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Turbulenzenjahr 2007 für Landsbergs Basketballer – ein Blick zurück

Doch von vorne: Zu Beginn des Jahres – die Hinrunde der Saison 2006/07 war gerade abgeschlossen – lag die 1. Herrenmannschaft der DJK, deren Namenssponsor die Heimerer Schulen sind, mit acht Siegen und drei Niederlagen auf dem dritten Tabellenplatz der Regionalliga Südost. Trainer Georg Eichler liebäugelte offiziell mit dem Aufstieg. Auch bei einem sportlichen Klassenerhalt drohte auf Grund der Ligaumstrukturierung die Viertklassigkeit. Daher wollte man sehen, was nach oben möglich ist. So kam mit Derrick Harris während den drei spielfreien Wochen Verstärkung an den Lech. Harris schlug sofort ein: in seinen ersten beiden Spielen für die Heimerer Schulen Basket Landsberg erzielte er jeweils 19 Punkte – und seine Mannschaft gewann.

Doch dass die HSB dann in so ein Loch fallen würden überraschte wohl jeden. Das 83:84 bei den Gotha Rockets war der Anfang einer Niederlagenserie, wie sie es im Landsberger Basketball – zumindest bei der 1. Herrenmannschaft – schon lange nicht mehr gab: nur einen Sieg konnte die Eichler-Truppe in sechs Spielen verbuchen. Der Traum vom Aufstieg hatte sich ausgeträumt.

Ironischerweise zeigte die Mannschaft dann – als es um nichts mehr ging – zu was sie wirklich fähig war. Dem Tabellenzweiten FC Bayern München fügte man die einzige Heimniederlage der Saison bei, gegen Aufsteiger Ansbach verlor man erst in letzter Sekunde. Und so sprang am Ende doch noch der 3. Tabellenplatz heraus.

Dabei wurde so viel über die Ursachen der Niederlagenserie, die Frage, ob Trainer Georg Eichler auch sein zweites Vertragsjahr in Landsberg erfüllen würde und den anstehenden Wechsel an der Vereinsspitze diskutiert, dass sportliche Erfolge anderer DJK-Mannschaften völlig außer Acht blieben: so wurde die Damenmannschaft als Aufsteiger völlig überraschend Vierter in der Oberliga. Die Mannschaft um die Topscorerinnen Veronika Meyer und Linda Glaser hatte so manchen Favoriten am Rande einer Niederlage und sorgte auch für den einen oder anderen Überraschungssieg.

Außerdem wurde die U16 und U18 weiblich Kreismeister und stieg somit in die Bezirksliga – die höchste Jugendspielklasse – auf. Auch die Jüngsten im Spielbetrieb ließen Aufhorchen: die U12-1 der DJK, trainiert von Friedhelm Peters, erreichte bei den Oberbayerischen Meisterschaften den dritten Platz.

Als Anfang Mai die Südbayerischen Meisterschaften für die U20 männlich anstand, war die Entscheidung gefallen: Georg Eichler würde die DJK verlassen. Teammanager Jürgen Fleßner gegenüber dem Landsberger Tagblatt: „Wir haben uns einvernehmlich getrennt.“ Eichler hatte Angebote aus höherklassigen Ligen vorliegen, die er der DJK verständlicherweise vorzog. Außerdem wurden die formulierten Ziele – insbesondere im Nachwuchsbereich, für den Eichler ein einheitliches Konzept erstellen sollte – nicht oder nur teilweise erreicht.

Landsbergs beste Jugendmannschaft, die U20 männlich, coachte Eichler dann aber noch zum zweiten Platz bei der Südbayerischen Meisterschaft, der für die Bayerische qualifizierte – das erfreuliche Ende seines Engagements für die DJK.

Zum Saisonabschluss wurde der Landsberger Basketballnachwuchs Dritter bei der Bayerischen Meisterschaft. Eugene Hostetler betreute hier die DJK-„Mannen“, die mit diesem Resultat durchaus zufrieden sein konnten, es aber nicht waren. Mit etwas intensiverem Training in der Vorbereitung und damit besserer Kondition wäre nämlich ein erneutes Weiterkommen durchaus möglich gewesen.

