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Familienpate im Einsatz - Hilfe auf Zeit

Helmut Weihrather kocht mit Daniel und David ‚Kässpatzen‘. Die beiden Jungs sind mit vollem Eifer dabei und schneiden Paprika für den Salat. Gemeinsam kochen und essen ist ihnen wichtig. Dabei ist Helmut Weihrather nicht ihr Vater, sondern ein ehrenamtlich tätiger Familienpate. Der 65-jährige kommt einmal wöchentlich, um die alleinerziehende Mutter zu unterstützen und spielt mit den Kindern. Die Chemie hat von Anfang an gestimmt. Daniel und David spielen Klavier, Helmut spielt in seiner Freizeit in einer Band – die Musik als Türöffner. Seit der Trennung von ihrem Mann, berichtet die Mutter, fehle den Kindern ein männlicher Ansprechpartner. Ihre Familie lebe weit entfernt, Kontakte seien nur in den Sommerferien möglich, so sei sie mit den Problemen der Heranwachsenden auf sich allein gestellt. Deshalb empfinde sie große Dankbarkeit, in Helmut Weihrather eine zuverlässige Person gefunden zu haben, der sie ihre Kinder für zwei Stunden anvertrauen kann. Die aber auch bei Sorgen und Alltagsproblemen der Familie hilft oder wenn Frust und Enttäuschung der Jungs über die Trennung vom Vater zu groß werden.

„Vertrauen ist sehr wichtig, muss aber Zeit haben, zu wachsen“ so Herr Weihrather. Gesucht habe er, nach Beendigung seiner beruflichen Tätigkeit, ein ehrenamtliches Engagement, das sich mit Familien beschäftigt. Als mehrfacher Vater und Großvater sieht er hier seine Stärken. Zuvor hat er schon mehrere andere Ehrenämter übernommen, u.a. einen Dorfladen mit aufgebaut. Der Einsatz in der Familie macht ihm große Freude.

„Die Familienpaten werden auf ihre Aufgabe mittels einer Schulung umfangreich vorbereitet, deren Inhalte vom Netzwerk Familienpaten Bayern entwickelt wurden. Familienpaten können aber keine professionelle Hilfe ersetzen“ erklärt Melanie Leutner von der Familienoase, Koordinatorin für Familienpaten im Landkreis Landsberg am Lech. Das Projekt wird bayernweit gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration und vergibt das Zertifikat „Familienpate/-in“.
Wer passt zu wem? „Die Schar der Paten ist so bunt und vielfältig, wie die Familien, in denen sie im Einsatz sind.“ meint Melanie Leutner. Und sie betont: „Familienpatenschaften sind eine Begleitung auf Zeit, als Hilfe zur Selbsthilfe angelegt.“ Eine Begleitung dauert durchschnittlich sechs Monate, kann aber auch bis zu einem Jahr notwendig sein.

Kontakt für interessierte Familien:
Melanie Leutner, Koordinatorin für Familienpaten
Telefon 0 81 91/ 42 89 363 oder melanie.leutner@familienoase.org

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