möckl sich jedoch nicht bezeichnen. Ursprünglich habe sie Mathematik, Physik, Chemie und Sport an der Uni studiert und als Mittelschullehrerin gearbeitet. Privat war sie lange Zeit sportlich unterwegs – als Kampfrichterin sowie als Übungsleiterin in Gersthofen und Meitingen. Zur Musik gekommen ist sie über ihren Mann. „Ich sollte nicht nur unten an der Bühne sitzen, sondern selbst ein Instrument lernen“, erklärte Walter Möckl ihr einst. Und so begann sie bereits ein Jahr nach ihrer Hochzeit im Jahr 1978, Klarinette zu spielen. Die Musik liege ihr nicht so sehr im Blut wie beispielsweise ihrem Mann oder ihrer Tochter, gibt die 66-Jährige zu, die sich selbst als weniger musikalisch und mehr als fleißig bezeichnet.

Nach der Pension im Jahr 2023 und der Übergabe des Jugendleiterpostens im September könnte nun mehr Zeit für Reisen bleiben, die Simone Möckl nicht nur mit dem JBO gern unternommen hat, sondern die auch privat ihre Leidenschaft sind. Genaue Pläne hat die 66-Jährige jedoch noch nicht. Der Grund ist mitunter der proppenvolle Terminkalender, der für JBO-Fans online auf der JBO-Homepage einsehbar ist.

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