Freie Lesung beim Landsberger Autorenkreis im Juli 2009
Der Landsberger Autorenkreis hat sich inzwischen als feste Größe im Landsberger Kulturleben etabliert. Auch diesmal war das Nebenzimmer des Gasthofs Siebentisch wieder voll besetzt, als die zehnjährige „Lesefee“ Sarah die Reihenfolge der Vortragenden zog. Neun Autoren hatten sich gemeldet, und für Vielfalt und Abwechslung war reichlich gesorgt. Den Anfang des Lesereigens machte Anna Möhrle mit einer heiteren „Kindheitsgeschichte zur Sommerzeit“ und einer psychologisch-biographischen Skizze über die Rolle ihres Vaters, wie sie ihn als Kind erlebte. Martje Herzog, die den Abend straff und gekonnt moderierte, zeigte auf, wie schön die englische Sprache - in gereimter Form - sein kann. Sound of Silence - Klang der Stille: Ein Gedicht, das sie kongenial ins Deutsche übersetzte. Eine alte Bekannte im Autorenkreis ist Renate Exsz mit ihren kraftvollen, tiefgefühlten lyrischen Texten. Diesmal hatte sie ihr Patenkind mitgebracht: Florian Horky, 14 Jahre alt, der mit erfrischender Selbstsicherheit rezitierte und die Zuhörer vor allem mit seinem Naturgedicht „Herbsthoffnung“ beeindruckte. Eine Naturstudie anderer Art gab Roland Greißl zum Besten: Mit gewaltigen Wortkaskaden schilderte er das grandiose Schauspiel eines heraufziehenden Gewitters. Günther Bohn verblüffte die Zuhörer mit dem kürzesten (dreizeiligen) Gedicht des Abends, fand sich aber dann doch zu einer Zugabe bereit. In der heiter-satirischen Erzählung „Ganz besonders herzliche Grüße“ setzte sich die aus Schongau angereiste Heidi Kjaer mit dem Sinn und Unsinn der Urlaubs-Ansichtskarten auseinander. Wie es der Zufall wollte, standen zwei surrealistische Nonsens-Geschichten am Schluss. Helmut Glatz las aus seinem Buch „Wanderer in Schattenwelten“ die Groteske vom Luftfischer, der auf sehr unkonventionelle Art der Luftverschmutzung zu Leibe rückt. Joachim Giebelhausen schließlich erzeugte mit seinem Unsinnstext vom völlig durchgeknallten Landsberger Ersatz-Fremdenführer wahre Lachsalven. Ein anregender und aufregender Abend, so stellte Moderatorin Martje Herzog abschließend fest. Und wo sonst gibt es eine bessere Gelegenheit, so viele heimische Autoren und ihre Texte auf solch authentische Weise zu erleben?
Lieber Helmut,
schön dass durch Deine Berichterstattung hier bei myheimat, auch unser Autorenkreis eine Stimme bekommt. Herzlichen Dank.
Heidi