So sollte der abschließende 107:72-Erfolg gegen den FC Tegernheim der wohl auch letzte Auftritt von Josef Eichler, dem Bruder des scheidenden Trainers, sein. Doch es kam anders, denn ein ereignisreicher, mit Überraschungen gefüllter Sommer stand vor der DJK-Tür.

Wochen verstrichen, Wochen in denen nichts passierte. Kein neuer Trainer, keine neuen Spieler für die Heimerer Schulen Basket Landsberg, die sonst in den Medien so stark vertreten waren. Dass die Spieler Daniel Eisenmann, Eugene Hostetler und Xaver Egger ihre letzte Saison in der 1. Regionalliga gespielt hatten, war bereits zum Saisonabschluss bekannt.

Und so lief scheinbar alles auf die Jahreshauptversammlung der DJK Landsberg im Juli heraus. Die beiden Vorsitzenden Dr. Florian Kappes und Franz-Xaver Egger hatten bereits angekündigt, nicht mehr zu kandidieren. Dass Eggers Bruder Johannes für den Posten des 1. Vorsitzenden kandidieren würde, war Insidern schon länger bekannt. Ob es einen Gegenkandidaten geben würde, war lange unklar. Kurzfristig entschied sich HSB-Manager Fleßner dazu, sich aufstellen zu lassen. Ihn machte vor allem die Schlagzeile im Landsberger Kreisboten wütend: „DJK-Seifenblase vor dem Platzen“, hieß es da.

Es war die bestbesuchte Vollversammlung der Vereinsgeschichte. Über 100 Mitglieder waren erschienen, um den neuen Vorstand zu wählen. Der glückliche Sieger hieß nach einer relativ knappen Wahl Jürgen Fleßner. Nachdem sich um ihn ein relativ junges Vorstandsteam formierte appellierte er an die Mitglieder, weiter zusammenzuarbeiten und den Verein weiter nach vorne zu bringen.

Veränderungen ließen auch nicht lange auf sich warten. Dabei genoss die 1. Herrenmannschaft oberste Priorität. Robert Apelt hieß der erste Neuzugang, Simon Gervé der zweite. Auf sie folgten Dominik Veney und Johannes Hountondji. Jedoch musste man auch zahlreiche Abgänge verschmerzen: Scharfschütze Bastian Kneuse zog es in die USA, 1-gegen-1-Spezialist Nino Ekambi wechselte zum TV Langen in die 2. Bundesliga/Pro A und auch Derrick Harris und Josko Srzic verließen die Mannschaft.

Die spektakulärste Personalie war jedoch die des Trainers. Fleßner schaffte es, seinen Wunschkandidaten an den Lech zu lotsen: Alexander Kharchenkov, 54jähriger, mit der sojwetischen Nationalmannschaft als Spieler 1974 Weltmeister, stieß Anfang September zur total neu formierten Mannschaft. Mit ihm kam Elena Golovacheva, ihres Zeichens Kharchenkovs Ehefrau und ehemalige Profispielerin. Die 34jährige verstärkte die Damenmannschaft der DJK und füllte somit die Lücke, die Linda Glaser nach ihrem Wechsel zum Regionalligisten München Basket hinterließ.

Keine vier Wochen blieben mehr zur Saisonvorbereitung für die 1. Herrenmannschaft. Dementsprechend wurden auch kleinere Brötchen gebacken. Schnell die Abstiegsregionen verlassen und sich im sicheren Mittelfeld etablieren lautete das Saisonziel.

Dabei helfen sollten Josef Eichler und Josko Srzic. Beide kehrten kurzfristig nach Landsberg zurück. Der eine – Eichler – wegen der Liebe, der andere – Srzic – wegen seiner Vereinslosigkeit. Beide gehörten auch sofort zum Stammpersonal und trugen ihren Teil zum ersten Sieg im ersten Spiel bei: 59:40 gewann man gegen den Aufsteiger TuS Jena. Das Spiel an sich war jedoch nicht die Show, sondern der Tag der offenen Tür, der von den neuen Jugendwarten Anna Ullrich und Matthias Weislmeier am selben Nachmittag veranstaltete.

