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Als „Botschafterin“ zu Gast in der Partnerstadt

  • Sophia Bronnhuber aus Meitingen mit dem Bürgermeister von Pouzauges, Michel Roy.
  • Foto: S. Bronnhuber
  • hochgeladen von Martin Stäbe

In Frankreich gehen die Uhren anders, zumindest in der Schule. Von acht Uhr in der Früh bis halb sechs Uhr abends müssen französische Mädchen und Jungen Vokabeln pauken, Aufsätze schreiben und Rechenaufgaben lösen. Das berichtete die Meitingerin Sophia Bronnhuber bei Ihrer Rückkehr aus der Partnerstadt Pouzauges. Zwei Wochen lang absolvierte die Französisch-Lehramtsstudentin im dortigen Gymnasium Notre Dame de la Tourtelière dank der Vermittlung durch das Partnerschaftskomitee ein Praktikum.

Dabei durfte Sie nicht nur zusehen, wie die Jugendlichen Spanisch, Französisch und Latein lernten, sondern sich auch selbst einmal als Lehrerin in der „Sprache Goethes“, wie Deutsch in Frankreich oft genannt wird, probieren. „Das war eine gute Erfahrung für mich und sowohl mir als auch den Schülern hat es Spaß gemacht“, erinnert sie sich. Auch Deutschlehrer Frank Del-Do zeigte sich von der engagierten Praktikantin sehr angetan.

Den unterrichtsfreien Dienstagvormittag und Mittwochnachmittag nutzte Sophia intensiv, um die Partnerstadt näher kennen zu lernen, schließlich war es ihr erster Aufenthalt in Pouzauges. Im Rathaus nahm sich sogar Bürgermeister Michel Roy Zeit für die junge Deutsche und erklärte ihr die Arbeit der Kommune. Auf dem straffen Besuchsprogramm der 20-Jährigen standen außerdem ein Besuch der Burg, der beiden pittoresken Kirchen sowie des riesigen Logistikzentrums von Fleury Michon, einem bekannten Lebensmittelhersteller.

Untergebracht war Sophia in Pouzauges bei alten Bekannten. Samuel und Stephanie Casseron, die Eltern einer eineinhalbjährigen Tochter, sind nämlich beide selbst im Partnerschaftskomitee ihrer Gemeinde aktiv und waren im Rahmen des Austauschs schon einige Male in Meitingen. Mit ihrer Gastfamilie unternahm sie auch einen Ausflug ans Meer, wo sie den beeindruckenden Wechsel von Ebbe und Flut hautnah miterlebte. „Auf einmal war die Straße, die vom Festland auf eine Insel führte, komplett überflutet“, erzählt sie. Die Geschichte der Vendée wurde für sie im Museum Historial de la Vendée begreifbar.

Gerne denkt Sophia an die schöne und lehrreiche Zeit in Pouzauges zurück. Sogar in der lokalen Presse fand der Besuch der deutschen „Botschafterin“ ein positives Echo. „Ich werde auf jeden Fall wieder dort hinfahren“, sagt sie und flaniert gedanklich schon wieder durch die engen Straßen und Gassen der Kleinstadt unweit des Atlantiks. Die Türen der neu gewonnenen Freunde stehen ihr jedenfalls nach dem Praktikum weit offen.

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