Basketballportrait: Jannis Goldbach – Eigengewächs mit Kämpferherz im Stammkader der HSB Landsberg
Letzte Saison hat Lukas Klocker den Durchbruch bei den Heimerer Schulen Basket Landsberg geschafft, diese Saison hat mit Jannis Goldbach ein weiteres DJK-Eigengewächs den Sprung zum Stammspieler unter Sascha Kharchenkov gemeistert. Der 20jährige Flügelspieler steht in der Rotation noch vor den Neuzugängen Igor Samsonov und Pascal Heinrichs und wird vor allem in der Verteidigung immer häufiger mit verantwortungsvollen Aufgaben betraut.
Schon im ersten Saisonspiel gegen die Dachau Spurs musste Goldbach mit Anthony Pettaway deren US-Amerikaner auf den großen Positionen verteidigen und auch am vergangnen Sonntag in Weiden sah er sich mit Marcus Vanderheide einem weiteren US-Profi gegenüber. Jedoch hätte er vor der Saison nicht damit gerechnet, einer der größeren im Team zu sein, doch begünstigt durch den Abgang von Robert Apelt und die Tatsache, dass dieser zunächst nicht ersetzt wurde, stand er plötzlich in der Verantwortung und nahm diese auch an. „Es ist schon cool gegen die Amis zu verteidigen“, sagt der 1,87m große Zivildienstleistende. „In der U20 habe ich gern Center gespielt, weil ich da auch nicht gerade der Schwächste war, aber jetzt ist es fast nicht möglich, dort selbst einen Wurf zu kreieren“, sagt er selbst. Sein Trainer kennt diese Problematik: „leider musste er vorher auf der vierten Position spielen, jetzt muss er Flügel lernen“, sagt Kharchekov, der vor allem den kämpferischen Einsatz und die Reboundfähigkeiten seines Youngsters schätzt.
Auf die Frage, was für die gestiegene Einsatzzeit Goldbachs verantwortlich ist, verweist der HSB-Coach sowohl auf den im Vergleich zum letzten Jahr schwächeren Kader, aber auch auf die verbesserte Einstellung seines Schützlings. Auch Goldbach selber, für den die Teilnahme an der bayerischen Meisterschaft mit der U20 im Jahr 2007, das einprägsamste Basketballerlebnis war, weiß, dass er seinen Fokus nun mehr auf Basketball gerichtet hat und sich dabei auch nur noch auf eine Mannschaft konzentrieren muss. Durch das beständige Training unter Kharchenkov hat er diesen Sommer enorm dazu gelernt. „Ich rede manchmal schon selber wie Sascha“, bemerkt er schmunzelnd, wenn er davon erzählt, wie sein Übungsleiter immer und immer wieder auf die kleinen aber wichtigen Dinge im Training hinweist. Und so hat sich Goldbach einen Kindheitstraum erfüllt: er spielt regelmäßig vor 600 Zuschauern in der Regionalliga. 14 Jahre Arbeit im Basketballtraining waren dafür von Nöten, doch er hat es geschafft und hat seine Chance genutzt. Dass es ihm und Klocker mit Josef Egger erst jetzt ein dritter Nachwuchsspieler nachmachen will, liegt wohl an den vielen weiten Auswärtsfahrten, die man wohl nicht allzu gerne auf sich nimmt, wenn man beispielsweise noch eine Freundin und andere Verpflichtungen hat, vermutet Goldbach. Ganz verstehen tut er die Einstellung seiner Kollegen trotzdem nicht. Er auf jeden Fall will weiter an seinen Schwächen, dem Dreipunktewurf und der Spielübersicht beim Zug zum Korb arbeiten und sich so auf der Flügelposition etablieren. Dass er dieses Potential in der Offensive hat, zeigte er beim Heimsieg gegen Würzburg, als er in 14 Minuten Einsatzzeit satte acht Punkte erzielte.