Hier war für unzählige Highlights gesorgt. Den Dunking-Contest entschied Josef Eichler für sich, den 3er-Wettbewerb der immer noch treffsichere Alexander Kharchenkov. Zum DJK-Damce-King wurde Sportwartin Anja Kolping gewählt und für die Kleinen gab es Stationstraining mit den HSB-Spielern.

Die nächsten vier Spiele musste man jedoch verloren geben. Es war ein wahrlich schwarzer Oktober für die DJK. Zumal auch in den Jugendmannschaften größtenteils der Erfolg ausblieb. Vor allem die Mädchenmannschaften taten sich in den höheren Ligen schwer. Und auch die U20 männlich, die ebenfalls von Kharchenkov übernommen wurde, konnte in der ersten Saisonhälfte nicht überzeugen.

Zumindest für die 1. Herrenmannschaft gab es Anfang November dann aber Verstärkung: Anton Kazarnovski, ein ehemaliger Zweitligaspieler mit Erfahrung in der israelischen Nationalmannschaft, stieß zur HSB und trug gleich 15 Zähler zum 81:69-Sieg gegen die Dresden Titans bei.

Und auch die nächsten Spiele zeigten Besserung: einer knappen Niederlage in Gotha folgte ein deutlicher 97:77-Sieg gegen Lokalkonkurrenten Leitershofen. Gegen den haushohen Favoriten Würzburg unterlag man erst in den Schlusssekunden unglücklich mit 84:83. Das Glück war nicht gerade auf Seiten der HSB. Es war bereits die fünfte Niederlage im einstelligen Bereich und somit auch das fünfte Spiel, das Landsberg hätte gewinnen können. Einzig und allein gegen die TG Reneses Landshut, deren Trainer übrigens Georg Eichler ist, war man chancenlos.

Als man dann den FC Baunach am 1. Dezember mit 71:65 bezwang, war klar: die Heimerer Schulen Basket Landsberg sind endlich in der Liga angekommen und können auch gegen Favoriten gewinnen. Und gegen die SpVgg Rattelsdorf gelang auch prompt der erste Auswärtserfolg. Das 92:80 gegen den Tabellenletzten war zugleich der erste Sieg, der einem anderen folgte.

Dass es jedoch auch so weitergeht ist fraglich. Es stehen erhebliche personelle Veränderungen ins Haus: Josko Srzic, der für seine oft eigensinnige Spielweise hart kritisiert wurde, verlässt Landsberg spätestens zur Weihnachtspause ebenso wie Henning v. Jagow, der für ein halbes Jahr in die USA geht. Und Siegbringer Anton Kazarnovski steht schon jetzt nicht mehr im HSB-Kader. Das Spiel gegen Rattelsdorf war sein letztes für Landsberg. Er bekam ein ordentliches Angebot von Ligakonkurrent FC Bayern München und da er in der Lechstadt lediglich gegen Verpflegung und Unterkunft spielte, ließ man ihn selbstverständlich ziehen.

Schon am kommenden Samstag, den 15. Dezember, trifft man dann auf ihn. Dann steht um 19:30 Uhr im Landsberger Sportzentrum das absolute Topspiel an. Die Heimerer Schulen Basket Landsberg empfangen den FC Bayern München, Aufstiegskandidat Nummer 1. Diese Begegnung verspricht seit Jahren Basketball vom Allerfeinsten. Teammanager Jürgen Fleßner hofft auf zahlreiche Unterstützung und darauf, dass es in der Rückrunde und im neuen Jahr so weiter geht.

Die DJK Landsberg wünscht frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr! … und hofft auf den ein oder anderen neuen lautstarken Zuschauer!

  • Südbayerischer Vizemeister
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  • Alexander Kharchenkov und Jürgen Fleßner
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  • Stationstraining
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  • Simon Gervé läuft ein
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  • Auszeit bei der HSB
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