Schulgeister unterwegs - Einweihung der neuen Pausenhalle an der Realschule Meitingen
Zu einer Schulfamilie gehören traditionell Lehrer, Schüler, die Schulleitung und weitere Angestellte der Schule. Bei der Realschule Meitingen glaubten viele in den letzten zwei Jahren, dass noch weitere Personen dazugehören: Architekt Wolfgang Obel und seine Kollegen, Stefan Schappin vom Landratsamt Augsburg sowie viele, sehr viele Handwerker.
Vor knapp zwei Jahren starteten an der Realschule Meitingen die Sanierungsarbeiten des 1968 erbauten Gebäudes, was von Mitteln des Konjunkturpakets II finanziert wurde. Somit ist die Realschule Meitingen „ein echter Krisengewinner“, wie Landrat Martin Sailer in seinem Grußwort anlässlich der Feierlichkeiten am Donnerstagvormittag, den 26. Juli in der neuen Pausenhalle in der Realschule Meitingen betonte. Doch damit war noch lange nicht Schluss: Direkt nach Abschluss der Sanierungsarbeiten begann der Neubau der Pausenhalle.
Beides wurde an diesem Vormittag feierlich eingeweiht und viele Gäste ließen es sich nicht nehmen, das neue Prunkstück in Augenschein zu nehmen. Neben dem Landrat kamen von politischer Seite unter anderem Meitingens Bürgermeister Dr. Michael Higl, zahlreiche Bürgermeister der umliegenden Gemeinden und Städte und MdL Georg Winter. Insgesamt wurden gut zehn Millionen Euro in die Sanierungs- und Baumaßnamen investiert. Gut die Hälfte wurde von Bund und Land finanziert, die restliche Summe trägt der Landkreis Augsburg. Zum Vergleich: Der Neubau des Gymnasiums in Diedorf kostet 30 MillionenEuro. Der Landkreis investiere damit nicht nur in die Schule, sondern vor allem in die Zukunft der jungen Menschen in der Region, wie Landrat Sailer hervorhob. Auch Meitingens Bürgermeister Michael Higl sei „stolz und glücklich“ über die Investition. Schule sei schließlich eine Stätte, in der das Leben stattfinde. Deutlich anzusehen war die Freude auch Rektor Scholze, der von einem Märchentraum sprach, der für ihn in Erfüllung gegangen ist. Vorbei ist der Zeitgeist der 60er Jahre, Betonfassade und dunkle Flure gehören der Vergangenheit an.
Dass die Verwandlung nicht von Geisterhand ging, zeigten die Klassen 6a, 9b und der Chor mit ihrem Lied „Jessas“, eine Abwandlung des Liedes „Ai Se Eu Te Pego“ von Michel Teló. In ihrem humorvollen Lied sangen sie über Baulärm, Pannen, aber auch das gelungene und sehenswerte Ergebnis. Weitere Einlagen der Schüler lockerten die Feier auf. Genauso wie die Schulgeister, die omnipräsent rund um die neue Pausenhalle „geisterten“. Die Meitinger Schüler schlüpften in verschiedene Kostüme, zeigten sich als Gärtner, Arzt, Putzfrau oder Handwerker, und begrüßten aufgestellt auf Sockeln die Gäste. Auch während der Einweihung kamen sie immer wieder zum Einsatz: zwei Schulgeister sorgten zu Beginn der Ansprache von Dr. Michael Higl im wahrsten Sinne des Wortes für den letzten Feinschliff. Dass die Baumaßnahmen nicht nur bei Schülern und Lehrern ihre Spuren hinterlassen haben, demonstrierte Architekt Wolfgang Obel, der Einblick in die „geschundene Seele des Architekten“ gab. Humorvoll und fast schon kabarettistisch zeichnete er in seinem Grußwort den Wahnsinn nach, den die Bauarbeiten nach sich zogen. „Ein Umbau ist wie eine Operation am offenen Herzen“, so Obel.
Doch alle Mühen haben sich gelohnt. Die Pausenhalle ist äußerst geräumig und kann auch für Unterrichtswecke genutzt werden. Zweifelsohne werden sich die künftigen Schülergenerationen sehr wohl hier fühlen, auch wenn die Schulfamilie wieder deutlich kleiner werden dürfte.
Fotos von der neuen Pausenhalle hat auch unsere Bürgerreporterin Kathrin Zander gemacht.
Das war bestimmt ein schönes Fest!