Mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen in Landsberg!

Mit dem Ziel, Lebens- und Arbeitsbedingungen für Jugendliche und Familien in Landsberg zu verbessern, wurde 2010 das Bündnis für Familien "Junges Stadtleben Landsberg" gegründet: Lokale Akteure aus den verschiedenen sozialen Einrichtungen und Initiativen formulieren seither aktuelle Anliegen und bringen sie in die Öffentlichkeit. Unter dieser Maßgabe meldete jetzt beispielsweise die "Arbeitsgemeinschaft (AG)Wohnraum" dringenden Handlungsbedarf an. Es fehle an bezahlbaren Wohnraum in Landsberg. Die lokale Politik wird also aufgefordert, aktiv zu werden. Aber: Die Experten der Fachgruppe möchten ihre Vorstellungen mit einbringen, etwa den Wunsch nach einem Mehrgenerationen-Wohnprojekt in Landsberg.

Sollte eine der 260 städtischen Wohnungen frei werden, gibt es inzwischen 70 Bewerber; 2011 waren es noch 40 Bewerbungen. So eruierte die AG Wohnraum kürzlich den Bedarf unter den Kunden ihrer Beratungsstellen und Einrichtungen wie Gesundheitsamt, Herzogsägmühle, Jobcenter, Lebenshilfe, Arbeiterwohlfahrt, Familienoase oder bei der Caritas und schätzt dass mindestens 80 Wohnungen akut fehlen. Wohnungsnot bekam durch Nachfrage ein sehr menschliches Gesicht. Das der schwangeren 18jährigen Frau zum Beispiel, die bei ihren Eltern rausgeflogen ist und nun bei Freunden auf der Wohnzimmercouch schläft. Oder auch das einer Familie mit schmalem Budget, deren drei Kinder sich ein kleines Kinderzimmer teilen müssen. Diese und viele weitere Geschichten aus der Praxis erzählten eine bittere Realität in Landsberg – mindestens in 80 Einzelfällen.

„Das sind nicht einmal unsere akuten Notfälle“, schilderte Patricia Montbrun-Löffler vom Jobcenter Landsberg, welche sie mit der Zahl 49 beziffert. Der Personenkreis, der von Wohnungsnot betroffen ist, sei extrem heterogen: Es handelte sich um Schüler, Studenten, Alleinerziehende, große Familien, Behinderte, HarzIV-Empfänger oder auch Senioren. Constanze Kastenhuber vom Gesundheitsamt, staatlich anerkannte Schwangerschaftsberatung, nannte insgesamt drei Handlungsfelder, welche die AG bearbeitet hat: das Problem des bezahlbaren Wohnens, drohende Obdachlosigkeit von Menschen in prekären Lebenslagen und die Beherbergung von durchreisenden, nicht sesshaften Personen.

„Wir haben in unseren Überlegungen einen Punkt erreicht, an dem wir ohne die Politik nicht weiter kommen“, unterstrich Alois Handwerker, Geschäftsführer der Caritas in Landsberg. Er möchte die zuständigen Gremien, Stadtrat und sozialpolitischer Ausschuss im Kreistag, für die Situation interessieren. Sein Angebot steht, die Details des erhobenen Meinungsbildes wieder zu erläutern, um ins Handeln zu kommen.

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1 Kommentar

> "Sollte eine der 260 städtischen Wohnungen frei werden, gibt es inzwischen 70 Bewerber; 2011 waren es noch 40 Bewerbungen. So eruierte die AG Wohnraum kürzlich den Bedarf"

Dabei sollte man nicht vergessen, dass sich viele erst gar nicht bewerben, weil ihnen die Angebote zu teuer oder zu groß sind oder weil sie nicht reinkommen, wenn die Häuser nicht barrierefrei zu betreten sind.

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