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Aus dem Ehrenamt für Ehrenamtliche
Die Meitinger Strickeria fertigt Häkelpüppchen für die ehrenamtlichen HospizbegleiterInnen des Hospizdienstes Meitingen Augsburg-Land Nord

  • Johanna Göker, die „Häkelspezialistin“ in der Meitinger Strickeria (Mitte), übergibt beim Treffen mit den Vertreterinnen des Hospizdienstes Meitingen Augsburg Land-Nord 14 Häkelfiguren. Annemarie Probst (Erste von links), Ulrike Müller (Zweite von links), Mandy Regis-Lebender (Erste von rechts) und Anita Witzenberger (Dritte von rechts) werden die Kummerkumpels in der Hospizbegleitung nutzen. Die Idee kam vom Sohn von Hildegard Hein (Zweite von rechts), der in Berlin lebt.
  • hochgeladen von Steffi Brand

Anita Witzenberger, Ulrike Müller, Annemarie Probst und Mandy Regis-Lebender vom Hospizdienst Meitingen Augsburg Land-Nord sind sich einig: Sie halten soeben einen Willkommensgruß für die Schwerstkranken und Sterbenden in Händen, die sie auf ihrem letzten Weg begleiten. Dieser Willkommensgruß ist eine kleine Häkelfigur, die in nur eine Hand passt. Beinchen hängen am Körper, die Ärmchen umschlingen ein Herz, was bei Hospizbegleiterin Annemarie Probst direkt eine Assoziation zur „Herzensangelegenheit“ hervorruft, wie sie ihr Ehrenamt bezeichnet. Ein Gesicht hat das kleine Püppchen nicht und über den Namen entpuppt sich ein reges Gespräch unter den Vertreterinnen des Hospizdienstes und derjenigen, die die Püppchen gemacht haben: Johanna Göker von der Meitinger Strickeria, die sich immer mittwochs von 14 bis 17 Uhr in der Begegnungsstätte am Fiakerpark trifft, um für den guten Zweck zu stricken und zu häkeln.

Gefertigt wurden die Häkelpüppchen unter dem Namen „Kummerkumpels“. So werden die Püppchen bezeichnet, die ursprünglich in Berlin entstanden sind. Ein Blick in den Tagesspiegel des Berliner Stadtteils Reinickendorf verrät: Im Caritas Hospiz Katharinenhaus Reinickendorf kamen die etwa acht Zentimeter großen Püppchen erstmals zum Einsatz. Dort erwarten sie jeden neuen Gast und grüßen vom Kopfkissen aus. Sie beruhigen bei Unruhe, spenden Trost, können zur Aromatherapie eingesetzt werden und lassen sich fühlen und knautschen, heißt in dem Bericht. Eben diesen Artikel hat der Sohn von Hildegard Hein, einer der strickbegeisterten Damen aus der Strickeria, seiner Mutter geschickt mit dem Hinweis, dass die Berliner Kummerkumpels doch auch ein Werk wären, das die Damen der Meitinger Strickeria anfertigen könnten. Der Vorschlag kam an, Hildegard Hein fertigte den ersten Prototypen der Kummerkumpels, „Häkelspezialistin“ Johanna Göker ließ weitere 14 Kummerkumpels entstehen, die sie nun den Vertreterinnen des Hospizdienstes Meitingen übergeben hat.

Beim Anblick der Häkelfiguren mit Herz im Arm fielen den ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen ganz unterschiedlichen Namen ein. Anita Witzenberger befand die kleinen Häkelfiguren als „zuckersüß“ und könnte sich vorstellen, dass der Berliner Kummerkumpel in Meitingen zum „Trostkumpel“ wird. Auch Namen wie Herzerle, Druckerle, Knudderle oder Quetschie fielen beim Treffen des Hospizdienstes und der Strickeria. Ein Kosename mit „-le“ am Ende klinge sehr nach dem heimischen Dialekt, befand die Gruppe von Frauen. Ulrike Müller und Annemarie Probst könnten sich gut vorstellen, dass jeder Berliner Kummerkumpel, der in Meitingen gefertigt wird und hier zum Einsatz kommt, einen individuellen Namen erhält. Dieser könnte im Gespräch vor Ort vergeben werden – und zwar nachdem das Püppchen das Eis zwischen den Hospizbegleitern und den Schwerstkranken gebrochen hat.

Mandy Regis-Lebender, die Koordinatorin des Hospizdienstes, bezeichnet das Häkelpüppchen als Türöffner, als einen Willkommensgruß, als ein Geschenk und als einen Anlass, um ins Gespräch zu kommen. Zudem könne es zum Einsatz kommen, um die Sorgen und Nöte der Schwerstkranken und Sterbenden anzuhören und mit im Bett zu schlafen, denn die Häkelfigur ist weich und tut auch nicht weh, wenn man sich aus Versehen darauflegt. Johanna Göker, die die Figuren aus gespendeten Wollresten von der Wollstube Schmidt angefertigt hat, stellte sich beim Häkeln stets vor, wie die Berliner Kummerkumpels zu Druckmännchen werden könnten und freut sich, dass ihre Werke so gut ankommen: „Es ist schön für die, die gehen müssen, noch etwas Schönes gemacht zu haben.“

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1 Kommentar

Sind die schön! Nur mit Gesicht fände ich s noch schöner (verstehe aber, dass man nicht immer ein grinsegesicht ansehen mag, wenn man einen schlechten Tag hat).

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