Babysitter mit Diplom - damit es keine bösen Überraschungen gibt
Als eine wirklich nützliche Ausbildung für den Alltag bezeichnete Bürgermeisterin Doris Baumgartl die Qualifizierung zum Babysitter. Sie begrüßte die neugewonnenen Freiräume für alle Eltern der Region. Denn: Im AWO-Mehrgenerationenhaus (MGH) bildet seit 2008 die pädagogische Fachkraft Isolde Welzmiller regelmäßig Jugendliche und interessierte Erwachsene darin aus, Kinder verschiedener Altersklassen zu betreuen, um stundenweise deren Eltern zu entlasten. Langjähriger Partner für die Erste-Hilfe-am-Kind ist das Bayerische Rote Kreuz.
Dieses 10jährige Engagement war dem Sponsor des Projekts, der VR-Bank Landsberg-Ammersee, eine Feierstunde im Altstadtsaal wert. Fast 20 Babysitter waren der Einladung gefolgt und tauschten hier zusammen mit MGH-Leiterin Margit Däubler ihre Erfahrungen aus. Vielfältige Erfahrungen mit Kindern sammelte zum Beispiel die angehende Lehrerin Patricia, die mit 15 Jahren die Ausbildung absolviert hat. Neben einigen Privatfamilien unterstützt sie inzwischen das Team der Ferienbetreuung bei der Firma Rational.
Eine Teilnehmerin punktete mit der Qualifizierung bei ihrer Au Pair-Bewerbung. „Die Gasteltern haben mich gezielt ausgesucht, weil ich das Babysitter-Diplom vorweisen konnte“, berichtete die 24jährige Studentin Linda aus Landsberg, die 2011 für ein Jahr in die USA ging. Für einen reibungslosen Ablauf in ihrer Familie in Boston, zwei rauflustige Brüder im Grundschulalter mussten gebändigt werden, habe sich die Schulung als äußerst hilfreich erwiesen. Als Tagesmutter begleitet eine weitere Absolventin zwei Jugendliche durch die Schule und verbessert ganz nebenbei die eigenen Sprachkenntnisse in Englisch und Französisch. „Dieses Engagement hält mich jung“, berichtete die Frührentnerin.
Im Landkreis Landsberg sind bisher mehr als 200 Babysitter ausgebildet worden. Die jüngste Teilnehmerin ist 14 Jahre alt gewesen, der älteste Babysitter gehört zur Generation 70plus und bereitete sich seinerzeit auf das erste eigene Enkelkind vor. Einen Sprung ins kalte Wasser möchte Bürgermeisterin Doris Baumgartl bei der Kinderbetreuung wirklich nicht riskieren, auch wenn sie so gewonnene Erfahrungen sonst durchaus zu schätzen weiß: „Eltern müssen sich auf Betreuungspersonen verlassen können, wenn sie gemeinsam ins Kino oder Restaurant gehen!“ Nicht alle Großeltern wohnten schließlich vor Ort, stellte Stefan Jörg, Vorstand der VR-Bank fest. „Gut, dass es einen Pool ausgebildeter Babysitter gibt!“