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Zweimal Pestenacker

Zweimal Pestenacker
Großes Interesse fand eine Veranstaltung der Arbeitsgruppe 60plus der Landsberger SPD. Werner Gutmann, Sprecher der Arbeitsgruppe, freute sich über Mitglieder, Freunde und Gäste, die sich am Parkplatz vor der prähistorischen Siedlung Pestenacker einfanden.

Im rekonstruierten Dorf konnten sich die Besucher anschaulich und wirklichkeitsnah über das Leben der Steinzeitmenschen im Alpenvorland ein Bild machen. Im Museumsgebäude informierte Karl Dirscherl über die Entdeckung, Ausgrabung und geschichtliche Einordnung mit einer PowerPoint Show. Unter den feuchtbodentypischen Funden, die bei den Ausgrabungen zu Tage traten, kam das älteste bisher bekannte Kleidungsstück Bayerns zu Tage, ein textiler Spitzhut aus Leinen, Eichenbaststreifen und Leder. Wegen der fehlenden Konservierung, die im Feuchtboden gewährleistet ist, konnte ein wesentlicher Teil des Dorfes nicht ans Tageslicht gebracht werden. Ein von Schülern gebautes Modell zeigt eine dreizeilige Anordnung der Häuser, die an einem etwa 2,20 m breiten Hauptweg lagen. Die meisten der Häuser waren als kleine zweigeteilte Wohnstallhäuser gebaut worden. Es handelte sich fast ausnahmslos um Pfostenbauten, die ein Astbett mit Weichholzlage aufwiesen. Der eigentliche Boden bestand aus dicken Estrichlehm. Als Feuerstelle fand man sogenannte Kuppelöfen.

In zwei Gruppen ging die Führung durch das Freigelände. Dr. Ernst Rieber, der Vorsitzende des Förderverein Prähistorische Siedlung Pestenacker e. V., übernahm einen Teil der 35 Interessierten. Im Freien konnte man originalgetreue Rekonstruktionen eines Ofens, von Bienenfässern, die aus einem Baumstamm gefräst wurden, eines Wohnstallhauses und Bepflanzungen mit Getreide und Gemüse der damaligen Zeit bestaunen.

Die prähistorische Siedlung Pestenacker liegt in der feuchten Niederung des Loosbaches. Bereits 1934 fand man bei einer Begradigung des Bachbettes prähistorische Holzfunde. Von 1988 bis 1993 finanzierte die Deutsche Forschungsgemeinschaft weitere Grabungen und zwischen 2000 und 2004 übernahm das Landesamt für Denkmalpflege das Objekt. Seit 2011 ist die Siedlung Bestandteil des UNESCO-Projekts Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen.

Zwei Kilometer weiter, im heutigen Dorf Pestenacker, hatte Werner Gutmann im Traditions-Gasthof „Post“ einen Tisch reserviert. Dass eine größere Runde zusammenkam hatte wohl am herrlichen Sommerwetter gelegen. „Das gesamte Lokal sei mehr oder weniger reserviert“, war von der Kellnerin zu hören. Morgen ist unser letzter Tag. Heute wird die Schließung des Restaurants gefeiert. „Schade, dass eine von der Familie seit Generationen mit viel Herz und Leidenschaft geführte Gaststätte mit bayerischem Biergarten keinen Nachfolger findet“, bedauerte Gutmann. Dass seine Gruppe trotzdem zu einer wohlverdienten Brotzeit kam, war dem Geschick der Kellnerin zu verdanken, die zwar nicht im Biergarten aber im Lokal freie Plätze bereitstellen konnte.

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