Amtseinführung von Pfarrer Johnson: „Wir werden das Kind schon schaukeln“
Am 9. September feierte Pfarrer Johnson Puthuva seinen ersten Gottesdienst in der St. Wolfgangskirche in Meitingen. Vier Wochen später nun wurde er von Dekan Karl Kraus offiziell als Pfarradministrator für die Pfarreiengemeinschaft Meitingen eingesetzt, die neben St. Wolfgang auch noch die Pfarreien St. Clemens Herbertshofen-Erlingen und St. Nikolaus Langenreichen umfasst. Zur feierlichen Amtseinführung des neuen Seelsorgers waren Geistliche aus dem ganzen Dekanat in die Lechtalgemeinde gekommen, Bürgermeister und Gemeinderäte vertraten die politische Gemeinde und zahlreiche Vereinsvertreter erwiesen mit Banner und Tracht dem neuen Pfarrer die Ehre. Ganz besonders freute sich eine Abordnung aus der Gemeinde Wildpoldsried im Allgäu (angeführt von Bürgermeister Arno Zengerle, Pfarrgemeinderatsvorsitzendem Harry Pfefferle und Kirchenpfleger Wendelin Einsiedler) in den vorderen Reihen darüber, ihren ehemaligen Geistlichen an seiner neuen Wirkungsstätte erleben zu dürfen.
In seiner Ansprache ging Dekan Kraus auf den Priestermangel in Deutschland und speziell in der Diözese Augsburg mit ihren 1020 Pfarreien ein. Deswegen sei er sehr dankbar, dass Pfarrer Johnson, der mit vielen guten Gaben des Herzens und des Geistes gesegnet sei, diese „große Aufgabe“ in Meitingen angenommen habe. „Lieber Mitbruder, freu dich jetzt auf die Arbeit in dieser Pfarreiengemeinschaft. Die Menschen hier nehmen dich mit Wohlwollen als ihren Seelsorger auf.“
Pfarrgemeinderatsvorsitzender Hermann Dirr sagte: „Die Pfarreien St. Wolfgang, St. Clemens und St. Nikolaus sind für eine gute und fruchtbringende Zusammenarbeit mit ihnen bereit.“ Der Vertreter der evangelisch-lutherischen Johannesgemeinde, Pfarrer Markus Maiwald, wünschte seinem katholischen Amtskollegen einen "gesegneten Neustart". Er sei „gespannt auf die gemeinsame Zusammenarbeit“. Bürgermeister Dr. Michael Higl bemühte ein Zitat von Hermann Hesse: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne." Der Sprecher aller Vereine der Pfarreiengemeinschaft, Anton Kraus, versicherte dem indischen Geistlichen, dass die Türen der Vereinsheime ihm jederzeit offen stünden. Und Kirchenpflegerin Maria Filz sah es als eine glückliche Fügung an, dass ausgerechnet ein Verehrer der Heiligen Theresia von Lisieux als Pfarrer nach Meitingen geschickt wurde. Denn den Seitenaltar der St. Wolfgangskirche schmücke schon seit Jahrzehnten ein Bildnis der „kleinen Heiligen“, sagte sie.
Pfarrer Johnson dankte allen für die herzliche Aufnahme und insbesondere seinen Vorgängern im Amt, Pfarrer Wilhelm Zettler und Pfarrer Ludwig Hihler, die "beste Arbeit im Weinberg des Herrn" geleistet hätten und deren Arbeit er nun gut weiterführen könne. Allerdings sei diese große Aufgabe allein nicht machbar, so dass er die Mithilfe aller benötige. „Gemeinsam werden wir das Kind schon schaukeln“, meinte er augenzwinkernd.
Nach dem Gottesdienst, der vom neuen Gemeinschaftschor St. Wolfgang/St. Clemens feierlich umrahmt worden war, zogen die Gläubigen zur Turnhalle der Grundschule. Dort suchte der neue Geistliche beim „Bad in der Menge“ das persönliche Gespräch mit den Meitingern, Herbertshofern und den Menschen aus Langenreichen. Eine große Freude bereiteten ihm mehrere Ständchen der kleinen Clemenslerchen aus Herbertshofen.
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