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Erst Bierkeller, dann Krankenhaus, heute Gewerkhaus

Das Gewerkhaus Dießen, ein Gemeinschaftsprojekt von Handwerkern und Künstlern.

Michael Ruoff, einer der Initiatoren der Gewerkhausidee, empfing die Gruppe der 60Plus-Senioren der Landsberger SPD und ließ eine lange Entstehungsgeschichte des Gewerkhauses Dießen Revue passieren. „Auf dem Grundstück am Tiefenbach, errichtete der Bierbrauer Peter Gattinger um das Jahr 1704 den sogenannten Gattinger Keller. Dieser Bierkeller mit dem dazugehörigen Grund wurde 1835 im Jahr seines Todes von dem Lebzelter und Bürgermeister Joseph Sallinger der Gemeinde mit der Bedingung überschrieben, dass er zu einem Krankenhaus für Arme ausgebaut werde. Erst 1854 konnte wegen der knappen kommunalen Mittel damit begonnen werden. Ein zweites Stockwerk folgte 1876. Aufgrund von Verträgen wurden in das Dießener Krankenhaus außer den Armen aus Dießen auch erkrankte Dienstboten und dergleichen aus Fischen, Raisting und später auch andere Personen aus Achselschwang, St. Georgen, Riederau, Dettenschwang und Dettenhofen aufgenommen. Später stand das Krankenhaus phasenweise leer, wurde in den 70-er und 80-er Jahren von der Arbeiterwohlfahrt als Altenheim, und nach einem weiteren Leerstand, von Ende 2003 bis Anfang 2008 von der Musiker -und Künstlergruppe K7 genutzt. Im Frühjahr 2008 akzeptierte die Marktgemeinde Dießen als Hausbesitzer des wieder leerstehenden ehemaligen Krankenhauses ein Konzept für ein Kunst-Handwerkerhaus. Die Initiatoren Michael Ruoff, Stein Vaaler und Edith Lebling wollen mit der Ansiedelung neuer Betriebe dazu beitragen, die lange Handwerkstradition des Ortes fortzusetzen.“ (Quelle: http://www.gewerkhaus.de/cms/content/das-gewerkhau...)

Im Gewerkhaus Dießen befinden sich folgende Werkstätten und Ateliers:
Sattlerei, Grafik und Illustration, Messerschmiede, Porzellan und Keramik, Restaurierung, Bildhauerei, Schneiderei, Malerei und Malschule sowie eine Polsterei. Beim Gang durch Werkstätten und Ateliers konnten die Besucher nicht nur Exponate und deren Entstehung, sondern die Schaffenden selbst an ihrem Arbeitsplatz beobachten. Eine Menge Fragen hatten die Künstler und Handwerker zu beantworten. Von der Entstehung eines Ölbildes über die Restaurierung eines Medikamentenschränkchens bis hin zur Anfertigung eines Sattels wurde alles hinterfragt. Keine Frage blieb unbeantwortet und die Besucher diskutierten mit großem Respekt über das hohe fachliche Niveau und die künstlerische Ausdruckskraft in den Werkstätten und Ateliers. Selbst bei einer anschließenden Tasse Kaffee im Café Vogel, war das Gewerkhaus Thema Nummer eins. Und hier schließt sich der Kreis: das Grundstück am Tiefenbach gehörte zum Gasthaus „Beim Gattinger“, jetzt Café Vogel. Werner Gutmann, der Leiter der Arbeitsgruppe 60Plus der Landsberger SPD, hatte wieder einmal den richtigen Veranstaltungsort im Programm und im Café Vogels Garten lachte auch noch die Sonne dazu.

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