Die Jugend fordert: Bayern muss sozialer werden
Bis auf den letzten Platz füllte sich der Nebenraum im Land-Gasthof Hief in Hausen mit SPD-Delegierten aus dem Stimmkreis 120. Aufgestellt werden sollte eine Kandidatin oder ein Kandidat für die Wahl in den Bayerischen Landtag und in den Bezirkstag Oberbayern.
„Wir brauchen soziale Politik auch in Bayern“, war der Tenor der Ansprachen während der Veranstaltung. Der Bundestagsabgeordnete Michael Schrodi kritisierte in seinem Grußwort die offizielle Haltung der Bayerischen Landesregierung, „die alles auf den Bund schiebt. Ein Umdenken in Bayern ist überfällig. Mit Florian von Brunn, dem SPD-Fraktionsvorsitzenden im bayerischen Landtag, können wir die jetzige Regierung in die Opposition schicken“.
Markus Wasserle, der Kreisverbandsvorsitzende der SPD Landsberg wurde zum Versammlungsleiter gewählt. Ihm lag die Kandidatur von Amir Sahuric für den Bayertischen Landtag vor. Amir Sahuric (30) ist in Landsberg geboren. Er ist momentan als Jurist am Oberlandesgericht in München eingesetzt. “Ich hatte schon als Jugendlicher starkes politisches Interesse, das ich jetzt in aktiver Parteiarbeit zum Wohle der Gesellschaft einsetzen möchte. Vor vier Jahren bin ich in die SPD eingetreten. Den Eintritt wollte ich ausschließlich an der sozialen Orientierung einer Partei ausrichten. Sehr schnell kam ich zu der Überzeugung, dass ein Sozialstaat nicht ohne SPD funktioniert. Klimaneutralität haben heute alle Parteien auf der Agenda. Mir ist wichtig, dass Klimapolitik auch sozial verträglich gestaltet wird. Wenn heute Gewinne wichtiger sind als soziale Ausgeglichenheit, passt das nicht mehr zusammen. Für bezahlbaren Wohnraum sind Bau- und Wohnungsgenossenschaften - auch auf dem Land – zu gründen. Die Gesundheits- und Notversorgung muss sichergestellt sein. Öffentliche Verkehrsmittel sind auszubauen“. Ein Programm, das sich Sahuric für seine Wahl in den Bayerischen Landtag auf die Fahne geschrieben hat. Er wurde mit einer Stimmenthaltung zum Landtagskandidaten gewählt.
Die nächste Wahl: Eine Kandidatin für den Bezirkstag aus dem Stimmkreis Landsberg und Fürstenfeldbruck West. Tina Jäger (27) wurde vorgeschlagen. Sie ist gebürtige Fürstenfeldbruckerin. Sie engagierte sich schon zur Schulzeit in Vereinen und Einrichtungen. Schon damals wollte sie etwas verändern. Als langjährige Joso-Vorsitzende ist ihr auch politisches Engagement nicht neu. 2020 wurde sie in den Stadtrat von Fürstenfeldbruck gewählt. Die SPD-Leitthemen wie Wohnungsnot, Bildung, Digitalisierung und Bürgerbeteiligung sind auch ihre Themen. Ihr Motto: „kämpfen für das was man will. In Bayern stehen wir bereits im Wahlkampf. Und Wahlkampf beinhaltet auch das Wort kämpfen. Kämpfen möchte ich für eine aktive Kulturpolitik, vor allem auch für die Jugend. Kämpfen auch für ein gerechtes Gesundheitswesen und Verbesserungen in der Pflege sowohl für Pflegebedürftige, als auch für das Pflegepersonal“. Tina Jäger wurde einstimmig gewählt.
In seinem Schlusswort bedankte sich Markus Wasserle für die große Disziplin der Delegierten und bei Hanni Baur für die ausgezeichnete Vorbereitung der Veranstaltung.