Nacht der Lichter in Landsberg mit besonderer Ausstrahlung
In der Kirche "Zu den heiligen Engeln" feierten wieder mehr als 700 Menschen eine "Nacht der Lichter mit Gesängen aus Taizé". Eine ganz besondere Mischung aus Lesungen, Musik, Kerzenlicht und Stille bestimmte hier die Atmosphäre und brachte die Gemüter zur Ruhe.
Veranstalter war einmal mehr das Ökumenische Stadtgebet in Zusammenarbeit mit den örtlichen Pfarreien und Gemeinden. Frère Wolfgang aus Taizé, der im vergangenen Jahr an dem Gebet teilnehmen konnte, hatte per E-Mail ein Grußwort geschickt und ermutigte dazu, sich im Glauben zusammen zu schließen.
Er schreibt: "Einen frohen Gruß senden wir Ihnen und euch allen aus dem fernen Taizé. Wir beten heute Abend in Gemeinschaft mit euch. Gerne wäre ich dabei, wenn ihr diese Kirche mit den Gesängen erfüllt, die wir auch hier singen, wenn ihr das Wort Gottes in der Stille aufnehmt und für die Menschen auf der ganzen Erde betet. Den Abend im letzten Jahr, an dem ich teilnehmen konnte, habe ich noch ganz frisch von mir!
Wir freuen uns, dass für eine solche „Nacht der Lichter“ ganz verschiedene
Leute zusammenarbeiten. Es ist ein Zeichen der Gemeinschaft, wie es heute
bitter nötig ist, eine Versöhnung ohne große Worte. Und einen solchen Abend
gibt es in diesem Herbst in gut hundert Städten in ganz Deutschland.
Die Zeiten sind nicht einfach, aber unsere Verbundenheit bleibt. Diese
Verbundenheit wird vor allem durch die sehr vielen Jugendlichen aus den
Kirchengemeinden unterschiedlicher Konfession gestärkt, die den weiten Weg
auf unseren Hügel nicht scheuen. Das ist für uns Grund zu tiefer
Dankbarkeit, auf unserem Pilgerweg des Vertrauens.
Zum Jahreswechsel führt uns der Pilgerweg ein weiteres Mal nach Polen zum
Europäischen Treffen in Posen, zu dem die Kirchen der Stadt herzlich
eingeladen haben. Wir haben uns dies nicht ausgesucht, aber es hat seinen
tiefen Sinn, dass es 70 Jahre nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und 20
Jahre nach dem Mauerfall stattfindet. Alle werden bei Familien wohnen und
erleben, wie offen auch die junge Generation der Polen ist. Sie kann uns in
Deutschland ermutigen, zuversichtlich in die Zukunft zu gehen.
Die Völker Europas und über Europa hinaus sind aufeinander angewiesen. Das
erfahren wir Tag für Tag hier bei den internationalen Jugendtreffen. Es ist
schön, dass heute Abend im Gebet ganz verschiedene Sprachen zu hören sind.
Gemeinsam können wir ein Gebet sprechen, dass wir auch immer wieder in Taizé beten:
Geist Christi, Heiliger Geist,
dein Evangelium birgt eine so große Hoffnung,
dass wir aus ihr leben möchten.
Wo liegt die Quelle unserer Hoffnung?
Sie liegt in Gott, der uns unablässig sucht
und in jedem von uns die tiefe Schönheit
der menschlichen Seele findet."