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ELAN – Engagiertes Landsberger Alleinerziehenden-Netzwerk startet jetzt

  • Blumen für Festrednerin Heidi Holzhauser (links), Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg.
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Zusammen mit rund 100 weiteren Standorten in Deutschland markiert seit April auch der Landkreis Landsberg einen Punkt auf der Landkarte mit "Netzwerken wirksamer Hilfen für Alleinerziehende", einem Programm des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS). Im Landratsamt präsentierten sich die Partner im Verbund "Engagiertes Landsberger Alleinerziehenden-Netzwerk" – ELAN: Der Landkreis und die Stadt Landsberg gemeinsam mit der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Landsberg sowie das AWO-Mehrgenerationenhaus, die Familienoase, das Kinderbüro und die Volkshochschule. Die Projektverantwortung liegt bei der Frau und Beruf GmbH.

Mit ELAN wird jetzt erstmals die Situation von Alleinerziehenden im Landkreis unter der Maßgabe fokussiert, transparente und optimierte Dienstleistungsketten zu erarbeiten. Nach dem Willen der Beteiligten entstehen mittel- und langfristig deutlich verbesserte Lebens- und Arbeitsperspektiven der Alleinerziehenden in unserem Landkreis. Politik, Arbeitgeber und Öffentlichkeit werden gezielt für die besonderen Herausforderungen dieser Mütter und Väter sensibilisiert, denn hier zeichnet sich ein deutlicher Handlungsschwerpunkt im Konzept ELAN ab.

„Alleinerziehende, in den allermeisten Fällen sind es Mütter, suchen Rückendeckung, um ihren Job, die Kindererziehung und den Haushalt unter einen Hut zu bekommen“, berichtete Heidi Holzhauser, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt im Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Nürnberg. Etwa 30 Prozent der arbeitslosen Alleinerziehenden erhalten in der Phase der Berufsrückkehr Leistungen aus dem SGB III – bekannt als Arbeitslosengeld I, alle anderen benötigen Hilfe zum Leben aus dem SGBII – bekannt als Arbeitslosengeld II. „Wir als Jobcenter haben den politischen Auftrag, die Alleinerziehenden zu integrieren. Viele von ihnen sind Jungmütter, die in Armut leben und eine Rund-um-Unterstützung im Sozialen benötigen, fast die Hälfte hat keinen Berufsabschluss“, erläuterte Johann Nebauer, Geschäftsführer des Landsberger Jobcenter. Seine Institution begleitet seit Jahren den Alltag von Alleinerziehenden in allen Lebenslagen.

Er verweist auf die Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt Maria Vogl (Agentur für Arbeit) und Patricia Montbrun (Jobcenter), die vor Ort als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung stehen. „Angesichts hartnäckiger Vorurteile gilt es auf breiter Ebene noch intensiver Überzeugungsarbeit zu leisten“, stellten die langjährigen Beraterinnen fest. Denn: Aus ihrer Sicht zählen Alleinerziehende zu den besonders zuverlässigen und motivierten Arbeitskräften, die der erste Arbeitsmarkt jetzt braucht!

Zwar müssen Dienstleistungsketten für Alleinerziehende in Landsberg weiter optimiert werden. Aber: Es gibt sie schon, die nützlichen Tipps und Hilfen im Alltag. Die ELAN-Partner werben mit einem dichten Angebot von Kinderbetreuung, Treffpunkten, Austausch, Freizeit und haushaltsnahen Dienstleistungen, die künftig noch weiter aufeinander abgestimmt werden. Eine gute Übersicht vermitteln die gemeinsamen Flyer mit der Darstellung eines individuellen Profils der jeweiligen Einrichtung sowie deren Ansprechpartner. Das Programm wird gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (EFS) der Europäischen Union kofinanziert.

Daten und Fakten
In fast jeder sechsten Familie in Deutschland, das sind bundesweit 15,5 Prozent, meistert eine alleinerziehende Person – also Vater oder Mutter - mit minderjährigen Kindern den täglichen Alltag. In Bayern ist etwa jede siebte Familie von dieser Herausforderung betroffen, also 14,3 Prozent. In der überwiegenden Mehrzahl handelt es sich dabei um Frauen, die sich mehr oder weniger gut durchbeißen, um auf eigenen Beinen zu stehen. Vielen gelingt es auch, denn nur vier von zehn Alleinerziehenden beziehen Leistungen vom Staat. Abhängig von den persönlichen Umständen kommen manche Alleinerziehende allerdings nicht ohne finanzielle Unterstützung aus.

Für den Landkreis Landsberg stellt sich die Situation laut einer Statistik der Bundesarbeitsagentur für den letzten Monat, also Oktober 2011, so dar: 150 allein erziehende Personen bekommen derzeit vom Jobcenter oder von der Agentur für Arbeit Leistungen (SGB II oder SGB III): 9 Männer und 141 Frauen. Diese Gruppe ist in der Mehrheit zwischen 35 und 45 Jahre alt und verfügt größtenteils über einen Hauptschulabschluss sowie eine betriebliche Berufsausbildung. Jede sechste Person hat einen Migrationshintergrund. In der genannten Statistik nicht erfasst sind alle Alleinerziehenden mit Kindern über 15 Jahren oder solche, die einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen und aufstockende Leistungen bekommen. In der Statistik tauchen auch nicht diejenigen auf, die aus unterschiedlichen Gründen keine Sozialleistungen beziehen, aber ebenfalls Unterstützung benötigen, um Familie und Beruf zu vereinbaren.

Zu erwähnen ist noch die Jugendhilfe, welche viele Alleinerziehende in vielfältigen Formen unterstützt (z.B. in Form der Übernahme von Kindergarten- oder Kinderkrippengebühren, Erziehungsberatung, Sozialpädagogischer Familienhilfe, usw.), ganz abgesehen von dem kostenlosen Angebot der Unterstützung zur Geltendmachung des Kindesunterhalts, von Unterhaltsvorschuss oder persönlicher Beratung. Ansprechpartner hierfür ist das Amt für Jugend und Familie.

  • Blumen für Festrednerin Heidi Holzhauser (links), Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg.
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  • Auch Partner im Netzwerk: Silvia Frey-Wegele für die Volkshochschule Landsberg.
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  • Petra Dürbeck (Kinderbüro), Christine Bidell (Frau und Beruf GmBH), Patricia Montbrun (Jobcenter), Heidi Holzhauser (Bundesministerium für Arbeit), Johann Nebauer (Leiter Jobcenter Landsberg), Maria Vogl (Agentur für Arbeit Weilheim), Angelika Nüß (Familienoase), Tatjana Nuding (VHS), Ferdinand Pilzweger (Leiter Agentur für Arbeit Weilheim), Margit Däubler (AWO), Silke Fath (VHS), Petra Mayr-Endhart (Stadt Landsberg), Rosa Hochschwarzer (Frau und Beruf GmbH) und Sylvia Frey-Wegele (Leiterin VHS).
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