Die Mülltonne dominiert Landsberg.
Landrat Eichner verabschiedet sich mit einer tollen Schnapsidee. Zuerst waren es die schwarze und die braune Mülltonne. Danach kam die Blaue und nun steht auch noch die mit dem gelben Deckel vor der Haustüre. Wenn Computer heute über eine Million Farben mischen können, ist die Frage berechtigt, was kommt danach?
Bisher hatte der Landsberger Papier-, Plastik-, Glas- und Dosenmüll brav zum Sammelplatz gebracht. Nunmehr stehen die Sammelbehälter vor der Haustüre. Allerding in der Regel so voll, dass Wind und Wetter Hauswarte beschäftigen, den verwehten Müll wieder einzusammeln. Volle Tonnen veranlassen derzeit viele den Müll in der Wohnung, im Keller oder in der Garage solange zu stapeln bis die Tonnen geleert wurden. Jetzt beginnt das Rennen zur geleerten Tonne, um die Zwischenlagerung los zu werden.
Alles kein Problem hört man vom Landratsamt. Wenn die Tonnen nicht ausreichen, kommen eben Container hin. Aber will der Bürger, dass das Straßenbild, Haus- oder Grundstückszugänge von der Mülltonne oder gar vom Müll-Container beherrscht wird? Container hatten an den bisherigen Sammelplätzen ihre Berechtigung. Die Leerung erfolgte ohne den Straßen- oder Fußgängerverkehr zu behindern. Der Entsorger hatte nur den Sammelplatz anzusteuern anstatt vom Straßenrand die Tonnen einzusammeln und einzeln in den Mülllaster zu kippen. Bereits heute steht jeweils eine Sorte der zu leerenden Tonnen einmal wöchentlich auf der Straße und belegt Parkplätze oder behindert den Gehweg. Eigentümergemeinschaften überlegen neue Müllsammelplätze zu bauen, um die Schandflecke zu verstecken. Nur wer baut solche Stellplätze, wenn morgen vielleicht die Grüne, die Rote, die Lila ins Haus steht? Allein bei Glas wären es zusätzlich noch drei Typen.
Was steckt dahinter, fragt ein junger Mann kopfschüttelnd am Containerplatz als er Plastik und Dosen entsorgen wollte? Soll dieser Müll, der bisher als Wertstoff gehandelt wird, ebenso wie der sogenannte Restmüll künftig etwa gewogen und gegen Entgelt entsorgt werden?