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Im Land der Regenbo(r)gentiere

Die Commedia del Bambino gastierte in der Evangelisch-Lutherischen Johanneskirche.

Ein Ferienprogramm der ganz besonderen Art fand seinen Abschluss. Sechs Tage gemeinsames Erleben liegt hinter ihnen - basteln und spielen, singen und tanzen, essen und trinken und vieles andere mehr. Doch die Stimmung ist entspannt und gelöst. Jeden Morgen trafen sie sich im Gemeindehaus der Ev.-Luth. Johanneskirche, um sich selber zu entdecken und auszuprobieren. Durch die Projektleiterin, Frau Molando Nardon, Schriftstellerin des VS/ Schwaben und Mitarbeiterin am Meitinger Haus der stummen Worte in der Eichendorffstraße, wurden sie in der Tradition des italienischen Stegreiftheaters commedia del arte eingeführt. Hier heißt es ganz richtig commedia del bambino, denn jedes Kind fand seine eigene Tierrolle, entwarf und erstellte mit Hilfe der Eltern das eigene Kostüm. Dabei störte gar nicht, dass zwei Große mit Herz und Hirn, Leib und Seele die ganze Zeit dabei waren, nämlich Alexandra und Rainer. Alle zusammen erstellten das Bühnenbild, auch unter tatkräftiger Unterstützung durch die Pfarrfrau Beate Maiwald. Jetzt stand als krönender Abschluss das Stück “Im Reich der Regenbo(r)gentiere” auf dem Spielplan der commedia del bambino. Das Kirchenschiff der Johanneskirche war am vergangenen Samstag, den 8. September um 11 Uhr zur Bühne unter dem Zeichen des Regenbogens umgestaltet. Das Reich war gespalten in zwei Teile. Auf der einen Seite ist da das schwarz-weiße Reich der Nacht und der Winters, bevölkert durch eine Schlange, einen Vogel und drei Pinguine. Dem gegenüber steht das bunte Reich des Tages und des Sommers, bevölkert durch Elfe, Einhorn, Schmetterling, Hamster, Kaninchen und Katze. Damit das alles auch so bleibt, wacht über allen der Königsdrache. Die letzten zwei Figuren sind die Hüterin des Regenbogens und unsichtbar in allem und über allem der Schöpfer, dem wir alle dienen sollten. Diese beiden Teile geraten durcheinander und so will der Drache wieder Ordnung schaffen. Nach zwei Intrigen und zwei atemberaubenden Raumschifffahrten treffen sich alle auf dem Regenbo(r)genplaneten wieder. Sogar der Drache ist einverstanden, denn zum Schluß hat selbst ihm die strenge Trennung in seinem Reich nicht mehr gefallen. Die dunkle und helle Seite im Reich der Tiere und in uns sind versöhnt. Gemeinsam haben die Tiere und die Zuschauer für einen kurzen Moment unter dem Zeichen des Regenbogen Versöhnung und schalom, Frieden gefunden: Alle sangen “schalom chawerim”, einen alten hebräischen Kanon, der uns göttlichen Frieden wünscht. Unter brausenden Applaus des angereisten Publikums fand eine erlebnisreiche Woche ihren Abschluss. Einen Heidenspaß machte es den Kinder ganz am Ende, ein Feuerwerk für die Ohren zu veranstalten, als sie die 425 Luftballons des Regenbogens zerplatzen ließen. Mit einem guten Gefühl gingen alle nach Hause.

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