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Atomkraft - Restrisiko kann tödlich sein.

  • Ludwig Wörner (MdL) SPD
  • Foto: Autorisiertes Bild aus der Internetseite von Ludwig Wörner
  • hochgeladen von Hans Bucsek

Atomkraft - Restrisiko kann tödlich sein.

Wie wir die Energiewende schaffen war Thema bei der letzten Mitgliederversammlung der Landsberger SPD. Mit dem Rückkauf der Stadtwerke, die ausschließlich Strom aus Wasserkraft anbieten, geht die Stadt Landsberg in die richtige Richtung. Wenn die Politik die Daseinsvorsorge ernst nimmt, sind die dafür erforderlichen Netze wieder der kommunalen Hand zuzuführen. Nur dies gewährleistet eine Feinabstimmung des Energiebedarfs z. B. für die Wärmeversorgung über Strom oder Gas für einzelne Regionen. Kostenintensive Parallelnetze sollen weitgehend überflüssig werden.

Das Restrisiko kann tödlich sein, so Ludwig Wörner (MdL, Energie- und Umweltpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion). Eines der ersten Wasserkraftwerke in Bayern baute Oskar von Miller. In der Folgezeit erzeugten in Bayern mehr als 13.000 Wasserkraftwerke Strom, von denen seit Einführung der Atomenergie gerade Mal noch rund 4000 für die Stromerzeugung aktiv sind. Obwohl die Energiewende plötzlich geflügeltes Wort auch bayerischer Politprominenz wurde, stellt sich die Frage warum können Atommeiler nicht sofort abgeschaltet werden, wenn derart viel Wasserkraft zur Verfügung steht. Sind die Wasserkraftwerke veraltet, rentiert sich die Inbetriebnahme wegen zu niedriger Einspeisungspreise nicht, stehen sie nicht auf der Liste für Subventionen oder wird der produzierte Strom von den Netzbetreibern nicht abgenommen, weil die Leitungen mit Billigstrom aus Drittländern „verstopft“, also ausgelastet sind? Bei dem vorhandenen Potential könnte Bayern ausschließlich mit Strom aus Wasserkraft versorgt werden, führt Ludwig Wörner weiter aus.

Nicht nur Wasserkraft wird den künftigen Energiebedarf decken. Wenn vorhin von kommunaler Daseinsvorsorge gesprochen wurde, zählt die Energiegewinnung aus Wasserstoff ebenso zu den Alternativen wie Sonnenenergie, Biogas, Geothermie und Windkraft. Der große Vorteil dieser Anlagen besteht im Betrieb vor Ort, das heißt, dass hierfür keine überregionalen Netze erforderlich sind und so die kommunale Autarkie weiter gestärkt wird. Wenn dabei noch Einnahmen erzielt werden können, fließen diese ausschließlich in die Gemeindekasse und nicht Investoren z. B. im fernen Osten zu.

Bedauerlicherweise werden Gegner erneuerbarer Energieträger schnell aktiv, wenn sie vor der eigenen Haustür errichtet werden sollen. Hier ist ein Umdenken in allen Gesellschaftsschichten einzufordern. Wären die Akteure bei Einführung der Atomenergie ebenso aktiv geworden, müssten wir heute mit keinem Restrisiko leben. Der Schattenwurf bei einem Windrad oder ein wenig Geruchsbelästigung bei der Biogaserzeugung sind allemal kein tödliches Risiko.

Letztendlich muss auch der Einzelne seinen Energiehaushalt durch smarte Haustechnik in den Griff bekommen. Energiesparende Haushalts- oder Beleuchtungsgeräte erfreuen sich zunehmender Nachfrage. Nicht selten wird jedoch die dadurch gewonnene Einsparung konterkariert, wenn z. B. Energiefresser, nur weil sie noch funktionieren, weiter im Keller betrieben werden.

Ist Zukunftsfähigkeit ein Problem oder eine Chance fragt Ludwig Wörner abschließend die Versammlungsteilnehmer und fügt hinzu: nehmen wir sie als Chance und arbeiten daran.

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3 Kommentare

> "Eines der ersten Wasserkraftwerke in Bayern baute Oskar von Miller. In der Folgezeit erzeugten in Bayern mehr als 13.000 Wasserkraftwerke Strom, von denen seit Einführung der Atomenergie gerade Mal noch rund 4000 für die Stromerzeugung aktiv sind."

Vor 100 Jahren war das ok - aber heutzutage dürfte dieser Uralt-Kleinkram nicht mehr die Ansprüche befriedigen. Eingriffe in Fließgewässer waren auch damals kein Problem, weil es noch keinen Naturschutz und keine Vorschriften gab.

Und was die SPD betrifft, hat die 98-05 regiert und es nicht hinbekommen, umzusteigen und hat sogar Laufzeiten garantiert.
Es dürften auch mehr Menschen durch Hartz und Agenda2010 gestorben sein, als durch AKWs.
Und derzeit sind schon mehr Menschen an Bio-Gurken (ehec) gestorben, als an AKWs - also sollte man als Partei vielleicht dort mehr Einsatz zeigen.

Schön lieber Andreas,
unter einem Peudonym Polemik zu verbreiten.

Tatsache ist, dass seit Fokushima nicht nur die SPD, sondern alle revanten Gesellschaftschichten und Politiker nach Lösungen für eine Energiewende suchen. Und heute hat die Regierung einen fast identischen Ausstiegszeitplan vorgelegt, wie er bereits damal von rot/grünen Regierung verabschiedet wurde.
Mit freudlichewn Grüßen
Hans Bucsek

> "Schön lieber Andreas, unter einem Peudonym Polemik zu verbreiten."

Auch dein "Hans Bucsek" ist nur ein Username, der ein Pseudonym sein kann.

Und wo siehst du da Polemik?
Ich habe nur Feststellungen gemacht. Wenn du da anderer Ansicht bist, dann zitier die entsprechende Aussage und schreib dazu Kritik und Begründung.

> "Tatsache ist, dass seit Fokushima nicht nur die SPD, sondern alle revanten Gesellschaftschichten und Politiker nach Lösungen für eine Energiewende suchen."

Nö. Weder vor noch nach Japan wird nach echten Lösungen gesucht, sondern ein Interessenmix aus Ökosekten und Ökoindustrie soll durchgesetzt werden.
Fukushima hat nur in D diesen Panik-Hype ausgelöst.

> "Und heute hat die Regierung einen fast identischen Ausstiegszeitplan vorgelegt, wie er bereits damal von rot/grünen Regierung verabschiedet wurde."

Das unter Schröder war keine Ausstieg, sondern eine Laufzeitregelung für die Atomstromer plus fetter Subventionen für die Ökostromer.

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