2500 Euro für Bachelor aus Landsberg
Landsberg (pm). Der mit 2500 Euro dotierte zweite Förderpreis 2022 des Deutschen Verkehrs-Sicherheits-Rates (DVR) geht nach Landsberg. Dort hat Michael Ostermaier im ADAC Technik Zentrum eine „Untersuchung des Wirkpotentials von Rückhaltesystemen für Pkw-Insassen hinsichtlich Alter, Geschlecht und Körperproportionen“ durchgeführt. Diese Bachelor-Arbeit wurde vom DVR als herausragende Abschluss-Arbeit zum Thema „Sicherheit im Straßenverkehr“ ausgezeichnet. Ausgelobt hat der DVR den Förderpreis gemeinsam mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie den Unfallkassen und Berufsgenossenschaf-ten. Entscheidend war, dass die Arbeit konkrete Anknüpfungspunkte liefert, wie die Sicherheit im Straßenverkehr in der Praxis verbessert werden kann. Die Preisverleihung fand kürzlich in Berlin statt. Der Preisträger ist Bruder von Isabella Ostermaier, Ingenieurin für Fahrzeug-Sicherheit im ADAC Technik Zentrum. Sie hat zuletzt durch Veröffentlichungen zu LKW-Abbiege-Assistenten auf sich aufmerksam gemacht.
Die preisgekrönte Bachelor-Arbeit von Michael Ostermaier untersuchte, wie sich Rückhaltesysteme auf unterschiedliche Insassen bei einem Frontalaufprall auswirken und inwieweit die Verletzungsschwere mittels adaptiver Rückhaltesysteme verringert werden kann. Auf Basis einer Auswertung der ADAC Unfalldatenbank wurden Risikogruppen hinsichtlich des Insassengeschlechts, -alters, -gewichts und der Insassengröße identifiziert. Das Verletzungsrisiko und -muster dieser wurde anschließend anhand von Schlittenversuchen analysiert. Dabei standen Dummys, die eine Abstraktion des Menschen darstellen, für körperlichen Eigenschaften der Insassen. Eine höhere Verletzungswahrscheinlichkeit konnte bei älteren sowie großen und schweren Fahrzeuginsassen festgestellt werden.
Ausgangspunkt war, dass laut verschiedenen Studien aus den USA Frauen ein höheres Verletzungsrisiko haben als Männer. Als Grund wurde angeführt, dass der 50-Perzentil Mann, welcher einen durchschnittlichen Mann repräsentiert, am häufigsten in Crashtests zur Überprüfung der Fahrzeugsicherheit eingesetzt wird. „Wir haben dies zum Anlass genommen und mit Hilfe unserer Datenbank und Schlittenversuchen untersucht, ob das stimmt und ob es nicht andere Gruppen in der Bevölkerung gibt, die gefährdeter sind“, so Ostermaier.