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"dieKunstBauStelle": Einfach mal durchblicken!

Außerschulisches Modellprojekt für Kunst im öffentlichen Raum: «dieKunstBauStelle» von Wolfgang Hauck und Landsberger Jugendlichen

«dieKunstBauStelle» ist eine außergewöhnliche Ausstellung: Das Jugendprojekt des Künstlers Wolfgang Hauck hat den Schwerpunkt der photografischen und künstlerischen Betrachtung der Stadt Landsberg in ihrer Geschichte und Gegenwart.

Seit Mai 2013 beteiligten sich 15 Jugendliche in diesem außerschulischen Projekt an einem künstlerischen Prozess. Die Vorgabe war nur, den Hauptplatzumbau in Landsberg am Lech künstlerisch zu begleiten. Ziel war es, schon in der Baustellenphase den Platz als Lebens- und Kulturraum wieder zu erschließen.

Daraus haben sich Themen entwickelt, in denen sich die Jugendlichen dem Vergangenen, Gegenwärtigen oder Zukünftigen der Stadt angenähert haben. Diese Bilder wurden zu Großdrucken und als Ausstellungsinseln, die aus Bauzäunen konstruiert sind, präsentiert. „Türen und Räume“, „Uhren und Zeit“ und „neuere Geschichte“ sind Titel der insgesamt vier Ausstellungsinseln.

„Die Bilder wie deren Umsetzung sind aus einer intensiven, künstlerischen Auseinandersetzung entwickelt worden,“ sagt Projektleiter Wolfgang Hauck. „Das bedeutet, vor dem Photo selbst liegen viele Stunden der Überlegung, Information und Recherche. Das erforderte ein besonderes Maß an persönlichem Interesse, Motivation und Neugier der Jugendlichen.“

Damit ist das Projekt auch eine Spurensuche. Den Blick für das Wesentliche und scheinbar Alltägliche zu schärfen. Dabei halfen den Jugendlichen professionelle Fotografen, Schriftsteller und Historiker. Ihre Werke animieren nun den Betrachter, sich ebenfalls auf diese Erkundungstour einzulassen, neugierig zu werden und weiterzudenken.

Durch die raffinierte Konzeption eines umgedrehten Türspions – kleine Öffnungen am Rand der Bilder eröffnen sich ungeahnte, überraschende Einblicke: Inschriften einer mittelalterlichen Arrestzelle, eines der ersten anatomischen Skelette aus Sandstein, Uhrwerke oder modernste Technik, die Chrashtesthalle des ADAC. Doch nur wer durchblickt, wird mehr erfahren.

Aufgrund seiner ganz besonderen ästhetischen, gestalterischen und inhaltlichen Umsetzung ist das Projekt durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, durch den Bezirk Oberbayern und den Fonds Soziokultur gefördert worden. „Ohne diese Leistungen wäre es nicht zustande gekommen,“ sagt Wolfgang Hauck.

Baubeginn war der 1. August. Hier wurden die ersten Ausstellungsquadrate vor der Städtischen Sing- und Musikschule Landsberg gezeigt. Bei der offiziellen Eröffnung im Rahmen der langen Kunstnacht am 14. September erläuterte Hermann Will, Herausgeber von Fachmagazinen zur Drucktechnik, die Bedeutung gedruckter Bilder in der medialen und elektronischen Welt. Wolfgang Hauck führte die rund 80 Teilnehmer durch die Ausstellung und eröffnete den Ausstellungsteil zur neueren Geschichte. Hier wurden Bilder von 1936 bis 1951 verfremdet und fast bis zur Unkenntlichkeit geschwärzt oder aufgehellt. Aber nur fast: Wer sehen will, muss sich bemühen. Diese Schwarz-Weiß-Darstelllung ist eine sensible Annäherung. Obwohl viele die Ausstellung im Vorbeigehen zwar wahrgenommen haben, haben sie nicht entdeckt, was die Durchblicke bieten und welche vielfältigen Impressionen sich dadurch ergeben.

Der Standort der Ausstellung wurde am 28. September in den Pausenhof der Mittelschule Landsberg gelegt. Dort kann nun über die Angelus-Silesius-Straße die Ausstellung besichtigt werden. Schließlich ist es ein Jugendprojekt, das dort auf großes Interesse des Direktors Christian Karlstetter und der Jugendlichen gestoßen ist. Dazu werden die Themen unterrichtsbegleitend fortgeführt. Den Schülern wird zudem eine photographische und künstlerische Arbeits- und Sichtweise gezeigt.

Wer die Ausstellung noch anschauen möchte, kann dies leicht nachholen. „Das ist übrigens auch ein Teil unseres Gesamtkonzeptes. So wie wir unsere Motive, etwa die Räume hinter den Türen, erst entdecken mussten, muss auch die Ausstellung nach und nach entdeckt werden,“ sagt Wolfgang Hauck. Um dies zu unterstützen, werden demnächst auch öffentliche Führungen angeboten, die auf der Webseite angekündigt werden.

www.dieKunstBauStelle.de

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Hintergrundinformationen „dieKunstBauStelle“

Webseite:
www.dieKunstBauStelle.de

  • Wolfgang Hauck, Franziska Hehl und Alina Kaul
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  • Stadtpfarrkirche: Blick durch die Öse - Cyriacus Weber
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  • Tür Schmalzturm/Sparkasse
  • Foto: Wolfgang Hauck/dieKunstBauStelle
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  • Virginia Hätscher präsentiert die Ausstellungsinsel: "Uhren und Zeit" - hier: der Schlitz einer Parkuhr
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