Keine Konkurrenz zur Stadtverwaltung.
Ein neuer Marktstand auf dem Landsberger Wochenmarkt? Nein, erklärte Bettina Barnet den Fragenden. Wir verkaufen nichts. Wir sammeln Ideen und wollen Menschen zusammenbringen, die sich sonst nie kennenlernen würden. Dementsprechend fand auch der Stand der Stadtidee Landsberg auf dem Hauptplatz erstaunlich hohen Zuspruch der Landsberger Bürger.
Als echte Landsbergerin ist es mir ein Anliegen brachliegendes Potential aufzuspüren und sinnvoll zusammenzubringen. Die Initiative baut auf absoluten ehrenamtlichen Einsatz und verfolgt keinerlei kommerzielle Interessen, erklärt Bettina Barnet. Die Ersten, die spontan mitmachten waren Bettina Barnets Freunde aus der Landsberger SPD. Die Stadträtin Margit Däubler und die ehemalige Stadträtin Ursula Schaller waren diesmal am Stand nicht im gewohnten Rot, sondern in ein blaues T-Shirt von Stadtidee gekleidet. Beide sehen in dieser Initiative eine große Chance mit den unterschiedlichsten Bürgergruppen ins Gespräch zu kommen, Experten zu finden, die mit Rat und Tat an Projekten mitarbeiten.
Beim ersten Auftritt von Stadtidee Landsberg konnte jedermann Wünsche und Anregungen aufschreiben und an die Pinnwand kleben. Auf vielen Zetteln waren die bekannten Wünsche wie „der Lechsteg muss kommen“ oder „der Lechhang muss befestigt werden“ zu lesen. Aber auch Wünsche, die nur mehr Pflanzen oder Sitzgelegenheiten auf dem Hauptplatz zum Inhalt hatten, wurden angeheftet.
Für die Auswertung der bunten Zettel auf den Pinnwänden wird es nicht entscheidend sein, ob verrückte Ideen angepinnt wurden, sondern ob für die Ideen genügend Unterstützer gefunden werden, um sie zu realisieren. Nicht die Stadtverwaltung soll gefordert werden, vielmehr soll das was engagierte Bürger selbst zu Wege bringen in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung realisiert werden.
Bei Stadtidee Landsberg kann jeder mitmachen erklärt uns Bettina Barnet. Dazu ist als nächste öffentliche Veranstaltung ein Treffen im Cafe Käthe am 25. September um 19:00 Uhr geplant. (Vorderer Anger/Mühlgasse) Neben einem Vortrag des Münchner Anwalts Leopold Thum über Beteiligungsmöglichkeiten der Bürger an öffentlichen Verfahren will sich die Initiative Stadtidee den Bürgern vorstellen und erklären wie die Lechstädtler mitmachen können.
Ein sofortiger Erfolg wird sich sicher nicht abzeichnen, mein Bettina Barnet. Aber Beispiele aus New York und Hamburg zeigen, dass durchaus einiges zu bewirken ist. In New York entstand aus einem verrotteten Bahnhof ein Einkaufs- und Freizeitzentrum und in Hamburg beginnt man jetzt Worte in Taten umzusetzen. Sollten sich in Landsberg genügend Mitmacher finden, ist die Gründung eines Vereins nicht ausgeschlossen.